Krypto-Flaute: 36 % weniger Grafikkarten als vor einem Jahr verkauft
Laut einer aktuellen Marktstudie von Jon Peddie Research litt die Grafikkarten-Branche im dritten Quartal besonders stark unter der sinkenden Nachfrage für das Krypto-Mining. Gegenüber dem Vorjahr seien rund 36 Prozent weniger Grafikkarten verkauft worden. Dabei habe insbesondere AMD deutlich Marktanteile verloren.
Grafikkarten-Absatz leidet unter Krypto-Flaute
Laut Dr. Jon Peddie ist das dritte Quartal normalerweise das stärkste der ersten drei Kalenderviertel. Doch in Q3 2018 sei der Absatz von Grafikkarten gegenüber Q2 2018 um 19,2 Prozent und im Jahresvergleich sogar um 36,1 Prozent gefallen. Das Mining mit Grafikkarten verliert bedingt durch in Folge fallender Kurse der Währungen und abnehmende Hash-Raten (und damit fallende Effizienz) bei der Kryptowährung Ethereum immer mehr an Attraktivität. Selbst für große Mining-Farmen in Ländern mit geringen Stromkosten rentiert sich das Geschäft nicht mehr.
Entsprechend sinkt die Nachfrage nach Grafikkarten, die zuvor durch einen regelrechten „Krypto-Boom“ angefeuert worden war. Die GPU-Hersteller haben den Einfluss dieses Absatzmarktes unterschätzt und sitzen auf vollen Lagern, wie erst jüngst Nvidias CEO Jensen Huang öffentlich eingestehen musste.
Marktanteile: AMD verliert, Nvidia gewinnt
Augenscheinlich ist aber AMD vom Platzen der Krypto-Blase am stärksten betroffen, denn laut der JPR-Studie verlor AMD im dritten Quartal deutlich an Marktanteil. Gegenüber dem zweiten Quartal 2018 mit 36,1 Prozent komme AMD im dritten Quartal nur noch auf 25,7 Prozent Marktanteil. Dies bedeutet auch gegenüber den 27,2 Prozent im dritten Quartal 2017 einen Rückgang.
Nvidia habe entsprechend den Marktanteil von 63,9 Prozent auf 74,3 Prozent steigern können, was auch über den 72,8 Prozent des Vorjahres liegt. Dass Nvidia die Marktanteile steigern konnte, dürfte aber auch an der im September und Oktober eingeführten neuen Turing-Generation mit GeForce RTX 2080 (Ti) und GeForce RTX 2070 liegen. Trotz gegenüber den Vorgängern deutlich gestiegenen Preisen liefern diese neuen Kaufanreiz für Enthusiasten wie OEMs. AMDs neue Radeon RX 590 wurde erst in diesem Monat vorgestellt und wird daher erst im laufenden vierten Quartal Einfluss auf die Absatzzahlen nehmen.
The third quarter is normally the strongest from the previous quarter. This quarter it was down -19.2% from the last quarter [...] That is below the ten-year average of 14.9% and was caused by too much inventory in the channel due to a misjudgment on the strength of the crypto-mining demand.
Dr. Jon Peddie, President of JPR