GeForce RTX 2070 im Test: Nvidias kleine Turing-GPU im Duell mit Pascal und Vega
tl;dr: Mit der GeForce RTX 2070 geht Nvidias günstigste Turing-Grafikkarte an den Start. Einen Monat nach GeForce RTX 2080 und RTX 2080 Ti sind die Vorzeichen im Test dieselben: RTX und DLSS nutzen können Anwender noch nicht. Damit stehen vormals abermals (Mehr)Leistung und Preis im Vergleich zu Pascal im Fokus.
Der Turing-Einsteiger: GeForce RTX 2070
Mit GeForce RTX 2080 und GeForce RTX 2080 Ti (Ti) hat Nvidia im September zuerst die zwei schnellsten Grafikkarten mit der neuen Turing-Architektur veröffentlicht. Die Grafikkarten auf Basis von TU104 respektive TU102 erwiesen sich als schnell und dabei energieeffizient. Die Founders Edition mit neuem Kühlsystem schlug sich besser als jedes Referenzdesign des Herstellers zuvor. Als entsprechend eng erwies sich die Luft für Custom Designs.
RTX und DLSS lassen weiter auf sich warten
Die namensgebende Funktion Echtzeit-Raytracing sowie die neue DLSS-Kantenglättung auf Basis eines KI-Algorithmus konnten sich hingegen noch nicht beweisen. Und daran hat sich auch zum Start der GeForce RTX 2070 nichts geändert. Auch in diesem Fall stehen (Mehr)Leistung und Preis im Vergleich zur GeForce GTX 1070, 1070 Ti oder 1080 also vorerst im Fokus.
Die Preisspanne bei der GeForce RTX 2070 ist dabei groß. Die UVP der günstigen Modelle liegt bei 519 Euro, Nvidias eigene Founders Edition mit höheren Taktraten und vermutlich abermals sehr gutem Kühler ist mit 629 Euro angegeben. Und teuere Partnerkarten werden streng Richtung 700 Euro marschieren.
Keine (teure) Founders Edition im Test
Nvidia hat ComputerBase im Gegensatz zum letzten Test keine Founders Edition der GeForce RTX 2070 zur Verfügung gestellt, die Regel war das global aber nicht. Stattdessen wurde ein Modell zum niedrigsten anvisierten Preis von 519 Euro durch einen Partner bereitgestellt. Der Redaktion liegt auch schon ein Muster einer teureren Variante eines Partners vor, dessen NDA fällt aber erst später. Ein weiterer Hersteller wollte sein preislich höher positioniertes Custom Design erst im Nachgang des Embargos versenden.
Konkret hat ComputerBase heute die Asus GeForce RTX 2070 Turbo im Test. Ihr Kühlsystem im schwarzen Kunststoffmantel mit maximal dezenter RGB-Beleuchtung ist mit einem Radial-Lüfter ausgestattet, die Taktraten orientieren sich an Nvidias Referenz-Vorgaben. In Kürze wird ein weiterer Artikel folgen, der sich der Frage annimmt, wie viel besser ein Premium-Modell abschneidet. Und ob sich der Aufpreis lohnt. Ein entsprechendes Muster liegt ComputerBase schon seit vergangener Woche vor.
Die TU106-GPU: Die kleinste Turing-GPU
In der Regel dreht sich der erste Abschnitt im Test einer neuen Grafikkarte immer um die Technik der 3D-Beschleuniger. Dieses Mal ist das anders, denn die zahlreichen neuen Eigenschaften von Turing hat ComputerBase bereits in einem ausführlichen Artikel zusammengefasst, der auch genauer auf die technischen Spezifikationen der GeForce RTX 2070 eingeht. Wer also mehr über die Details zur Turing-Architektur oder die genauen technischen Spezifikationen erfahren möchte, dem sei der Technik-Artikel über die Turing-GPUs TU102 (RTX 2080 Ti), TU104 (RTX 2080) und TU106 (RTX 2070) empfohlen.
Asus GeForce RTX 2070 Turbo im Detail
Die GeForce RTX 2070 Turbo von Asus markiert mit 519 Euro den Einstieg in die GeForce-RTX-2070-Klasse. Zum Vergleich: Das Flaggschiff GeForce RTX 2070 Strix OC aus demselben Hause soll 699 Euro kosten. Dazwischen wird es weitere Varianten geben.
