AMD Radeon RX 590 im Test: Das Full-HD-Angebot zum Weihnachtsfest
4/5Lautstärke & Kühlung
Die Sapphire Radeon RX 590 Nitro+ hat nicht nur im Vergleich klar den besten Kühler im Testfeld, er verrichtet auch für sich betrachtet eine sehr gute Arbeit. Werksseitig kommt die Grafikkarte unter Last auf einen Messwert von 38 Dezibel. Damit ist die Grafikkarte leise, wenn auch während des Spielens durchweg zu hören. Mit dem alternativen Silent-BIOS drehen die Lüfter dann aber etwa 150 Umdrehungen weniger und mit gemessenen 34 Dezibel fällt die Grafikkarte beim Spielen kaum noch auf.
Die XFX Radeon RX 590 Fatboy OC+ geht deutlich lauter zu Werke. Mit knapp über 2.000 Umdrehungen in der Minute erreicht das XFX-Modell 43 Dezibel. Damit ist die Grafikkarte nicht mehr leise, wen auch noch nicht störend laut, zumal die Lüfter selbst keine Störgeräusche von sich geben.
PowerColor ist eigentlich immer für leise AMD-Grafikkarten bekannt. Bei der Radeon RX 590 Red Devil gibt es von dieser Regel eine Ausnahme, unabhängig vom eingesetzten BIOS. Auch mit dem Silent-BIOS hat die Grafikkarte einen unangenehmen Geräuschpegel. Der Messwert von 41 Dezibel wird dem dabei nicht gerecht, denn die Lüfter klingen so, als würden sie permanent die Drehzahl ändern. Das ist zwar weder anhand der in Tools angezeigten Drehzahl zu sehen noch zu messen, aber problemlos zu hören. Die Geräuschcharakteristik ist sehr störend. Wird das ab Werk aktive BIOS genutzt, tritt das Geräusch zwar in den Hintergrund, dafür arbeitet der rote Teufel dann mit 54 Dezibel viel zu laut.
2 der 3 Radeon RX 590 schalten die Lüfter unter Windows ab
Auch im Leerlauf fällt die Grafikkarte von PowerColor aus dem Rahmen, denn sie stellt mit dem Standard-BIOS als einzige Radeon RX 590 im Testfeld die Lüfter nicht ab. Auch dort ist die Grafikkarte mit 34 Dezibel damit zu laut, zudem weil sie erneut mit ihrer eigenen Charakteristik auf sich aufmerksam macht.
Wie heiß werden die Grafikkarten
Die PowerColor Radeon RX 590 Red Devil bleibt unter Last mit 68 Grad Celsius am kühlsten, was in Verbindung mit der Lautstärke aber auch nicht verwundert. Mit dem Silent-BIOS sind es dann deutlich höhere, aber immer noch unproblematisch 81 Grad Celsius. Die XFX Radeon RX 590 Fatboy OC+ wird mit 80 Grad ähnlich warm. Die Sapphire Radeon RX 590 Nitro+ platziert sich dann mit 75 Grad Celsius genau in der Mitte – unabhängig vom BIOS.
Messung der Leistungsaufnahme
Der Stromhunger im Desktop-Betrieb
Auf dem Windows Desktop sind Abweichungen in der Leistungsaufnahme zwischen Radeon RX 580 und Radeon RX 590 sichtbar, mit maximal zwei Watt aber nicht von Relevanz.
Der Stromhunger auf YouTube
Dieselbe maximale Differenz findet sich auch bei der Messung der reinen Leistungsaufnahme der Grafikkarte bei der Wiedergabe eines YouTube-Videos. Auch hier ist das Modell von PowerColor das, das am meisten elektrische Leistung aufnimmt.
Der Stromhunger im Spielen
In Spielen liegt die Radeon RX 590 mit Referenz-Takt dreizehn Watt oder sieben Prozent über der Radeon RX 580. Die Partnerkarten legen noch einmal bis zu 24 Watt oder 12 Prozent zu und liegen knapp hinter oder knapp vor einer manuell übertakteten Radeon RX 580, sie sie in Sachen Leistung um sechs Prozent schlagen. Interessant ist, dass das Modell von Sapphire die meiste elektrische Leistung aufnimmt, obwohl der GPU-Takt der niedrigste ist – offensichtlich zollt hier der angehobene Speichertakt Tribut. Das gute Abschneiden im Lautstärketest wird von der gemessenen Leistungsaufnahme hingegen noch einmal unterstrichen.
Performance pro Watt
Leistung und Leistungsaufnahme sind mit der Radeon RX 590 gestiegen. Weil das Plus bei der Leistung aber das Plus bei der Leistungsaufnahme übersteigt, kann Polaris 30 im Vergleich zu Polaris 20 wieder eine leicht bessere Energieeffizienz aufweisen. Das gilt auch für die Partnerkarten, deren Effizienz wiederum niedriger ausfällt.