LG 32GK850F im Test: Wenig Lag mit 144 Hz, DisplayHDR 400 & FreeSync 2
tl;dr: Der Gaming-Monitor LG 32GK850F bietet ein 31,5 Zoll großes VA-Panel, 2.560 × 1.440 Pixel, 144 Hz, DisplayHDR 400, FreeSync 2 HDR und einen niedrigen Display-Lag. Der Bildschirm bietet gute, wenn auch objektiv nicht perfekte Farben, so dass vor allem der Preisvergleich mit der Konkurrenz ausschlaggebend sein könnte.
32GK850F im Test
Der LG 32GK850F verbindet viele Eigenschaften, die Spieler derzeit bei einem Monitor suchen: ein 32 Zoll großes VA-Panel mit einer Auflösung von 2.560 × 1.440 Pixeln, eine Bildwiederholfrequenz von bis zu 144 Hz, FreeSync-2-Unterstützung, HDR-Unterstützung (DisplayHDR 400) sowie ein ansprechendes, mattschwarzes Design mit roten Akzenten und Ergonomiefunktionen des Standfußes wie eine Höhenverstellung.
Im Vergleich zum bereits getesteten LG 27GK750F (Test) ist der LG 32GK850F somit größer (31,5 statt 27 Zoll) und bietet eine HDR-Unterstützung sowie höhere Auflösung (QHD statt FHD). Dafür muss er jedoch bei der maximalen Bildwiederholfrequenz auf 144 statt 240 Hz zurückgreifen.
FreeSync 2 HDR „Basic“ und „Extended“
Trotz FreeSync 2 HDR bietet der LG 32GK850F im OSD die Option, bei FreeSync – sofern überhaupt aktiviert – zwischen den Modi „Basic“ und „Extended“ umzuschalten, wobei im OSD zunächst nicht erklärt wird, was der Unterschied ist. Der Modus „Basic“ beschränkt den variablen Frequenzbereich des Monitors auf 120 bis 144 Hz. Der Modus „Extended“ erweitert den variablen Frequenzbereich hingegen auf den gesamten Bereich von 48 bis 144 Hz.
Technische Daten und Erfahrungen
Trotz 31,5-Zoll-Diagonale ein schlanker Fuß
Der größere 32GK850F setzt auf denselben Standfußtyp wie der LG 27GK750F, was dem Monitor zu einem vergleichsweise schlanken Auftritt auf dem Schreibtisch verhilft. Auch die positiven Einstellungsmöglichkeiten in der Höhe, Neigung und Drehung sowie die Pivot-Funktion hat das Modell übernommen. An der Rückseite kann ein kleiner Headset-Halter angebracht werden. Auf ein Kabelmanagement verzichtet der Monitor jedoch, so dass diese selbst möglichst unauffällig von den Anschlüssen weggeführt werden müssen.
Der 32GK850F setzt auf ein Display mit 2.560 × 1.440 Bildpunkten (WQHD), was bei 31,5 Zoll zu einer Pixeldichte von 93 dpi führt. Dies liegt nur auf dem Niveau eines Full-HD-Monitors mit 24-Zoll-Panel, das auf 92 dpi kommt. Monitore mit 27 Zoll und WQHD-Auflösung erreichen hingegen 109 dpi. Ein 31,5-Zoll-Display mit UHD-Auflösung erzielt hingegen rund 140 dpi.
Gut erreichbare Anschlüsse
Die Anschlüsse sind beim 32GK850F erneut sehr gut zu erreichen, da sie ohne Abdeckung nach hinten zeigend an der Rückseite platziert sind. Ein langwieriges, umständliches Gefummel nach der richtigen Ausrichtung des Eingangs im verdeckten Sichtbereich, wie es andere Monitore – zusätzlich ohne Pivot-Funktion – immer wieder forcieren, fällt beim LG-Monitor weg. Als Anschlüsse stehen je zwei HDMI-2.0- und USB-3.0-Ports sowie ein DisplayPort 1.2 zur Verfügung. Wer den durchgeschleiften Ton am Monitor abgreifen möchte, kann über den 3,5-mm-Klinkenanschluss zudem Kopfhörer anschließen.