Die Asus GeForce RTX 2070 Turbo ist deutlich länger als Nvidias Founders Edition, setzt aber auch auf ein völlig anderes Kühlkonzept. So verbaut Asus einen im Durchmesser 75 Millimeter messenden Axial-Lüfter, der die erwärmte Luft aus dem Gehäuse hinaus transportiert – die „Turbo“ nutzt damit genau dasselbe Konzept wie die alten Founders-Edition-Modelle der Pascal-Generation. Der Lüfter hält bei niedrigen Temperaturen nicht an.
Der Kühlkörper selbst ist auf der Dual-Slot-Karte einfach gehalten: Die Kupferbodenplatte führt die Wärme an einen Alu-Kühlkörper ab. Heatpipes gibt es nicht. Auch am Gewicht lässt sich erkennen, dass die Grafikkarte einfach gestrickt ist. Mit 799 Gramm ist das Turing-Einstiegsmodell nicht nur deutlich leichter als die Founders Edition der GeForce RTX 2080 (1.273 Gramm), sondern auch deutlich leichter als die GeForce GTX 1070 FE (1.032 Gramm). Einzige optische Besonderheit ist ein RGB-LED-Streifen am Rand der Grafikkarte, der aber nicht konfiguriert werden kann.
Die Taktraten entsprechen den Referenzvorgaben
Bei den Taktraten hält sich die Asus GeForce RTX 2070 Turbo an die Vorgaben von Nvidia. Die TU106-GPU arbeitet mit einer Basis-Frequenz von 1.410 MHz, der durchschnittliche Turbo ist mit 1.620 MHz angegeben. Der 8.192 MB große GDDR6-Speicher stammt von Micron und wird mit 7.000 MHz angesteuert. Die TDP beträgt 175 Watt. Neben einem Acht-Pin- verbaut Asus dennoch zusätzlich einen Sechs-Pin-Stromstecker.
Auto OC übertaktet GPU und hebt das Power Target an
Wer mehr Leistung will, die Grafikkarte aber nicht manuell übertakten möchte, kann im Asus-eigenen Tool GPU Tweak II den „OC Modus“ aktivieren. Dieser übertaktet die GPU um 30 MHz auf einen Basis-Takt von 1.440 MHz und hebt das Power Target auf 110 Prozent und damit etwa 192 Watt an.
Als Anschlüsse bietet das Einstiegsmodell zweimal DisplayPort 1.4, einmal HDMI 2.0b sowie einmal VirtualLink über USB Type-C. Damit verzichtet Asus auf einen vierten Ausgang, der auf Turing-Beschleunigern meist aus einem dritten DisplayPort, manchmal aber auch aus einem zweiten HDMI besteht.
Merkmal | Nvidia GeForce RTX 2070 Founders Edition |
Asus GeForce RTX 2070 Turbo | |
---|---|---|---|
Karte | PCB-Design | Nvidia | Asus |
Länge, Breite | 23,0 cm, 11,0 cm | 27,0 cm, 11,0 cm | |
Stromversorgung | 1 × 8 Pin | 1 × 6 Pin 1 × 8 Pin |
|
Kühler | Design | Founders Edition, 2,0 Slot | Blower, 2,0 Slot |
Kühlkörper | Vapor Chamber Alu-Kern/Radiator |
Alu-Kern/Radiator | |
Lüfter | 2 × 85 mm (axial) | 1 × 75 mm (radial) | |
Lüfter abgeschaltet (2D) | Nein | Nein | |
Anlaufdrehzahl | Immer an | Immer an | |
Takt (Stromsparmodus) |
GPU-Basis | 1.410 (300) MHz | 1.410 (300) MHz 1.440 MHz (OC-Mode) |
GPU-Durchschnitt | 1.710 MHz | 1.620 MHz 1.650 MHz (OC-Mode) |
|
GPU-Maximum | Unbekannt | 1.980 MHz | |
Speicher | 7.000 (810) MHz | 7.000 (810) MHz | |
Speichergröße | 8.192 MB GDDR6 | 8.192 MB GDDR6 | |
Leistungsaufnahme | Standard TDP | 185 Watt | 175 Watt 192 Watt (OC-Mode) |
Maximale TDP | ? | 200 Watt | |
Anschlüsse | 3 x DisplayPort 1.4 1 x HDMI 2.0b 1 x VirtualLink |
2 x DisplayPort 1.4 1 x HDMI 2.0b 1 x VirtualLink |