Mate 20 Pro im Hands-On: Huawei setzt die Messlatte noch ein Stück höher

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Nicolas La Rocco
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OLED-Display mit Fingerabdrucksensor

Noch größer als im Vorjahr oder beim P20 Pro fällt das Display aus. Statt 6,0 Zoll wie noch im Vorjahr ist das Display jetzt 6,39 Zoll groß. Auch die Display-Technologie ist mit dem HDR-OLED eine andere, wobei dies auch schon beim 6,1 Zoll großen Display des P20 Pro der Fall war. Im Vergleich zum P20 Pro hat Huawei allerdings deutlich die Auflösung erhöht, sodass jetzt 3.120 × 1.440 Bildpunkte zur Verfügung stehen.

Von vorne betrachtet sieht das Mate 20 Pro wie eine Mischung aus dem Samsung Galaxy S9+ und Apple iPhone Xs Max aus. Die abgerundeten Display-Ecken, der leicht gebogene Übergang des Displays in den Rahmen und die relativ breite, aber nicht besonders hohe Notch führen zu diesem Vergleich. Die Notch des Mate 20 Pro ist allerdings nicht nur aus Designgründen so breit, in ihr steckt auch jede Menge Sicherheitstechnik.

Huawei verbaut in der Notch zum einen eine Frontkamera mit 24 Megapixel, zum anderen sitzen dort Sensoren und Projektoren für die 3D-Gesichtsentsperrung. Wie bei Apple sorgt eine Kombination aus Punktprojektor, Infrarot-Beleuchter und Infrarot-Kamera für eine dreidimensionale Erfassung des Gesichts. Diese Methode soll deutlich genauer und sicherer arbeiten als die günstige Gesichtserkennung nur über die Frontkamera. Huawei verspricht schnelleres Entsperren als mit Apples Face ID, ausprobiert werden konnte das System von der Redaktion noch nicht.

Wer das Smartphone nicht über sein Gesicht absichern möchte, hat beim Mate 20 Pro auch die Option des Fingerabdrucksensors im Display. Nach dem im Frühjahr parallel zum P20 Pro vorgestellten Mate RS ist das Mate 20 Pro das erste in Großserie gefertigte Huawei-Smartphone mit dieser Technologie. Für die Verwendung des optischen im Display wird dessen Position im unteren Drittel des Displays angezeigt.

Gehäuse aus Glas mit IP68

Huawei folgt bei der Zusammensetzung des Gehäuses dem aktuellen Trend einer Konstruktion aus Aluminium für das die Komponenten aufnehmende Chassis, das über einen schlanken Rahmen nach außen hin sichtbar ist, sowie zwei Glasscheiben für die Vorder- und Rückseite. Glas spielt zwar auch beim Design eine große Rolle, es für Smartphone-Hersteller aber auch ein einfaches praktisches Material, um auf Antennenlinien verzichten und Features wie kabelloses Laden anbieten zu können, ohne dafür auf ein weniger hochwertiges Material wie Kunststoff wechseln zu müssen.

Das Mate 20 Pro kommt mit einer IP68-Zertifizierung, die das Smartphone vor dem Eindringen von Staub und Wasser absichert. Das P20 Pro kommt noch mit IP67-Zertifizierung, die nur vor zeitweiligem statt dauerndem Untertauchen schützt.

Großer Akku mit 40-Watt-Netzteil

Auch beim Akku lautet Huaweis Devise: mehr ist besser. Von den jeweils 4.000 mAh im Mate 10 Pro und P20 Pro gibt es einen kleinen Sprung um 5 Prozent auf nun 4.200 mAh im Mate 20 Pro. Eine Laufzeit von zwei Tagen soll damit laut Huawei kein Problem sein, die intensive Nutzung des Smartphones selbst mit Spielen soll den Anwender locker über den Tag bringen.

Geht der Akku dann doch einmal zu Neige, steht mit SuperCharge 3.0 äußert schnelles Laden zur Verfügung. Satte 40 Watt liefert das beigelegte Netzteil, das den Akku innerhalb von 30 Minuten auf 70 Prozent Kapazität bringen soll. Alternativ steht das kabellose Laden mit bis zu 15 Watt zur Verfügung. Auch diese Technologie war erstmals im Mate RS verfügbar und wird nun in einem in Großserie produzierten Smartphone angeboten. Die kabellose Ladetechnik funktioniert auch in die andere Richtung, sodass sich Endgeräte mit Unterstützung für kabelloses Laden, die auch von anderen Herstellern als Huawei stammen können, durch Auflegen auf die Rückseite aufladen lassen.