Prozessorgerüchte: Rome mit 256 MB L3-Cache, Comet Lake-S mit zehn Kernen
In den vergangen Tagen sind erneut Gerüchte über kommende Produkte von AMD und Intel aufgetaucht, die nicht unerwähnt bleiben sollen. Demnach könnte AMD bei den Rome-Server-Prozessoren den L3-Cache verdoppelt haben, während Intel über die nächste Runde der Desktop-CPUs nachdenkt und dort zehn Kerne im Gespräch sein sollen.
Intel: Zehn Kerne für die Mittelklasse als Gedankenspiel
Comet Lake-S, so der Codename der nächsten Generation an Desktop-SKUs für die Mittelklasse, soll da ansetzen, wo Coffee Lake Refresh aktuell aufhört. Logisch erscheinen deshalb die genannten zehn Kerne sofort, doch die bisherigen Informationen sind bestens vage Annahmen. Zumal die genannten Details eher verwirren. Denn während zehn Kerne, wie aktuell bei acht Kernen gezeigt, durchaus problemlos von Intel in der aktuellen Architektur auch weiterhin in 14 nm umzusetzen sind, ist es ein angeblich doppelter Ringbus nicht. Dieser erfordert deutliche Eingriffe in die Architektur.
Den doppelten Ringbus gab es bereits vor Jahren im Server-Segment, Sandy Bridge-EP hatte ihn eingeführt. Bei Ivy Bridge-EP wurden es dann insgesamt drei Ringe, bei Broadwell-EP waren es am Ende vier Ringe. Die jeweils kleineren Ableger verbanden seinerzeit bis zu 12 Kerne über zwei Ringe, technisch möglich ist das deshalb problemlos. Mit Skylake-X kam dann aber der Abgang von dem System, da es für immer mehr Kerne deutliche Nachteile hatte, seitdem setzt Intel auf dieser Plattform auf das Mesh-Netzwerk.
Es bleibt damit vorerst abzuwarten, ob beziehungsweise in welcher Form sich die noch sehr dünnen Gerüchte bewahrheiten werden.
Rome: 64 Kerne mit 256 MByte L3-Cache
Ein eigentlich bereits sehr altes Gerücht wird in diesen Tagen als neue Information verkauft. Bereits vor über einem Jahr war von AMDs Rome-Prozessor mit bis zu 64 Kernen die Rede, der auch 256 MByte L3-Cache bieten wird. Einige der Informationen, die seinerzeit noch Gerücht waren, sind nun bereits offiziell, die L3-Cache-Bestückung aber noch nicht. SiSoft Sandra liest jedenfalls das bereits in der vergangenen Woche erblickte Sample mit 16 × 16 MByte L3-Cache aus.
Zu Guter Letzt: B365-Chipsatz
Aus Asien kommen auch Gerüchte über eine nochmalige Iteration eines Kaby Lake-PCH. Der B365-Chipsatz soll im Einsteigerbereich antreten. Ob dort ebenfalls die 22-nm-Fertigung wieder genutzt wird wie beim H310-Chipsatz als zusätzlich aufgelegter Vertreter für den normalen H310, ist nicht bekannt, aber gilt als sehr wahrscheinlich. Diesen Schritt geht Intel, um die Fertigungskapazitäten für Prozessoren freizumachen, denn die Chipsätze sind eigentlich nicht auf 14 nm angewiesen sondern problemlos in 22 nm umsetzbar. VideoCardz hat passend dazu bereits das erste Modell ausgegraben: das Asus Prime B365M-A.
Unterstützung für die Gerüchte gibt es von Intel direkt: In den Release Notes zu einem Chipsatztreiber wird explizit vom 300 Series Chipset Family LPC Controller (B365) gesprochen.