Red-Hat-Verkauf: Auch mit Google soll es Gespräche gegeben haben
Nicht nur mit IBM, sondern auch mit Google und weiteren Unternehmen wurde eine Übernahme von Red Hat besprochen, wie CNBC berichtet. Demnach habe Red Hat bereits seit längerer Zeit einen Käufer gesucht und im Vorfeld zur Bekanntgabe am Sonntagabend ausgelotet, wer der höchstbietende Interessent ist.
Niemand will mehr zahlen als IBM
Über mehrere Jahre hinweg wurde demnach mit Google und weiteren „logischen potentiellen Käufern“, darunter mutmaßlich Microsoft, Oracle und Cisco, verhandelt. Diese Gespräche hätten jedoch nie ein fortgeschrittenes Stadium erreicht, wie Jim Whitehurst, der CEO Red Hats, gegenüber CNBC bekannt gab.
Knackpunkt war dabei der hohe Preis, den IBM zu zahlen bereit ist: Rund 34 Milliarden US-Dollar will der IT-Riese zahlen, was einem circa 62-prozentigen Aufschlag auf den Aktienkurs vom 26. September entspricht. Ursprünglich vereinbart wurde laut CNBC ein Aufschlag von rund 40 Prozent, der Wert der Aktien fiel jedoch im Laufe des Oktobers. Mit der größten Akquisition der Firmengeschichte will IBM zum Weltmarktführer bei Hybrid-Cloud-Lösungen aufsteigen.
Mitbewerber zeigen sich zufrieden
Sollte Red Hat dennoch noch aus der Übernahme aussteigen, weil wider erwarten ein höheres Gebot eingeht, wäre das Unternehmen laut einer Mitteilung der US-Börsenaufsicht SEC verpflichtet, IBM 975 Millionen US-Dollar Entschädigung zu zahlen. Zwar befürchten einige Experten, dass die Unternehmenskulturen der beiden Unternehmen nicht gut zusammenpassen werden, Insider behaupten allerdings, dass die potentiellen Mitbewerber mit der Übernahme durch IBM zufrieden seien, da sie die Konkurrenzlandschaft nicht dramatisch verändere.
Laut eigenen Aussagen wäre die Übernahme Red Hats durch IBM lediglich „die Evolution einer lang anhaltenden Partnerschaft“ und solle Umsatzwachstum und Brutto-Marge ankurbeln. Demnach werde Red Hat als eigenständige Einheit innerhalb des Hybrid-Cloud-Teams von IBM arbeiten. Die Leitung der Gruppe soll Jim Whitehurst übernehmen.