Top500: Deutschlands schnellster Supercomputer in den Top 10
Auch die November-Ausgabe der Top500-Liste der schnellsten Supercomputer der Welt führen die USA und China an. Mit dem SuperMUC-NG bei München ist zudem ein System aus Deutschland in den Top 10 vertreten. Außerdem sind erste Systeme mit AMD Epyc und ARM-Prozessoren hinzugekommen.
Summit mit nun 143,5 Petaflops erneut an der Spitze
In der Juni-Ausgabe, der zweimal pro Jahr veröffentlichten Top500-Liste war das System Summit des Oak Ridge National Laboratory in den USA mit 122 Petaflops an die Spitze gelangt. Diese Leistung hätte auch jetzt noch problemlos für die Führung gereicht, doch mit seiner Fertigstellung schafft Summit jetzt sogar 143,5 Petaflops und führt mit noch größerem Abstand. Auch die Nummer Zwei kommt nun aus den USA, denn Sierra wurde auf 94,6 Petaflops aufgerüstet und konnte Sunway TaihuLight mit 93 Petaflops auf den dritten Platz verweisen. Es folgt mit Tianhe-2A das zweitschnellste System aus China und mit Piz Daint aus der Schweiz der weiterhin schnellste Supercomputer Europas.
Summit und Sierra nutzen eine Kombination aus Power9-Prozessoren mit 22 Kernen von IBM sowie GPU-basierten Rechenbeschleunigern vom Typ Nvidia Volta GV100. Bei TaihuLight werden in China entwickelte CPUs vom Typ Sunway SW26010 mit 260 Kernen eingesetzt.
Deutschlands schnellster Supercomputer erreicht Rang 8
Der Nachfolger des SuperMUC heißt SuperMUC-NG und steht erneut am Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) bei München. Die im Vorfeld anvisierte Rechenleistung von 26,7 Petaflops erreicht der Rechner zwar nur in der Spitze (peak), doch bedeuten 19,48 Petaflops den achten Platz in der Weltrangliste und die höchste Rechenleistung eines Supercomputers aus Deutschland. Der SuperMUC-NG nutzt Intel Xeon Platinum mit 24 Kernen sowie Nvidia Tesla V100.
Rang | System | Standort | Rechenleistung (Rmax) |
---|---|---|---|
1 | Summit | USA | 143,50 Petaflops |
2 | Sierra | USA | 94,64 Petaflops |
3 | Sunway TaihuLight | China | 93,01 Petaflops |
4 | Tianhe-2A | China | 61,44 Petaflops |
5 | Piz Daint | Schweiz | 21,23 Petaflops |
6 | Trinity | USA | 20,16 Petaflops |
7 | AI Bridging Cloud Infrastructure (ABCI) | Japan | 19,88 Petaflops |
8 | SuperMUC-NG | Deutschland | 19,48 Petaflops |
9 | Titan | USA | 17,59 Petaflops |
10 | Sequoia | USA | 17,17 Petaflops |
Erste Systeme mit AMD Epyc und ARM
Rund 95 Prozent der Top500-Systeme sind mit Prozessoren von Intel bestückt. CPUs vom Konkurrenten AMD nutzen lediglich drei Supercomputer, darunter die Nummer Neun der Welt, Titan, mit Opteron 6274 (Interlagos) mit 16 Kernen, die schon sieben Jahre auf dem Markt sind. Mit Einführung der Zen-Architektur heißt Opteron nun Epyc und ein erstes Top500-System nutzt diese AMD-Generation allerdings unter anderem Namen: Das Advanced Computing System (PreE) in China verwendet 32-Kern-Prozessoren des Typs Hygon Dhyana, die allerdings lediglich umbenannte AMD Epyc 7501 darstellen sollen. Der Verbund schafft 4,3 Petaflops und erreicht damit Rang 38.
AMD hatte die CPU-Technik über das Joint Venture mit Thatic an chinesische Firmen lizenziert.
Mit dem Namen Astra ist erstmals ein System der Top500 mit ARM-Prozessoren bestückt, Intel und AMD stellen hingegen x86-Architekturen. Mit 1,5 Petaflops reicht die Leistung nur für den 203. Platz. Die Prozessoren entsprechen dem Typ Cavium ThunderX2 mit 28 Kernen.