Ultimate Ears (Mega)Boom 3 im Test: Schwimmende Lautsprecher mit gutem Klang und Ausdauer

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Michael Schäfer
82 Kommentare

Ausgeglichener Klang und hohe Lautstärke

Beide Klanggeber erzeugen einen maximalen Schalldruck von bis zu 90 dBA. Das ermöglicht eine Lautstärke, um auch kleine Feierlichkeiten zu beschallen. Der Megaboom 3 unterstützt dabei mit seinen beiden 50 mm großen Aktivtreibern sowie seinen beiden 55 x 86 mm großen passiven Spulen einen Frequenzgang von 60 Hz bis 20 kHz. Der kleine Bruder geht mit seinen beiden 38 mm großen aktiven Treibern sowie den beiden mit 40 x 80 mm ebenfalls kleineren passiven Einheiten nicht ganz so tief in den Bassbereich hinein, auch wenn der Unterschied mit 90 Hz bis 20 kHz auf dem Papier gering ausfällt.

Angenehmer Zeitgenosse

Sowohl der Megaboom 3 als auch der Boom 3 liefern einen angenehmen und ausgeglichenen Klang mit einem guten Tiefton sowie ausgeprägten Mitten und Höhen. Dies wird besonders bei der leiseren Beschallung im Hintergrund deutlich, wobei der Megaboom 3 im direkten Vergleich das bessere Bassfundament bietet. Beide Lautsprecher können auch laut, lassen dann aber etwas die Dynamik vermissen. Verzerrungen treten dabei erst auf, wenn beide Klanggeber die Schwelle zum unangenehm Lauten schon längst überschritten haben.

Klangminderer

Über die App kann mittels Equalizer Einfluss auf den Klang genommen werden, was sich in der Praxis jedoch eher als Mogelpackung entpuppt. Denn während der normale Anwender bei der Anhebung von tiefen oder hohen Frequenzen davon ausgeht, dass diese verstärkt werden, senkt die Software die restlichen Frequenzen lediglich ab, so dass der gewünschte Bereich zwar dominanter, aber eben nicht verstärkt ausgegeben wird. Dieses Verhalten weisen sowohl die Android- als auch die iOS-App auf. Daher sollte zur Klangeinstellung lieber auf OS-eigene Umsetzungen zurückgegriffen werden.

Dauerläufer mit hoher Laufleistung

Logitech gibt die Laufzeit für den Megaboom 3 mit bis zu 20 Stunden an, der kleinere Boom 3 folgt mit bis zu 15 Stunden. Diese Werte wurden im Test mit dezenter Hintergrundmusik nicht nur erreicht, sondern übertroffen – wenn auch die Nutzung gelegentlich unterbrochen wurde.

Die optionale Ladeschale
Die optionale Ladeschale
Nicht jeder USB-Stecker passt
Nicht jeder USB-Stecker passt

Werte nur schwer übertragbar

Eine zuverlässige Einschätzung ist schwierig abzugeben, zu sehr ist der Stromverbrauch von verschiedenen Faktoren abhängig: Ganz vorne steht die Lautstärke, in der gehört wird (bei leiser Hintergrundbeschallung wird der Verbrauch deutlich geringer ausfallen als bei der lauteren Beschallung von Feierlichkeiten). Nicht unerheblich ist zudem die Qualität der Verbindung, zu guter Letzt spielt auch die Art der gehörten Musik eine Rolle. Diese Faktoren können bei solch einer hohen Akkuleistung die Laufzeit erheblich variieren lassen. Nutzer können jedoch davon ausgehen, dass sie mit beiden Lautsprechern stets gut durch den Tag kommen werden.

Die Lautsprecher besitzen keine Anzeige zum jeweiligen Akkustand – was auch nicht nötig ist: Durch gleichzeitiges Drücken der beiden Lautstärketasten wird dem Anwender der aktuelle Akkufüllstand akustisch per Sprachausgabe mitgeteilt – auf Wunsch in Deutsch, Englisch, Französisch oder Spanisch.

Ladeschale mit kleinem Fehler

Zum Laden kann entweder das mitgelieferte Netzteil oder die optional erhältliche Ladeschale verwendet werden, die jedoch kein Netzteil beinhaltet. Hier muss der (Mega)Boom 3 für den Ladevorgang lediglich auf diese gestellt werden – der jedesmalige Anschluss des Ladekabels entfällt somit. Die Ladeschale besitzt jedoch den Nachteil, dass sie nur wenig Platz für das Anschlusskabel bietet. Im Test hat lediglich das mitgelieferte Micro-USB-Kabel gepasst, alle anderen Stecker waren in ihrer Ummantelung zu groß. Das flache Originalkabel mag am Auflader schöner aussehen, doch ist es einmal defekt, kann die Ladeschale nicht mehr genutzt werden, bis ein passendes Kabel gefunden wurde.