Auf eine LED-Beleuchtung verzichtet der LG 32GK850F, das Design ist somit zwar im derzeit typischen Gamer-Trend „Schwarz-Rot“ gehalten, angesichts der matten Oberfläche und der zurückhaltenden roten Akzente aber dezent gehalten. Die Verarbeitung des LG 32GK850F ist sehr gut und die Spaltmaße sind gleichmäßig gering – in diesem Punkt gibt es keine Kritik.
LG 32GK850F | Samsung C32HG70 | Asus ROG Strix XG35QV | ViewSonic XG3220 | LG 27GK750F | |
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LCD-Panel | VA | TN | |||
Backlight | LED (flimmerfrei) | ||||
Diagonale | 31,5 Zoll | 31,5 Zoll (curved) | 35 Zoll (curved) | 31,5 Zoll | 27 Zoll |
Auflösung | 2.560 × 1.440 (144 Hz) | 3.440 × 1.440 (100 Hz) | 3.840 × 2.160 (60 Hz) | 1.920 × 1.080 (240 Hz) | |
HDR | DisplayHDR 400 | DisplayHDR 600 | Nein | Ja, teilweise | Nein |
FreeSync/G-Sync | FreeSync 2 | FreeSync | |||
Seitenverhältnis | 16:9 | 21:9 | 16:9 | ||
Kontrast (statisch) | 3.000:1 | 1.000:1 | |||
Helligkeit max. | 400 cd/m² | 600 cd/m² | 300 cd/m² | 400 cd/m² | |
Farbtiefe | 8 Bit (ohne FRC) | 10 Bit (8 Bit + FRC) | 8 Bit (ohne FRC) | 10 Bit (8 Bit + FRC) | 8 Bit (ohne FRC) |
Farbraum | 95 % DCI-P3 | 125 % sRGB, 95 % DCI-P3, 88 % NTSC, 92 % Adobe RGB | 100 % sRGB | 99 % sRGB, 95 % NTSC, 89 % Adobe RGB | k. A. |
Blickwinkel (horizontal/vertikal) | 178°/178° | 170°/160° | |||
Reaktionszeit | 5 ms (Grau zu Grau) | 1ms MPRT | 4 ms (Grau zu Grau) | 5 ms (Grau zu Grau) | 2 ms (Grau zu Grau) |
Videoeingänge | 2 × HDMI 2.0, DisplayPort 1.2 | 2 × HDMI 2.0, DisplayPort 1.2 | HDMI 2.0, HDMI 1.4, DisplayPort 1.2 | 2 × HDMI 2.0, DisplayPort 1.2 | 2 × HDMI 2.0, DisplayPort 1.2 |
Audio | Kopfhörerausgang | Kopfhörerausgang, Mikrofon-Ein- und -ausgang | Kopfhörerausgang, Mikrofoneingang | Kopfhörerausgang, Lautsprecher (2 × 5 W) | Kopfhörerausgang |
USB | 2 × USB 3.0 | 2 × USB 3.0 | 4 × USB 3.0 | 2 × USB 3.0 | |
Ergonomie | Display neigbar (-5°/+20°), höhenverstellbar (110 mm), schwenkbar (-20°/+20°), Pivot | Display neigbar (-5°/+15°), höhenverstellbar (145 mm), schwenkbar (-15°/+15°) | Display neigbar (-5°/+20°), höhenverstellbar (100 mm), schwenkbar (-50°/+50°) | Display neigbar (-5°/+15°), höhenverstellbar (100 mm), schwenkbar (-45°/+45°) | Display neigbar (-5°/+15°), höhenverstellbar (110 mm), schwenkbar (-20°/+20°), Pivot |
Leistungsaufnahme | Betrieb: 44 W, Standby: 0,5 W | Betrieb: 64 W, Standby: < 0,5 W | Betrieb: 43 W, Standby: < 0,5 W | Betrieb: 50 W, Standby: k. A. | Betrieb: 30 W, Standby: 0,5 W |
Sonstiges | Blaulichtfilter, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm), diverse Game-Profile |
Blaulichtfilter, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm), diverse Game-Profile |
Blaulichtfilter, VESA-Aufnahme (100 × 100 mm), Headset-Halter, diverse Game-Profile |
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Preis (19.09.2018) | 590 Euro | 530 Euro | 818 Euro | 750 Euro | 349 Euro |
144 Hz mit DisplayHDR 400 und LFC
Die DisplayHDR-400-Zertifizierung bescheinigt dem 32GK850F eine maximale punktuelle Helligkeit von mindestens 400 cd/m². Die variable Bildwiederholfrequenz von bis zu 144 Hz sorgt zudem dafür, dass auch die „Low Framerate Compensation“ (LFC) beim Einsatz einer AMD-Grafikkarte unterstützt wird. Diese sorgt in niedrigen FPS-Bereichen von unter 48 Bildern pro Sekunde für eine doppelte Ausgabe jedes Bildes bei so verdoppelter Bildwiederholfrequenz, was Bildruckler und Tearing minimiert, wenn auch nicht vollständig eliminiert.
