FIFA Ultimate Team: Chancen auf Event-Spieler „weniger als 1 Prozent“
EA verrät nun vor dem Kauf eines Kartenpakets in FIFA Ultimate Team, wie hoch die Chancen auf Spieler welcher Kategorie sind. Damit wird transparent, wie selten die besten Spieler tatsächlich sind und wie gering die Chancen auf gute Spieler ausfallen – bei zeitlich limitiert verfügbaren Karten gehen sie praktisch gegen Null.
Angegeben werden von EA nicht die Chancen auf einzelne Spieler, sondern nur auf Karten einer bestimmten Kategorie. Diese kann nun vor dem Kauf im Spiel auf einer separaten Übersichtsseite im Shop eingesehen werden.
Der Publisher bestimmt die Wahrscheinlichkeiten nach eigenen Angaben, indem das „Öffnen einer sehr großen Anzahl von Paketen“ simuliert wird. Die zu Grunde gelegte Menge an Paketen soll ausreichend sein, um „statistisch valide“ Ergebnisse zu gewährleisten. Dieser Prozess wird mit jedem Update erneut ausgeführt, das Datum der letzten Aktualisierung in der Übersichtsseite vermerkt.
EA würfelt nicht einfach
Dass EA selbst die Wahrscheinlichkeiten nicht einfach, quasi aus dem Programmcode heraus, angibt, ist vielsagend. Wenn diese einfache Möglichkeit nicht existiert, werden die Gewinnchancen nicht für alle Spieler identisch sein. Welche Faktoren noch in die Kalkulation eingehen, ist unklar.
Chancen sind darüber hinaus „nicht kumulativ“. Das bedeutet, dass bei jedem Öffnen mit den selben Wahrscheinlichkeiten gearbeitet wird. Dass vier bis fünf Spieler der Klasse 84+ auf 100 Öffnungen entfallen, gilt demnach nur im statistischen Mittel. EA erklärt diese Eigenschaft durch den Vergleich mit einem Münzwurf. Wer dreimal in Folge „Zahl“ erhalte, habe beim nächsten Wurf immer noch eine Chance von 50 Prozent auf Kopf.
Geringe Chancen auf Limitiertes
Während Events angebotene Karten bleiben überaus selten. Hier liegt die Wahrscheinlichkeit, eine entsprechende Karte zu erhalten, bei „weniger als einem Prozent“. Diese Eigenheit gilt auch für die limitiert erhältlichen Karten des aktuellen One-to-Watch-Events, wie Eurogamer aufzeigt.
Unter diese Klasse fällt „ein breites Spektrum von Wahrscheinlichkeiten“, heißt es, ohne dass eine konkrete minimale Wahrscheinlichkeit angegeben wird. Ob und wie viele führende Nullen EA hinter das Komma setzt, wird Kunden also vorenthalten – und damit die angekündigte Transparenz an einer wesentlichen Stelle mit einer Nebelkerze verhüllt.
EA hält an Lootboxen fest
Wahrscheinlichkeiten dieser Zusammenstellungen erinnern stark an Konzepte, die in Free-to-Play-Spielen Anwendung finden und sorgen zusammen mit Mechanismen, die echtem Glücksspiel ähneln, für riesige Gewinne. Trotz zunehmender Kritik und der neuen, oberflächlichen Transparenz überrascht es daher nicht, dass EA unbedingt an dem Lootbox-System festhalten möchte und dafür selbst einen Rechtsstreit mit dem belgischen Staat in Kauf nimmt.