Die Ladeschale passt genau
Die Ladeschale passt genau
Megaboom 3 auf Ladeschale
Megaboom 3 auf Ladeschale
Boom 3 auf Ladeschale
Boom 3 auf Ladeschale

Fazit

Mit der neuen Boom-Generation legt Logitech eine konsequente Weiterentwicklung der Vorgänger vor, die in vielen Bereichen punkten kann und zudem kaum Schwächen zeigt.

Klanglich überzeugend

Zu nennen ist zunächst der gute und ausgewogene Klang: Mit Blick auf den Namen durchaus überraschend präsentieren sich Boom 3 und Megaboom 3 eben nicht als basslastige „Rumsdosen“, sondern können sowohl zur dezenten Hintergrundbeschallung als auch zur lauteren Verwendung bei Feierlichkeiten eingesetzt werden. Verzerrungen setzen erst ein, wenn die Schwelle des Erträglichen deutlich überschritten ist. Dass zwei Lautsprecher nicht zu einem Stereo-Set gekoppelt werden können, ist jedoch als deutlicher Nachteil anzusehen.

Ein Lautsprecher für den ganzen Tag

Auch die Laufleistung kann überzeugen, je nach Verwendung kann sie die vom Hersteller genannten Werte von 20 Stunden für den Megaboom 3 und 15 Stunden für den kleineren Bruder noch übersteigen. Durch den Tag sollte man daher mit beiden Schallgebern auf jeden Fall kommen können. Die als Zubehör erhältliche Ladeschale vereinfacht das Auffrischen des Akkus deutlich, der geringe Anschlussplatz dünnt die Auswahl für den jeweiligen Micro-USB-Stecker jedoch deutlich aus.

Ultimate Ears (Mega)Boom 3 im Test

Für Wasserspiele nur bedingt geeignet

Die Verarbeitung ist über jeden Verdacht erhaben, dabei machen beide Lautsprecher auch optisch eine gute Figur. Der Wasser- und Staubschutz nach IP67 erweitern den Einsatzbereich ebenfalls. Ein Freifahrtschein für den Einsatz beider Lautsprecher im Pool oder See ist die Zertifizierung aber nicht.

Einfache Nutzung und Möglichkeiten zur Verbesserung

Die Nutzung gestaltet sich einfach, eine Verbindung zur Quelle ist schnell aufgebaut. Hier kann vor allem die hohe Reichweite überzeugen, die auch innerhalb geschlossener Räume weite Entfernungen überbrücken kann. Die Lautsprecher selbst verfügen nur über rudimentäre Möglichkeiten zur Wiedergabe-Steuerung. Über einen längeren Druck auf den „Magic Button“ können Android-Nutzer eine eigene Playlist über den Streaming-Dienst Deezer bei Verwendung des Premium-Tarifes aufrufen, iOS-Nutzer sind auf Apple Music festgelegt. Hier sollte der Hersteller schnellstens nachbessern und weitere Anbieter einpflegen.

App als einzige wirkliche Schwachstelle

Wenig überzeugen kann dagegen die Boom-App: Der Equalizer verstärkt keine Frequenzen, sondern schwächt die anderen lediglich ab. Der Partymodus kann nicht mal als Spielerei angesehen werden. Lediglich die Kopplung von bis zu 150 weiteren Lautsprechern aus dem Boom-Universum kann als sinnvoll erachtet werden – auch wenn diese Lösung bei weitem nicht an die Funktionsvielfalt richtiger Multiroom-Systeme heranreicht.

Großes Potenzial

Würde Logitech die Möglichkeit zur Kopplung zweier Lautsprecher zu einem Stereo-Set per Firmware-Update nachliefern, könnten sich sowohl der Megaboom 3 zu einem Straßenpreis von 195 Euro als auch der Boom 3 mit 149 Euro zu einem gutem Rundum-sorglos-Paket etablieren.

Ultimate Ears Megaboom 3
12.11.2018
  • guter Klang
  • hohe Lautstärke
  • hohe Reichweite
  • lange Laufzeit
  • gute Verarbeitung
  • Wasser- und Staubschutz nach IP67
  • Kopplung mehrerer Lautsprecher
  • Keine Kopplung zweier Lautsprecher zu einem Stereo-Set
  • schlechte App
Ultimate Ears Boom 3
12.11.2018
  • guter Klang
  • hohe Lautstärke
  • hohe Reichweite
  • lange Laufzeit
  • gute Verarbeitung
  • Wasser- und Staubschutz nach IP67
  • Kopplung mehrerer Lautsprecher
  • Keine Kopplung zweier Lautsprecher zu einem Stereo-Set
  • schlechte App

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