Z390-Mainboards im Test: Platinen von Asus & Gigabyte zu Intels 8-Kern-CPUs
2/3Asus ROG Maximus XI Hero und Gigabyte Z390 Aorus Master
Asus ROG Maximus XI Hero und Gigabyte Z390 Aorus Master machen schon auf den ersten Blick deutlich, dass das Premium-Segment und Spieler adressiert werden soll.
Beide Platinen setzen quasi auf die Vollausstattung, alles, was der Chipsatz und die CPU hergeben und unterstützen kann, wurde umgesetzt. Dazu zählen diverse M.2-Slots inklusive Passivkühler, native USB-3.1-Gen2-Schnittstellen sowie integriertes WLAN-ac über Intels neue CNVi-Schnittstelle. Bei beiden Platinen wird das WLAN-Modul dabei hochkant am I/O-Panel verbaut, sodass die Antennenanschlüsse direkt verfügbar sind. Zum guten Ton in diesem Segment gehört die auslandende Abdeckung über dem I/O-Panel.
Asus ROG Maximus XI Hero mit dem Fokus auf RAM
Das Hero ist bei Asus eines der Flaggschiffe im Intel-Mainstream-Bereich. Es wird mit dem Formula und eventuell auch dem Apex aber noch mindestens zwei Alternativen an der Spitze im Portfolio geben. Großflächige Kühlelemente und vielfältige Anschlüsse zieren die Platine.
Asus Spezialität ist stets der Umgang mit dem Arbeitsspeicher. Die Mainboards gehören in der Regel zu den mit der besten Kompatibilitäten und den höchsten unterstützen Taktraten, in diesem Fall spricht Asus von bis zu DDR4-4400. Um die Störanfälligkeit der Signale noch weiter zu unterdrücken, hat Asus das Layout nach eigenen Angaben erneut überarbeitet und wichtige Leiterbahnen neu verlegt. Der freie Bereich um den Sound-Chip soll darauf zurückzuführen sein.
Die bereits in der Gerüchteküche vorab gezeigten doppelt so hohen Speichermodule mit doppelter Kapazität werden vorerst allerdings nur vom ITX-Board Gene unterstützt. Weitere Boards mit Unterstützung für Double Capacity DIMMs sollen aber folgen, erklärte Asus gegenüber ComputerBase.
Asus liefert ein Blockdiagramm für die Platine einmal mehr direkt mit. Das zeigt die vielfältigen PCIe-Lanes des Chipsatzes und deren (geteilte) Nutzung. Ohne geteilte PCIe-Lanes geht es heutzutage im Bereich der Adressierung von Speichermedien in der Mittelklasse nicht, in der Regel teilen sich SATA mit M.2 oder auch SATA/M.2 mit einem der letzten PCIe-Steckplätze gewisse Ressourcen. Ein Blockdiagramm hilft dem Anwender dabei, die Ressourcen optimal zu nutzen.
Gigabyte Z390 Aorus Master mit drei M.2 und Backplate
Schon das Maximus XI Hero von Asus trägt dick aut, das Gigabyte Z390 Aorus Master liegt aber noch einmal eine Stufe darüber. Damit ist nicht nur die martialisch anmutende Front mit vielen Abdeckungen und metallverstärkten Slots gemeint, sondern vor allem das Gewicht. Denn durch eine Backplate aus Metall, die einen Großteil der Rückseite des Mainboards verdeckt, liegt es sehr hoch. Wird dann auch noch ein großer Tower-Kühler verbaut, braucht der Anwender schon beide Hände, um die Platine sicher im PC verstauen zu können.
Auch bei der Ausstattung muss sich das Gigabyte Z390 Aorus Master keinesfalls verstecken, es kommt dem Begriff Vollausstattung in jedem Fall sehr nahe. Drei M.2-Slots mit jeweils vier PCIe-Lanes zählen zu den Ausnahmeerscheinungen in der Mittelklasse. Natürlich müssen die in Summe zwölf Lanes aber auch hier mit anderen Anschlüssen geteilt werden, denn der Z390-Chipsatz besitzt zwar 24 PCIe-3.0-Lanes, aber auch von denen sind viele direkt für USB, LAN, Audio usw. eingeplant und nicht komplett frei verfügbar.
Gigabyte will mit dem Modell auch Extrem-Übertakter adressieren. Dafür können auf dem Mainboard über entsprechend vorbereitete Lötstellen direkt die Spannungen ausgelesen werden. Geht es dann an das Testen selbst, soll die umfassende Stromversorgung der CPU, unter anderem auch durch zwei Acht-Pin-Stromstecker sichergestellt, auch mit einem extrem hoch übertakteten Intel Core i9-9900K fertig werden können. Und nachdem zuletzt die schwammige Formulierung zur hybriden Spannungsversorgung kritisiert wurde, wirbt Gigabyte nun wieder mit einem „True 12 Phase Power Design“.