Microsoft: Kauf von Obsidian Entertainment steht bevor
Microsoft steht kurz vor der Übernahme von Obsidian Entertainment und setzt damit seine Wachstumsstrategie fort. Schon zur E3 hatte sich das Unternehmen unter anderem Playground Games (Forza Horizon) und Ninja Theory (zuletzt Hellblade: Seunas Sacrifice) einverleibt.
Die Rollenspiel-Experten von Obsidian füllen eine noch offene Kompetenzlücke im angewachsenen Entwicklerstall von Microsoft. Das Studio hat seinen Ruf durch zahlreiche erzählerisch starke Rollenspiele erworben; zu seinem Portfolio zählen unter anderem Star Wars: Knights of the Old Republic II, Alpha Protocol, Fallout: New Vegas und zuletzt die Klassik-RPGs Pillars of Eternity I und II sowie Tyranny.
Ergebnis der Anstrengungen soll ein deutlich größeres und breites Angebot an exklusiven Spielen für die Xbox-Plattform sein. In diesem Bereich hatte Microsoft gegenüber Sony in dieser Konsolengeneration bislang deutlich das Nachsehen. Seit dem Startaufgebot der Xbox-Konsole wurden im Wesentlichen Gears of War, Halo und die Forza-Serie mit Fortsetzungen bedacht.
Wann, nicht ob
Von der bevorstehenden Übernahme berichtet Kotaku unter Berufung auf drei anonyme Quellen, die Kenntnis vom Stand der Verhandlungen haben sollen. Den Aussagen zufolge wird die Aquisition gerade finalisiert, es gehe nur noch um die Frage des Wann, nicht des Ob. Aus dem Umfeld von Microsoft konnte die Seite zudem in Erfahrung bringen, dass der PC-Bereich gestärkt werden soll – bislang hat Obsidian vorrangig für diese Plattform entwickelt.
Weder Obsidian noch Microsoft wollten zu den Gerüchten gegenüber der Webseite eine Stellungnahme abgeben. Auch 2K verweigerte jeden Kommentar und kündigte lediglich an, sich auf das Herausgeben des nächsten Titels des Studios zu freuen. Der Publisher hält die Vertriebsrechte an einem in der Entwicklung befindlichen Rollenspiel des Studios, die Microsoft bei einer Übernahme erfüllen oder auslösen müsste, schreibt Kotaku. Für Obsidian, das sich 2012 nur durch eine erfolgreiche Kickstarter-Kampagne vor der drohenden Insolvenz retten konnte, sei die Übernahme durch einen finanzstarken Konzern eine Garantie auf Stabilität.