LG 32GK850F im Test: Wenig Lag mit 144 Hz, DisplayHDR 400 & FreeSync 2
2/2Display- und Input-Lag (Beta)
Mit dem LG 32GK850F führt ComputerBase erstmals Messungen zum Display- und Input-Lag durch. Die Testreihen befinden sich allerdings noch im Betastadium und ComputerBase bittet sie auch als solche zu verstehen, da beide Messmethoden Vor- und Nachteile haben. Darüber hinaus wirken sich viele Faktoren bei den Display-Einstellungen auf das Ergebnis aus, die es noch näher zu analysieren gilt. Bei den Messungen wird immer die schnellste Display-Einstellung („Response Time“ oder Overdrive) im OSD gewählt, sofern in den Diagrammen nicht anders angegeben.
Display-Lag
Beim Display-Lag wird die reine Verzögerung durch die Bildverarbeitung und Ausgabe des Displays betrachtet. Diese Verzögerung ist vom Input-Lag, also der Verzögerung, bis eine Eingabe auf dem Bildschirm wahrnehmbar umgesetzt wird, zu unterscheiden. Den Display-Lag misst ComputerBase dabei mit der sogenannten CRT-Methode, bei der ein analoger CRT alias Röhrenmonitor als Basis und Referenzwert dient und anhand eines präzisen Millisekundenzählers auf dem CRT und LCD die Ausgabe durch zahlreiche Fotos mit sehr kurzer Verschlusszeit verglichen wird. In Der Praxis muss einschränkend gesagt werden, dass auch diese Messungen nur als Näherungswerte betrachtet werden sollten, die nicht immer den tatsächlichen Wert darstellen müssen. Aufgrund immer gleicher Testbedingungen ermöglichen sie aber einen guten Vergleich verschiedener getesteter Monitore untereinander, weshalb einige bereits getestete und zukünftig im Test vertretene Monitore als Vergleich dienen.
Dem Samsung S24F356FH, der eigentlich nur als Vergleichsmonitor in die Messungen aufgenommen wurde, gelingt dabei das Kunststück, keinen messbaren Display-Lag aufzuweisen. Alle Zeiten auf dem Samsung S24F356FH waren immer exakt identisch mit denen auf dem Röhrenmonitor.
Auch der LG 32GK850F, der Asus ROG Strix XG35VQ und der ViewSonic XG3240C weisen jedoch exzellente Zeiten auf, die für Spieler völlig unproblematisch sind. Beim Strix XG35VG kann zudem ein leichter Unterschied festgestellt werden, wenn Overdrive auf die höchste Einstellung „5“ gestellt wird. Schlusslicht bildet im aktuellen Testfeld der ViewSonic XG3220 mit UHD-Auflösung, wobei aber auch die Verzögerung von 21,10 Millisekunden noch als „gut“ zu bewerten ist.
Input-Lag
Den Input-Lag misst ComputerBase hingegen mit Hilfe einer umgebauten Maus, an deren Schalter eine LED gelötet wurde, um die Verzögerung zwischen Knopfdruck und wahrnehmbarer Umsetzung auf dem Display optisch analysieren zu können. Diese Messung ist ebenfalls nicht als absoluter Wert zu betrachten, da der Input-Lag von den eingesetzten Komponenten des PCs abhängig ist und auch die Auswertung Toleranzen beinhaltet. Auch in diesem Fall ist das Ziel somit, vielmehr einen Vergleich unter getesteten Monitoren zu ermöglichen, als einen allgemein gültigen absoluten Wert zu ermitteln. Monitore mit nur sehr geringem Unterschied sollten aufgrund der nicht zu verhindernden Messtoleranzen als ebenbürtig angesehen werden. Während die Monitore beim Display-Lag methodenbedingt alle mit 60 Hz, aber deaktiviertem V-Sync betrieben werden müssen, kommt bei der Messung des Input-Lags die maximale Bildwiederholfrequenz des Monitors bei deaktiviertem V-Sync zum Einsatz.
Beim Input-Lag zeigt sich ein vergleichbares Bild, auch wenn sich die Reihenfolge der besten Kontrahenten im Diagramm etwas ändert – schlussendlich liegen die schnellsten Monitore aber alle auf einem Niveau. Auch hier schneidet der LG 32GK850F somit sehr gut ab. Der höhere Display-Lag der langsameren Monitore wird beim Input-Lag wieder etwas ausgeglichen und fällt weniger ins Gewicht, da Eingabe und Ausgabe zeitlich nicht synchronisiert sind.
Fazit
Der LG 32GK850F ist nicht perfekt, könnte aber trotzdem der perfekte Monitor für viele Spieler sein. Das liegt an der Kombination der Eigenschaften und dem sehr niedrigen Display- und Input-Lag, die der Monitor bietet. Die Auflösung von 2.560 × 1.440 Bildpunkten liefert weiterhin eine deutlich höhere Leistung in Spielen als UHD mit 3.840 × 2.160 Pixeln. Eine variable Bildwiederholfrequenz von 48 bis 144 Hz mit LFC und DisplayHDR 400 überzeugt ebenfalls.
Gepaart wird dies mit einer akzeptablen, wenn auch nicht optimalen Farbwiedergabe, die subjektiv jedoch ein sehr farbintensives und schönes Bild erzeugt. Dies liegt auch an der hohen Helligkeit des Displays und dem sehr hohen Kontrast von maximal 3.270:1. Auch die Erreichbarkeit der Anschlüsse und das dezente Gaming-Design gefallen – sofern auf RGB-Beleuchtung am Monitor noch verzichtet werden kann.
FreeSync-Nutzer müssen allerdings beachten, dass sich die Farbwiedergabe durch das Aktivieren des Modus „FreeSync Extended“, der den vollen Frequenzbereich von 48 bis 144 Hz freigibt, verschlechtert. ComputerBase wird dieses Verhalten auch bei zukünftigen Monitortests weiter beobachten.
Die Steuerung mit dem Joystick erweist sich auf Dauer als frustrierend, da aufgrund der fummeligen Umsetzung immer wieder ungewollt eine falsche Richtung eingeschlagen wird. In der Regel wird aber nicht so viel im OSD eingestellt wie während des Tests, wenn die für den Nutzer persönlich optimalen Einstellungen einmal gefunden sind.
Preislich ist der LG 32GK850F derzeit kurzfristig lieferbar ab fast 600 Euro, erste Angebote liegen bei rund 580 Euro. Dies ist es auch, was einige Interessenten nach Alternativen Ausschau halten lassen dürfte.
Der Samsung C32HG70 ist eine günstigere Alternative
Denn der Samsung C32HG70 ist derzeit schon für rund 525 Euro lieferbar. Er bietet bei gleicher Display-Größe und -Auflösung statt DisplayHDR 400 sogar DisplayHDR 600 und die bessere Farbwiedergabe. Auf der Gegenseite ist der Standfuß des C32HG70 riesig und bei reduzierter Helligkeit kommt Pulsweitenmodulation (PWM) zum Einsatz, was manche Nutzer als störend empfinden. Ein gebogenes Display überzeugt zudem nicht jeden, weshalb auch in diesem Fall persönliche Präferenzen entscheiden müssen.
ComputerBase hat den 32GK850F leihweise von LG zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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