PocketBook Basic Lux 2 im Test: Der empfehlenswerte 85-Euro-E-Book-Reader
2/3Der Konkurrenz voraus
Auch wenn der Basic Lux 2 aufgrund des anvisierten geringen Preis nicht mit einem hochauflösenden Display glänzen kann, reicht die Auflösung wie bereits beim Vorgänger mit 768 × 1.024 Bildpunkten bei einer Größe von 6 Zoll dennoch für ein komfortables Lesen vollkommen aus. So liegt auch das neue Modell des Einstiegsreaders in diesem Bereich über den Lesegeräten der Konkurrenz wie der Kindle von Amazon oder der Page (Test) von Tolino, welche lediglich eine Auflösung von 600 × 800 Pixeln aufweisen. Als technische Grundlage kommt erneut die Carta-Technologie aus dem Hause E-Ink zum Einsatz.
Beleuchtung aufgewertet
Die Beleuchtung hat PocketBook gegenüber dem Vorgänger verbessert, womit die Lichtverteilung sichtbar gleichmäßiger ausfällt. Dafür ist die durchschnittliche Helligkeit von vormals 191 cd/m² auf nunmehr 111 cd/m² gesunken – was auf die Nutzung jedoch keine Auswirkung besitzt, denn für ein bequemes Lesen ist eine Helligkeit zwischen 30 und 40 cd/m² mehr als ausreichend. Aufgrund der verwendeten Technik benötigen E-Book-Reader im Gegensatz zu Tablets bei Tageslicht zudem keine Beleuchtung und müssen demnach auch nicht gegen die Außenhelligkeit ankämpfen. Somit wird die Beleuchtung nur bei ungünstigen Lichtverhältnissen oder Dunkelheit benötigt.
Mit 6.723 Kelvin sind die Blauanteile im Licht nun deutlich höher und das Licht fällt somit kühler aus. Ein Blaulichtfilter ist in dieser Preisklasse natürlich nicht zu erwarten.
Helligkeitsverteilung des PocketBook Basic Lux 2 in cd/m² | ||
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118 | 116 | 113 |
108 | 108 | 101 |
113 | 114 | 108 |
Durchschnittshelligkeit: 111 cd/m² Farbtemperatur: 6.723 Kelvin |
Unterschiede erst bei kleinem Text
Das Lesen gestaltet sich beim Basic Lux 2 trotz der geringeren Auflösung äußerst komfortabel, bei normaler Textgröße lässt sich auf den ersten Blick kein großer Unterschied zur hochauflösenden Konkurrenz feststellen. Dafür sorgt die gute und gleichmäßige Textdarstellung des Betriebssystems. Erst wenn der dargestellte Text kleiner wird, spielen die höherpreisigen Reader ihre Stärken aus. Dieses Szenario dürfte jedoch nur auf einen kleinen Teil der Anwender zutreffen.
Der Seitenaufbau vollzieht sich trotz der schwächeren Hardware schnell, was auch daran liegt, dass bei einem Blättervorgang aufgrund der geringeren Auflösung weniger Bildpunkte berechnet werden müssen.
Volle Punktzahl beim Thema Ghosting
PocketBook steuert auch beim neuen Basic Lux das von E-Ink gefertigte Panel sehr gut an. Dies resultiert in einem – wie vom Hersteller gewohnt – tadellosen Ghosting-Verhalten. Somit werden, je nach Einstellung, bei jedem neuen Seitenaufbau die Farbpigmente in den Pixeln neu ausgerichtet. Damit wird das Durchscheinen von Inhalten vorangegangener Seiten effektiv unterbunden. Der damit verbundene höhere Stromverbrauch sowie die Blätterzeit sind vernachlässigbar.
PDF-Darstellung als Paradedisziplin
Gerade bei der Darstellung von Dokumenten im PDF-Dateiformat trennt sich bei E-Book-Readern schnell die Spreu vom Weizen. Während Amazon dieses nur rudimentär unterstützt und die Reader von Tolino seit den Anfängen fortwährend beim PDF-Reflow versagen, zeigt PocketBook erneut den besten Umgang mit PDF-Dateien im Reader-Bereich.
Dennoch gilt auch beim neuen Sprössling: Nativ können PDF-Dokumente bei Geräten dieser Bildschirmgröße nur bis zu einer geringen Größe bequem auf dem Gerät gelesen werden, wie zum Beispiel kleinere Comics. Bei ePapers fällt auch mit der Beschneidung der weißen Seitenränder (was wiederum per Tastaturbedienung deutlich einfacher von der Hand geht als bei der Touch-Eingabe) die Darstellung zu klein aus. Wird aber bei solchen Dokumenten das PDF-Reflow aktiviert, kann die Zeichengröße wie bei einem normalen E-Book eingestellt und der Text bequem gelesen werden. Das dauert aufgrund der Hardware etwas, im Ergebnis hat das System jedoch selbst mit dreispaltigen Layouts keine Probleme.
Gewohntes Bild in den Leseeinstellungen
Bei den Leseeinstellungen reiht sich PocketBook auch beim Basic Lux 2 bei der Konkurrenz ein: 15 Schriften, darunter auch verschiedenen Schnitte des offenen und speziell für Menschen mit Leseschwäche entwickelten Fonts OpenDyslexic, plus Verlegerschrift können je nach Ausfertigung normal, kursiv oder fett dargestellt werden. Darüber hinaus sind die Zeilenabstände sowie die seitlichen Ränder in drei Abstufungen wählbar.
Verringerte Quellenzahl
Reader von PocketBook boten in der Vergangenheit immer eine Fülle von Möglichkeiten, um neue Inhalte auf das Lesegerät zu bekommen – beim Basic Lux 2 müssen hier aufgrund der Tastenbedienung einige Abstriche gemacht werden. So bietet der E-Book-Reader neben der Befüllung per USB-Kabel oder Speicherkarte lediglich den PocketBook-eigenen Dienst Send-To-PocketBook sowie den Cloud-Dienst DropBox an. Gegenüber den Modellen mit Touchscreen hat PocketBook wie bereits beim Vorgänger auf den Online-Browser verzichtet, womit einige weitere Quellen entfallen. Darüber hinaus ist auf dem Gerät kein eigener Bücher-Shop integriert.