Nvidia Tesla V100: Profi-Lösung von Nvidia nun auch mit 450 Watt
Nvidia hat mit dem DGX-2H eine neue High-Performance-Lösung im Angebot, die auf dem DGX-2 basiert, der im März dieses Jahres vorgestellt wurde. Die wichtige Neuheit ist neben einem minimalen Update des Intel-Prozessor der TDP-Spielraum, der der Grafiklösung eingeräumt wird: 450 Watt sind ein neuer Höchstwert.
Statt 10 Kilowatt, für die das ursprüngliche 400.000-US-Dollar-System ausgelegt war, wird die neue Lösung mit 12 KW spezifiziert. Die Mathematik dahinter ist einfach: Die 16 Nvidia Tesla V100 sind nicht mehr mit 350 Watt spezifiziert, sondern nun mit 450 Watt. Dies allein sorgt bereits für eine Differenz von 1.600 Watt.
Hinzu kommt ein Prozessor-Update auf einen Intel Xeon Platinum 8174, der einen Xeon Platinum 8168 ersetzt. Die Details zur CPU sind vage, da es sich um einen Off-Roadmap-Prozessor handelt, der speziell für Partner gefertigt wird. Diese dürfen in der Regel höher takten, müssen dafür aber auch mit einer höheren TDP arbeiten. In diesem Fall werden die 24 Kerne und 48 Threads mit 3,1 statt 2,7 GHz befeuert, die TDP dürfte jedoch von 165 Watt auf mindestens 205 Watt steigen – in der Liga sind die schnellsten Xeon Platinum beheimatet. Parallel dazu wurden auch am System kleine Änderungen vorgenommen sowie die Netzwerkanschlüsse ausgebaut, fortan gibt es auch im DGX-2H endlich 40/50/100 GbE, beim Vorgänger war bei 25-Gigabit-Ethernet Schluss.
AMDs 300-Watt-Einstufung verblasst dagegen
Vor nicht einmal zwei Wochen hat AMD die Radeon Instinct MI60 vorgestellt. Die erste Grafiklösung von AMD auf Basis eines 7-nm-Grafikchips sorgt bei der neuen Fertigungsstufe für einen kleineren Die und trotzdem mehr Leistung. AMD rühmte sich seinerzeit, dass es die schnellste FP32/64-Grafikkarte sein soll. Und das bei 300 Watt.
Bereits damals kamen nur ausgewählte Tests zum Einsatz, zudem waren die Tensor Cores von Nvidia nicht oder nur zum Teil im Einsatz. Mit der Heraufstufung auf 450 Watt dürfte AMDs Lösung bei 300 Watt in nahezu allen Tests wieder das Nachsehen haben. AMD bleibt jedoch im Bereich, indem die Lösungen bisher immer beheimatet waren, extravagante Kühlungen braucht es dort nicht. Bei Nvidias Lösung ist die gesamte Thematik nicht nur eine Klasse höher gerutscht, sondern direkt zwei Stufen. Es bleibt abzuwarten, ob dies nun der neue Trend im HPC-Bereich ist.