Im Test vor 15 Jahren: GeForce FX 5950 Ultra gegen Radeon 9800 XT
tl;dr: Nachdem Nvidia mit der GeForce FX 5900 Ultra, die die missglückte FX 5800 Ultra („der Föhn“) beerbte, den Konkurrenten Radeon 9800 Pro in die Schranken verweisen konnte, folgte mit der GeForce FX 5950 Ultra (Test) der Konter auf die nachgelegte Radeon 9800 XT. Die Leistung war in der Praxis aber nur geringfügig höher.
Marginal höherer Takt für marginal mehr Leistung
Die GeForce FX 5950 Ultra basierte auf dem nV38, der gegenüber des nV35 der GeForce FX 5900 Ultra über 25 MHz mehr GPU- und 50 MHz mehr Speichertakt verfügte. Wie bei der FX 5900 Ultra war der Speicherbus 256 Bit breit, woraus sich ein Speicherdurchsatz von 30.400 MByte/s ergab. Mit 135 Millionen Transistoren auf 207 mm² war der nV38 gleich komplex wie der nV35. Alleine aus den marginal höheren Taktraten folgte in der Theorie nur eine bedingt höhere Leistung.
GeForce FX 5950 Ultra | GeForce FX 5900 Ultra | GeForce FX 5800 Ultra | Radeon 9800 Pro | Radeon 9800 XT | |
---|---|---|---|---|---|
Chip | nV38 | nV35 | nV30 | R350 | R360 |
Takt (MHz) | 475 | 450 | 500 | 380 | 412 |
Rendering-Pipelines | 4 (8) | 8 | |||
Pixelfüllrate | 1.900 MPix/s | 1.800 MPix/s | 2.000 MPix/s | 3.040 MPix/s | 3.296 MPix/s |
TMUs je Pipeline | 2 | 1 | |||
Texelfüllrate | 3.800 MTex/s | 3.600 MTex/s | 4.000 MTex/s | 3.040 MTex/s | 3.296 MTex/s |
Vertexshader | DirectX 9, VS 2.0+ | DirectX 9, VS 2.0 | |||
Vertex-Pipelines | 3 | 4 | |||
Dreiecksdurchsatz | 356 MT/s | 337 MT/s | 375 MT/s | 380 MT/s | 412 MT/s |
Texturen pro Pass | 8 (16) | ||||
Pixelshader | PS 2.0+ | PS 2.0 | |||
Speicher | 256 MByte | 128 MByte | 256 MByte | ||
Anbindung | 256 Bit DDR | 128 Bit DDR2 | 256 Bit DDR | ||
Speichertakt (MHz) | 475 | 425 | 500 | 340 | 365 |
Bandbreite | 30.400 MByte/s | 27.200 MByte/s | 16.000 MByte/s | 21.760 MByte/s | 23.400 MByte/s |
Single-Pass Texturop. | 16 (D3D)/4 (OpenGL) | 16 (D3D)/8 (OpenGL) | |||
FSAA/AF-Technik | IntelliSample HCT | IntelliSample | Smoothvision 2.1 | ||
RAMDAC | 2× 400 MHz | ||||
TV-Encoder | integriert | ||||
Interne Genauigkeit | 128 Bit (FP32) | 96 Bit (FP24) |
In den Benchmarks spiegelte sich genau das wider: Die Leistung der GeForce FX 5950 Ultra lag wenige Prozent über der der FX 5900 Ultra. Gegen die Radeon 9800 XT konnte sich die GeForce je nach Benchmark mehr oder weniger durchsetzen. Im DirectX-8-Benchmark 3D Mark 2001 SE hatte die Radeon die Nase zwischen 6 und 8 Prozent vorne. Bei dem umstrittenen 3D Mark 2003 ergab sich in 1.600 × 1.200 Bildpunkten ein Plus von 3 Prozent für die Nvidia-Karte, in 1.280 × 1.024 herrschte Gleichstand.
Über die Benchmarks hinweg war die FX 5950 Ultra etwa 4 bis 5 Prozent schneller als die FX 5900 Ultra. Der Stromverbrauch der Nvidia-Chips war im Leerlauf deutlich geringer als der der Radeon 9800 XT. Da mit dem gleichzeitig veröffentlichten Grafiktreiber Detonator 52.16 der Desktop mit der FX 5900 Ultra im Leerlauf zu flackern begann, musste deren Kernspannung marginal erhöht werden, wodurch ihr höherer Stromverbrauch zustande kam. Unter Last kam die FX 5950 Ultra aufgrund der höheren Taktraten auf einen ähnlichen Energiebedarf wie die ältere FX 5800 Ultra (Im Test vor 15 Jahren).
Für Aufrüster bot die GeForce FX 5950 Ultra keine großen Anreize. Wer sich im Oktober 2003 hingegen ein neues System anschaffte und die maximale Leistung wollte, der konnte sich zwischen FX 5950 Ultra und Radeon 9800 XT entscheiden. Eine klare Empfehlung zwischen den beiden gab es nicht.
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In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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