Samsung-Quartalszahlen: Halbleiter- löst Mobilsparte als wichtigstes Standbein ab
Über 80 Prozent des Gewinns von Samsung macht die Halbleitersparte inklusive der Display-Fertigung aus, auf die Smartphone-Sparte und das Geschäft mit Fernsehern entfallen nicht einmal mehr 20 Prozent. Das florierende Geschäft als Auftragsfertiger für andere Unternehmen lässt Samsung Quartalsumsatz ebenso wie den Gewinn steigen.
Allein 29 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr entfallen auf das Speichergeschäft. Es florieren dabei gleichermaßen DRAM und NAND, vor allem angetrieben durch hochkapazitive Speicherchips für das Serverumfeld und den mobilen Markt. So entfallen bereits 21,02 Billionen Südkoreanische Won (KRW) vom gesamten Umsatz von 65 Billionen KRW allein auf die Herstellung und den Verkauf aus der Speichersparte.
Und die Aussichten bleiben rosig, die Nachfrage nach Arbeitsspeicher wird sich laut Prognose von Samsung auf hohem Niveau fortsetzen. NAND hingegen steuert auf eine deutliche Überproduktion und fallende Preise zu, Samsung denkt deshalb darüber nach, einige Fertigungslinien zusätzlich DRAM produzieren zu lassen, schreibt Reuters. Parallel dazu soll im kommenden Jahr das Foundry-Geschäft weiter ausgebaut werden, sodass der Bereich noch weiter wachsen kann und in Zukunft die komplette Halbleitersparte das wichtigste Standbein von Samsung wird.
Die Smartphone-Sparte schwächelt
An den Erfolg der Galaxy-8-Familie konnte die 9er-Generation nicht anknüpfen. Das Galaxy S9 und seine Ableger verkauften sich deutlich schlechter, beim Galaxy Note 9 (Test) spricht Samsung von soliden Verkaufszahlen, doch unterm Strich steht ein Minus von zwölf Prozent beim Umsatz bei einem noch viel deutlicherem Gewinnrückgang von einem Drittel auf nur noch 2,2 Billionen KRW. Dies ist der tiefste Stand seit dem ersten Quartal 2017 – darauffolgend drehte die Spirale wieder in die andere Richtung dank des Galaxy S8.
Im vierten Quartal zeigt der Trend zudem ebenfalls nicht nach oben, nur neue Mittelklasse- und Einsteiger-Geräte bei gleichzeitig steigenden Marketing-Ausgaben für die Hauptsaison sollen am Ende zu keinem Umsatzwachstum sorgen. Dieser wird erst wieder für 2019 angepeilt, über Smartphones mit faltbaren Displays und 5G sowie Design-Anpassungen im High-End-Bereich erhofft sich Samsung den Zugang zu neuen Premium-Märkten.
Auch das Geschäft mit Fernsehern/weißer Ware geht zurück
Ein Minus von acht Prozent beim Umsatz verbucht die Sparte Consumer Electronics, vornehmlich geprägt von Fernsehern aber auch weißer Ware wie Kühlschränken, Waschmaschinen, Klimaanlagen und ähnlichen Geräten. Der Umsatz in dem Bereich ist quasi seit Jahren immer nahezu identisch, auch der Gewinn schwankt immer um einen ähnlichen Wert. Hier zeigt sich das harte Geschäft in diesem Umfeld, von dem Samsung erwartet, dass dies auch in Zukunft kaum Veränderungen bringen wird.