Galaxy Tab S4 im Test: Samsungs bestes Tablet ist zu teuer
3/5Veraltetes Android als Grundlage
Samsung betreibt das Galaxy Tab S4 noch mit Android 8.1 Oreo und Googles Sicherheits-Patches vom Stand Juni 2018, was für ein Flaggschiff-Tablet nicht angebracht ist. Es kann zwar davon ausgegangen werden, dass das Tablet in nächster Zeit ein Update auf Android 9 Pie erhalten wird, grundsätzlich macht Samsung jedoch in keiner Preisklasse Zusagen für Updates, sodass keine Garantie auf mögliche Updates gegeben werden kann. Es wäre nicht das erste Mal, dass der Hersteller mit ausbleibenden Updates negativ überrascht.
Gleichzeitig kommt die Hersteller-eigene Oberfläche Samsung Experience in der Version 9.5 zum Einsatz, die das schon gut ausgestattete Betriebssystem zum Beispiel um praktische Sortierfunktionen oder Knox, mit dem sich sensible Dokumente vor fremden Augen schützen lassen, erweitert.
Kein unnötiger App-Ballast
Durch die gute Abstimmung lässt sich das Tablet flüssig bedienen. Ruckler sind bei Android schon lange kein Thema mehr. Auch die Zeiten, in denen Samsung die eigenen Tablets mit sinnbefreiten App-Installationen vollgemüllt hat, scheinen vorbei – die nun vorinstallierte Software umfasst viele nützliche Tools. Dank des im Vergleich zum Vorgänger verdoppelten internen Speichers auf nunmehr 64 GB bleiben dem Anwender nach Abzug des Systems noch rund 52 GB für eigene Dateien und Applikationen. Sollte der Speicherplatz dennoch mal nicht ausreichen, kann dieser wie bei Samsung üblich per microSD-Karte erweitert werden.
Gute Stifteingabe mit wenigen Neuerungen
Die Neuerungen bei der Verwendung des zum Lieferumfang gehörenden digitalen Eingabestiftes halten sich im Vergleich zum Vorgänger in Grenzen. So haben Anwender nun die Möglichkeit, Live-Nachrichten zu verfassen, mit denen sich angehängte Bilder mit Notizen versehen lassen. Aufgrund seiner Größe lässt sich der Stift jedoch nicht im Gerät verstauen.
Gleiches gilt für die Gestaltung: Neben kleinen kosmetischen Veränderungen wie dem Wegfall der Klemmhalterung am Stiftende hält sich Samsung an das bisher bekannte Design. Auf die Bluetooth-Fernbedienungsfunktion des Galaxy Note 9 muss der Anwender jedoch verzichten. Dagegen benötigt der S-Pen im Vergleich zu anderen Lösungen keine zusätzliche Stromquelle.
Gute Einbindung
Die Integration der Stifteingabe in das Betriebssystem ist Samsung dagegen auch dieses Mal wieder gelungen. Nähert sich der Stift dem Display, wird das Stifteingabe-Symbol zur Auswahl weiterer Funktionen eingeblendet. Dies könnte jedoch schneller erfolgen, nicht selten muss man als Anwender auf das System warten.
Die Eingaben werden vom System zügig umgesetzt. Bei schnellen Inputs klafft aber zwischen Stiftspitze und der Anzeige auf dem Display der übliche Versatz von 1 bis 2 mm, an den sich vor allem Neulinge erst mal gewöhnen müssen. Generell lässt sich mit dem Stift aber gut schreiben, was nicht zuletzt an den 4.096 Druckstufen und der guten Haltung liegt. Der Stift besitzt am oberen Ende jedoch keine Radierfunktion, so dass diese stets erst über die Funktionstaste ausgewählt werden muss.
Das System verfügt über einen großen Funktionsumfang bei Verwendung des S-Pen. Dazu zählen der Screen-off-Modus, mit dem sich auch auf einem deaktivierten Display Notizen erstellen lassen, die Screenshot-Notizen und die schnelle Übersetzung für gewählte Textabschnitte.