Asus-CEO Jerry Shen: Intel-CPUs noch bis zum zweiten Quartal 2019 knapp
Einen Umsatzrückgang von fünf Prozent im PC-Komponenten-Bereich erwartet Asus im laufenden vierten Quartal, und den Schuldigen hat Asus-CEO Jerry Shen schnell ausgemacht: Intels anhaltende Lieferprobleme bei Prozessoren.
Bis zum zweiten Quartal 2019 werden die Lieferprobleme anhalten, erklärte Shen gegenüber Medien in Taiwan. Vor allem Desktop- und Notebook-Prozessoren sind davon betroffen, heißt es weiter, dort ist die Rate an günstigeren CPUs am höchsten. Das hochwertige Gaming-Segment bei Asus wie die ROG-Serie spüre die geringsten Auswirkungen – dort werden teure Prozessormodelle bevorzugt verbaut. Laut Shen sei dennoch die operational visibility in dem Bereich DIY und Mainboards von stets über 50 Prozent in den letzten Jahren auf nur noch 20 Prozent gesunken.
Die ersten Auswirkungen spürt Asus bereits und legt sie in den Quartalszahlen dar. Der Nettogewinn sank im dritten Quartal um 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Aussichten für das vierte Quartal stehen im Komponenten-Segment weiterhin auf Rückgang, das Smartphone-Geschäft soll unter anderem mit dem jetzt hierzulande verfügbaren ROG Phone einen Teil des Rückgangs auffangen.
Intel will mehr CPUs fertigen
Intel hatte im Rahmen der letzten Quartalszahlen erklärt, eigentlich für die 10-nm-Fertigung gedachte Maschinen zurück auf 14 nm umzurüsten, um der angespannten Situation begegnen zu können. Die 10-nm-Fertigung wird frühestens in einem Jahr in Großserie anlaufen, die bestehenden Yield-Probleme dort können auch mit weniger Systemen adressiert werden. Vorrangig, so betont Intel aber weiterhin, sollen Xeon und Core-Prozessoren gefertigt werden – die Marge dort ist die höchste.
Im Handel ist zumindest teilweise Entspannung zu beobachten, wenngleich die Preise nach wie vor sehr hoch sind. Der Intel Core i9-9900K (Test) bleibt als Boxed-Version für 650 Euro quasi unbezahlbar, der Core i7-8700K ist für 420 Euro wieder bei mehreren Shops lieferbar – zwischenzeitlich kostete dieser bereits 480 Euro.
Bei kleineren Dual- und Quad-Core-Prozessoren sehen Lieferbarkeit und auch das Preisgefüge noch etwas schlechter aus. Lediglich acht Shops im ComputerBase-Preisvergleich können einen Pentium Gold 5400 (Test) liefern, der Preis von 88 Euro liegt immer noch mehr als 40 Prozent über dem Preis von vor drei Monaten. Noch schlimmer ist es beim Celeron G4900, der mit 50 Euro fast 50 Prozent mehr kostet als noch im Sommer.