Project Stream: Assassin's Creed Odyssey in Google Chrome spielen
Videospiele zu streamen anstatt lokal auszuführen gilt für viele große Anbieter als (Teil der) Zukunft. Mit Project Stream arbeitet Google nach eigenen Angaben daran, das komplexe Thema Streaming auch für noch anspruchsvolleren Inhalt als Videos zu optimieren. Dafür kommt Assassin's Creed Odyssey in den Browser Chrome.
Mit Google steigt ein Unternehmen ein, das vor allem mit YouTube und dem mittlerweile zusammengeführten Ableger YouTube Gaming sowie YouTube Music im Bereich Streaming aktiv ist. In Sachen Spiele ist das Unternehmen aus Mountain View aber bisher kaum involviert. Dies ändert sich allerdings zumindest vorerst ab dem 5. Oktober: Dann startet der erste Beta-Test von Project Stream, um das von Ubisoft entwickelte Assassin's Creed Odyssey pünktlich zum Marktstart direkt im Chrome auf dem Heim-PC auszuprobieren.
Niedrige Latenzen sind Pflicht
Google betont, wie wichtig niedrige Latenzen im Millisekundenbereich sind, um Befehle zwischen Eingabegerät und Spiel ohne spürbare Verzögerung umzusetzen. Dies stellt aktuell vor allem für schnelle Spiele wie Shooter noch eine große Hürde in Sachen Spiele-Streaming dar. Während Nutzer gewohnt seien, bei Musik oder Videos anfangs einen kurzen Puffer abzuwarten, würde das für Spiele nicht funktionieren. Neben der geringen Latenz soll auch die Grafikqualität nicht unter dem Stream leiden.
Mit 25 Mbit/s und Chrome 69 startklar
Das Spiel soll in Full HD bei 60 Bildern pro Sekunde übertragen werden. Google empfiehlt eine Internetverbindung mit mindestens 25 Mbit/s. Für die Beta können sich derzeit nur mindestens 17-jährige Personen aus den USA bewerben. Während der Beta können die ausgewählten Nutzer den Titel kostenlos spielen. Weitere Bedingungen für die Bewerbung hat Google separat gelistet. Die Systemvoraussetzungen sind vergleichsweise breit ausgelegt. Benötigt wird neben einem Controller (DualShock 4, Xbox One oder Xbox 360) oder einer Maus auch Chrome in Version 69 oder neuer (zum aktuellen Zeitpunkt ist 69 aktuell) sowie wahlweise macOS, Windows, Linux oder ChromeOS.
Gerade letzteres kann durch Googles Streaming-Dienst profitieren, denn die oft für den Bildungsbereich günstig und einfach ausgestatteten Chromebooks bieten neben oftmals geringer Leistung auch auf Seiten des Betriebssystems wenig Unterstützung von großen Spieleentwicklern.
Streaming als Zukunftsvision bei großen Publishern
Mit Microsoft und EA sehen zwei weitere große Anbieter das Streaming von Spielen als zukunftsträchtig, Microsoft arbeitet Gerüchten zufolge bereits an einer Xbox, die darauf ausgelegt ist. Für EA wäre ein entsprechender Dienst ein weiterer Ausbau von Diensten wie EA/Origin Access und Access Premier, für den Publisher sei ein Streaming-Abo in Zukunft „unausweichlich“. Auf der Nintendo Switch, die aufgrund ihres Hybrid-Konzeptes über weniger Leistungsreserven als die PlayStation 4 (Pro) und Xbox One (X) verfügt, werden zumindest in Japan mit Resident Evil 7 und dem auch von Google herangezogenen Assassin's Creed Odyssey bereits zwei namhafte Titel als Stream angeboten respektive davon unterstützt.
Auf dem PC können Spieler Spiele beispielsweise über Nvidia GeForce Now oder Blade Shadow aus der Cloud abrufen.