LG Watch W7: Hybride Smartwatch verbindet Display mit Zeigern
LGs erste hybride Smartwatch W7 verbindet auf drei Zentimetern Display-Durchmesser ein LC-Display mit echten Zeigern. Im analogen Modus soll die Smartwatch dadurch bis zu vier Tage durchhalten, ohne Smart-Features sogar bis zu 100 Tage. Eine ähnliche Funktion hätte LG aber auch mit dem neuen Snapdragon Wear 3100 haben können.
Die LG Watch W7 soll primär ein Smartphone-Begleiter mit langer Laufzeit als ein autarkes Wearable fürs Fitness-Tracking sein. Denn LG verzichtet auf Ausstattungsmerkmale wie einen Herzfrequenzmesser oder LTE und setzt stattdessen alles auf den hybriden Aufbau, der für besonders lange Laufzeiten sorgen soll. Selbst auf NFC für das Bezahlen mit Google Pay wird für den hybriden Look verzichtet.
Das Zifferblatt der Smartwatch besteht aus einem 1,2 Zoll großen LC-Display mit einer Auflösung von 360 × 360 Pixeln und klassischen Zeigern, die Stunden und Minuten anzeigen. Die Zeiger können aber auch als Kompassnadeln fungieren oder die Anzeige gelaufener Schritte verdeutlichen. Das Gehäuse mit großer Lünette ist 44,5 × 45,4 × 12,9 mm und wiegt 80 Gramm. Armbänder dürfen bis zu 22 mm breit sein.
100 Tage Laufzeit ohne smarte Features
Wird die W7 im analogen Modus betrieben, der die Smartwatch-Funktionen zwar noch aktiviert lässt, aber nicht mehr ständig auf dem Zifferblatt anzeigt, sollen Laufzeiten von drei bis vier Tagen möglich sein. Bis zu 100 Tage Laufzeit sind laut LG dann möglich, wenn nur noch das Quarzwerk der Uhr arbeitet.
LGs neue Smartwatch läuft mit Googles Wear OS (ehemals Android Wear), das vor wenigen Tagen ein großes Update auf Version 2.1 erhalten hat. Mit Snapdragon Wear 2100, 768 MB RAM, 4 GB Speicher und IP68-Schutz bietet die Uhr die typische Ausstattung vieler Smartwatches abseits von Apple und Samsung. Mit einem Preis von 450 US-Dollar vor Steuer ist sie aber teurer als viele andere Smartwatches. Bisher liegen Verfügbarkeit und Preis für den deutschen Markt noch nicht vor.
Die Lösung hätte viel einfacher sein können
Neben dem relativ hohen Preis, der aus dem hybriden Aufbau resultieren dürfte, gibt es bei der W7 noch weitere Punkte, die zu hinterfragen sind. Qualcomms neuer Snapdragon Wear 3100 soll durch einen Co-Prozessor ebenfalls mehrere Tage Laufzeit erreichen, sofern die smarten Features nicht permanent angezeigt werden. Im reinen Uhren-Modus spricht Qualcomm von bis zu 30 Tagen Laufzeit. Das Quarzwerk der W7 führt zudem dazu, dass LG mit 240 mAh einen selbst für Smartwatches kleinen Akku verbauen muss. Die Zeiger lösen ein Problem, das es ohne sie und durch Verwendung eines aktuellen SoCs erst gar nicht gegeben hätte.
Darüber hinaus verdecken die Zeiger zum Teil Informationen wie Textnachrichten, wie erste Hands-On-Berichte aus den USA zeigen. Um dem vorzubeugen, versetzt die Watch W7 die Zeiger auf Knopfdruck auf 3 und 9 Uhr, sodass diese gerade in der Mitte liegen. Gleichzeitig wird der Inhalt nach oben geschoben, solange der Knopf gedrückt wird. Bei langen oder vielen Benachrichtigungen werden zum Teil Inhalte aber trotzdem verdeckt (siehe Minute 1:24-1:37 im Video).
LG wird die Watch W7 ab Ende Januar zum unverbindlichen Preis von 449 Euro auf den deutschen Markt bringen.