Joystick-Steuerung mit leichten Schwächen
Zwar setzt auch der LG 32GK850F auf eine Joystick-Steuerung zur Navigation innerhalb des On-Screen-Displays (OSD), allerdings ist sie nicht ganz so problemlos wie beispielsweise beim Samsung C32HG70 (Test). Die Steuerung mit dem an der Unterseite des Rahmens platzierten Joystick ist nicht immer zielsicher, da er zu klein und schwergängig ist. Der Versuch, durch einen Klick nach links im Menü zurückzuspringen, endet so häufiger in einem Druck des Joysticks, der genau den gegenteiligen Effekt hat.
Gamer 1 für höchste Helligkeit, sRGB für beste Farben
Das OSD bietet zahlreiche vordefinierte Bildmodi (Gamer 1, Gamer 2, FPS, RTS, Vivid, Reader, HDR Effect, sRGB), die beispielsweise Einfluss auf die Helligkeit, Farbverteilung und „Response Time“ haben, wobei sinnvoll vor allem die Modi „Gamer 1“ (mit Gamma-Mode 3) und „sRGB“ erscheinen. „Gamer 1“ hat den Vorteil, dass dieser Modus die höchste maximale Helligkeit bietet, die sich auch bei manuell eingestellter Helligkeit auf 100 in den anderen Modi nicht erreichen lässt.
44 Watt im SDR-, 51 Watt im HDR-Desktop
LG gibt für den 32GK850F eine maximale Leistungsaufnahme von 44,0 Watt an. Im Test wird dieser Wert bei 144 Hz ohne HDR auf dem Desktop genau getroffen. Sobald HDR aktiviert wird, erhöht sie sich auf 51 Watt. Dies stellt auch gleichzeitig den in Spielen maximal gemessenen Wert dar.
Helligkeit und Farbraum
LG nennt für den 32GK850F eine Helligkeit von 400 cd/m², wobei diese allein aufgrund des zertifizierten DisplayHDR-400-Standards in der Spitze zwingend erreicht werden muss. Bei SDR-Inhalten können im Test maximal 421 cd/m² in der Bildmitte gemessen werden, wenn der Modus „Gamer 1“ mit Gamma 3 gewählt wird, der die höchste Helligkeit aktiviert. In diesem Fall liegt die Farbtemperatur bei kühlen 7.230 Kelvin. Zu den Rändern und Ecken fällt die Helligkeit ab, wobei die linke untere Ecke mit 345 cd/m² am dunkelsten leuchtet – aber immer noch heller ist als viele Monitore an der hellsten Stelle. Im sRGB-Modus werden zum Vergleich in der Bildmitte maximal 388 cd/m² bei 7.333 Kelvin erzielt. Eine Pulsweitenmodulation (PWM) kommt beim LG 32GK850F bei reduzierter Helligkeit übrigens nicht zum Einsatz, so dass auch in dieser Hinsicht empfindliche Nutzer keine Kopfschmerzen bekommen.
Hohe Helligkeit für HDR
Erreicht der 32GK850F die bescheinigten 400 cd/m² so schon in SDR, sind sie in HDR erst recht keine Hürde. 484 cd/m² erreicht der Monitor im HDR-Modus in der Bildmitte. Auch die anderen Bereiche erzielen alle mehr als 400 cd/m², wobei die grundsätzliche Helligkeitsverteilung mit leichten Abweichungen zu SDR erhalten bleibt. HDR-Inhalte profitieren auf dem LG 32GK850F so erneut von einem sehr hohen Kontrast und punktuell sehr hellen Effekten.
Zu dunkel beim Strobing-Backlight
Anders als bei Samsung aktiviert nicht die Einstellung der „Response Time“ ein Strobing-Backlight, sondern die Funktion „1ms Motion Blur Reduction“. Wird diese aktiviert, so dass schwarze Frames eingefügt werden, reduziert sich die maximale Helligkeit auf nur noch 167 cd/m² bei SDR- und 106 cd/m² bei HDR-Inhalten, wobei das Bild bei aktiviertem HDR einen Graustich aufweist. Die „Response Time“ hat hingegen keinerlei Einfluss auf die Helligkeit des Bildes.
