Nur im Geekbench: Apples A12X fast so schnell wie Intels Core i9-8950HK
Ein aktueller Eintrag in der Datenbank des Geekbench lässt sich dem Prozessor des neuen Apple iPad Pro (2018) zuordnen. Das Apple-SoC A12X Bionic mit acht Kernen zeigt in diesem Benchmark eine sehr hohe Leistung, die nur wenige Prozent hinter einem Intel Core i9-8950HK im Apple MacBook Pro liegt. Das weckt falsche Erwartungen.
Bei den online vergleichbaren Resultaten im Geekbench 4 herrscht zwar eine hohe Varianz, sodass ein aktuelles MacBook Pro mit 15 Zoll und besagter Intel-CPU auf Werte von rund 5.000 bis über 5.800 Punkten in den Single-Core-Tests und etwa 20.000 bis 25.000 im Multi-Core-Abschnitt kommt. Dennoch liefert der neue Eintrag eines „iPad 8,8“ alias iPad Pro mit 8-Kern-ARM-Prozessor eine Tendenz: Das A12X-SoC mit vier „Performance Cores“ und vier weiteren „Efficiency Cores“ sowie einer Grafikeinheit mit sieben Kernen liefert 5.030 Single-Core-Punkte und 17.995 Multi-Core-Punkte im Geekbench 4. Das genügt, um mit den schlechtesten Ergebnissen des Core i9-8950HK bei Single-Core mitzuhalten, die Multi-Core-Leistung des Sechs-Kern-Prozessors von Intel wird aber im besten Fall um zehn Prozent verfehlt.
Der Core i9-8950HK ist Intels amtierendes Flaggschiff für Notebooks und bietet dank Hyper-Threading zwölf Threads sowie einen hohen Turbotakt von 4,3 GHz auf allen Kernen und 4,8 GHz auf einem Kern – sofern die thermischen Bedingungen dies erlauben.
Geekbench skaliert schlecht mit x86-CPUs
Allerdings haben die Ergebnisse im Geekbench keineswegs Allgemeingültigkeit. Bekanntlich skaliert die Leistung von x86-Prozessoren wie dieser Intel-CPU eher schlecht in diesem Benchmark. In anderen Testszenarien dürfte daher ein weitaus größerer Leistungsvorsprung für Intels Flaggschiff herrschen. Dass ein sparsamer Mobile-Chip fast an Werte eines Core i7-8700K mit 95 Watt TDP aus dem Desktop-Bereich heranreicht, sollte als Ansatz reichen, den Leistungsvergleich zwischen ARM-SoCs und x86-CPUs im Geekbench zu hinterfragen. Im Geekbench 4.2 hat ComputerBase mit dem Core i7-8700K rund 5.800 Punkte bei Single-Core und knapp 24.000 Punkte bei Multi-Core erzielt.
Ein besserer Vergleich wäre der mit dem A10X Fusion des Apple iPad Pro von 2017, der rund 4.000 Punkte bei Single-Core und 9.500 Punkte bei Multi-Core erreicht.
Apples A12X muss sich erst noch beweisen
Dennoch besteht kaum ein Zweifel daran, dass Apples A12X Bionic der bisher schnellste ARM-SoC für Tablets ist. Gegenüber dem Vorgänger im iPad Pro von 2017 hat Apple versprochen, eine bis zu 35 Prozent höhere Single-Core- und eine 90 Prozent höhere Multi-Core-Leistung zu erreichen. Die GPU-Leistung hat sich laut Apple verdoppelt und liege jetzt auf dem Niveau der Spielkonsole Xbox One S. Auch hier bleibt aber die Frage, auf welchen Anwendungen oder Benchmarks die Angaben beruhen. Erst kommende unabhängige Tests werden zeigen, wie viel Leistung wirklich hinter dem Marketing von Apple steckt.
Das neue iPad Pro soll ab dem 7. November bei Apple erhältlich sein. Die Preise beginnen bei 879 Euro (11 Zoll) und 1.099 Euro (12,9 Zoll).