Intel-Quartalszahlen: Erwartungen an Umsatz und Gewinn deutlich übertroffen
Intel hat im dritten Quartal selbst die kühnsten Erwartungen der Börse übertroffen und Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert. Erstmals macht die PC-Sparte über 10 Milliarden US-Dollar Umsatz, der Data-Center-Bereich folgt mit 6,1 Milliarden US-Dollar. Auch bisherige Problembereiche legen zu und machen Gewinn.
Data Center: 2 Dollar Umsatz für 1 Dollar Gewinn
Seit Jahren legt Intel den Fokus mehr und mehr auf das Data Center, das abgeschlossene dritte Quartal stützt diesen Weg. 6,1 Milliarden US-Dollar Umsatz, ein Plus von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr und ein operativer Gewinn von 3,1 Milliarden US-Dollar (plus 37 Prozent) stellen diese Sparte in ein sehr gutes Licht. In keiner anderen ist das Verhältnis von Umsatz zu Gewinn so gut. Um 15 Prozent gesteigerte CPU-Auslieferungen bei gleichzeitig 10 Prozent höheren Durchschnittspreisen sind unter anderem ein Grund dafür.
Der Hersteller betont im Conference Call zu den Quartalszahlen dieses weiter fortzusetzen. Cascade Lake-SP soll noch in diesem Quartal vorgestellt werden, Cooper Lake-SP folgt bereits zur Mitte des kommenden Jahres. Intel wird AMDs Herausforderung mit Epyc 2 demnach zügig neue Plattformen entgegenstellen.
Der PC ist nicht tot!
Neun Prozent höhere Stückzahlen und zehn Prozent höhere Preise konnte Intel im Desktop-Markt des klassischen PCs verbuchen und hat damit das erste Wachstum in dem Bereich seit sieben Jahren ermittelt, in denen der Trend stets nach unten zeigte. In die Client Group zählt Intel auch alle Modem-Lösungen – der Auftrag für Apples iPhone sorgt für ein 66-prozentiges Wachstum von zuvor 0,7 auf jetzt 1,2 Milliarden US-Dollar. Unterm strich macht die Sparte über 10,2 Milliarden US-Dollar Umsatz und steigerte dabei die Marge, sodass aus einer 16-prozentigen Umsatzsteigerung ein Plus von 26 Prozent beim Gewinn hervorgeht – 4,5 Milliarden US-Dollar im operativen Geschäft.
Alle weiteren Bereiche in der Gewinnzone
Auch die kleineren Segmente, denen Intel aber große Wachstumschancen zuspricht, entwickeln sich gut. Die IoT-Sparte inklusive Mobileye machte einen deutlichen Umsatz- und Gewinnsprung, auch die Speichersparte legte zu. Erstmals hat diese Gewinne erwirtschaftet. Intel war in den letzten Jahren in vielfältige Vorleistung gegangen, jetzt zahlt sich die Entwicklung von Optane und 3D-NAND aus. Lediglich in der PSG-Sparte, vornehmlich bestehend aus Altera, ist die Entwicklung nicht so rasant wie in den anderen Bereichen. Doch auch in dieser stieg der Umsatz leicht an, während der Gewinn jedoch zurückging.
Geplante 10-nm-Linien bauen nun 14-nm-Chips
Während Intel auch bei diesen Quartalszahlen betont, dass sich die Yields bei der 10-nm-Produktion wie erwartet entwickeln und Produkte darauf basierend in einem Jahr im Handel stehen werden, gibt es im Gespräch mit Analysten einige weitere Details. Aufgrund der mangelnden Kapazitäten und extrem hohen Nachfrage hat Intel einige Produktionslinien, die für 10-nm-Chips gedacht waren, vorerst wieder umgerüstet, um bei der 14-nm-Produktion auszuhelfen. Der Fokus liege auch hierbei bei den Core- und Xeon-Prozessoren, vor allem im Einstiegsbereich kann es nach wie vor zu Engpässen kommen. Unterm Strich soll dies aber helfen, auch das vierte Quartal mit sehr hohem Umsatz abzuschließen – erneut werden 19 Milliarden US-Dollar beziehungsweise ein zweistelliges Wachstum angepeilt.
Der Umsatz von Intel lag am Ende des dritten Quartals bei 19,16 Milliarden US-Dollar, der Nettogewinn bei 6,4 Milliarden US-Dollar. Auf die ersten neun Monate des Jahres 2018 bezogen hat Intel unterm Strich mit 6,5 Milliarden US-Dollar zusätzlichem Umsatz (von 45,7 auf 52,2 Mrd. USD) 5,5 Milliarden US-Dollar (von 10,3 auf 15,8 Mrd. USD) mehr Gewinn gemacht.
Anders als bei AMD, deren Aktie nach Verkündung der jüngsten Quartalszahlen deutlich eingebrochen ist, konnte die Aktie von Intel leicht zulegen.