Der minimale Schwarzwert bei maximaler Helligkeit beträgt gute 0,148 cd/m². Hieraus ergibt sich ein Kontrast von maximal 3.270:1 bei der Darstellung von HDR und 2.845:1 bei SDR. Der durchschnittliche minimale Schwarzwert des Displays liegt bei 0,173 cd/m². Bei minimaler Helligkeit leuchtet der 32GK850F bei der Darstellung von Weiß mindestens mit 49,4 cd/m² – ein guter Wert, den sehr gute Monitore wie der Samsung C32HG70 (Test) allerdings deutlich unterbieten. Am hellsten ist auch in diesem Fall mit 63,60 cd/m² die Bildmitte.
Das Bild des LG 32GK850F macht subjektiv einen farbenfrohen und kontrastreichen Eindruck. Da dies jedoch häufig wenig über die tatsächliche Farbtreue aussagt, muss sich auch der 32GK850F den objektiven Messungen stellen.
Gut, aber nicht sehr gut
ComputerBase testet die Farbwiedergabe des 8-Bit-Panels des 32GK850F mit Calman ColorMatch, das die dargestellte Farbe des Monitors mit der vom Programm angezeigten Farbe vergleicht. Interessant an dieser Stelle sind insbesondere der durchschnittliche und der maximale Delta-E-Wert und das Delta-E-2000-Diagramm, da diese angeben, wie stark die Farbwiedergabe von dem ausgewählten Farbstandard abweicht. Eine Abweichung von 1 dE ist für das menschliche Auge so gut wie nicht sichtbar. Ein kalibriertes Display sollte so eingestellt sein, dass die durchschnittliche Abweichung unter 3 dE und das maximale dE unter 5 liegt. Eine Abweichung über 3 dE wird als sichtbar für das menschliche Auge aufgefasst. Unkalibrierte Monitore liegen normalerweise weit darüber. Das Delta-E-2000-Diagramm zeigt die Abweichung für jeden gemessenen Farbwert an.
Im dargestellten CIE-1976-Chart des LG 32GK850F ist zu sehen, welche Farbpunkte wie stark vom angestrebten Farbwert abweichen. Bei einem optimal eingestellten Display sollten alle Punkte innerhalb der Quadrate liegen.
Liegt die durchschnittliche Abweichung im sRGB-Modus mit 3,0 dE noch gerade so im Soll, ist die maximale Abweichung des 32GK850F mit 7,0 dE für ein VA-Panel zu hoch. Wechselt man in den Modus „Gamer 1“ und Gamma-Mode 3, bei dem die Helligkeit deutlich höher liegt, verschlechtern sich die Werte auf 3,7 und 8,5 dE. Mit Spitzenreitern wie dem Samsung C32HG70, der auf eine durchschnittliche Abweichung von lediglich 1,1 dE und eine maximale Abweichung von nur 2,9 dE bei höherer Helligkeit kommt, kann der LG 32GK850F somit eindeutig nicht mithalten.
Der LG 32GK850F liegt hier in den Regionen von gut abgestimmten TN-Panels wie bei dem ViewSonic XG2530 (Test) oder auch dem Modell aus eigenem Hause, dem LG 27GK750F (Test), das mit TN-Panel auf bessere Abweichungen von durchschnittlich 2,2 dE und maximal 5,1 dE kommt.
FreeSync Extended reduziert die Farbwiedergabe
Wie bereits erwähnt, sorgt erst die Auswahl „FreeSync Extended“ im OSD für eine variable Bildwiederholrate im Frequenzbereich von 48 bis 144 Hz, während der Modus „Basic“ lediglich 120 bis 144 Hz abdeckt. Die Wahl von „FreeSync Extended“ hat jedoch Einfluss auf die Farbtreue, wie Tests mit dem Colorimeter belegen. Mit einer durchschnittlichen Abweichung von nunmehr 5,0 dE und einer maximalen Abweichung von 10,4 dE fällt diese Verschlechterung sogar deutlich aus. „FreeSync Basic“ beeinträchtigt die Farbtreue hingegen nicht negativ.