Kühlung für Threadripper im Test: TR4-Luftkühler für 32 CPU-Kerne im Vergleich
4/4Fazit
Der Kühlertest für AMD Threadripper zeigt, dass ein Prozessor, der aus vier „kleinen“ Achtkern-Ryzen-Chips besteht, nach einer potenten Kühlung verlangt. Genau das liefern die Kühlerhersteller aber auch ab, denn im Test und auch im Preisvergleich sind vorwiegend Highend-Kühler vertreten, die als große (Dual-)Tower-Kühler entsprechend viel Fläche mitbringen. Im Test haben sich zwei Kühler als empfehlenswerte Modelle für die Plattform TR4 herauskristallisiert, von denen aber nur einer wirklich neu ist.
Der Noctua NH-U14S TR4 ist bereits seit über einem Jahr erhältlich und zählt nach wie vor zur Leistungsspitze unter den Luftkühlern. Die ComputerBase-Empfehlung des letzten Jahres bestätigt er nun auf dem noch größeren Threadripper 2990WX, auf dem er ein gutes Kühlvermögen und von allen Luftkühlern das höchste Übertaktungspotenzial bietet. Die Verarbeitung des Kühlers ist anstandslos und durch den sehr gut regelbaren und leisen Ventilator bietet der Kühler eine breite Spanne zwischen leisem Betrieb und hoher Leistung.
- Sehr hohe Kühlleistung
- Geringe Lautstärke
- Hervorragende Verarbeitung
- Garantie
- (keine)
Ebenfalls empfehlenswert ist der be quiet! Dark Rock Pro TR4, der in diesem Test sogar den Preis-Leistungs-Sieger stellt. Mit einem aktuellen Preis von 70 Euro ist er der günstigste Kühler im Vergleich und bietet ab Werk und beim Standardtakt das beste Verhältnis aus leisem Betrieb und gutem Kühlvermögen. Die Verarbeitung des Dark Rock Pro ist ebenfalls erstklassig und die Lüfter aus der Silent-Wings-Baureihe wissen durch ihre Laufruhe zu gefallen.
- Sehr gute Kühlleistung
- Hervorragende Verarbeitung
- Leise Serienlüfter
- (keine)
Kompromisse auf Platz 3 und 4
Thermalright bietet mit dem Silver Arrow TR4 einen hochwertig verarbeiteten Threadripper-Luftkühler an, der aber aufgrund der Design-Entscheidung, zwei Kühltürme von nur einem Ventilator belüften zu lassen, eingeschränkt wird. Das sorgt in Kombination mit dem kugelgelagerten Lüfter dafür, dass ein höherer Schalldruckpegel für die gleiche Leistung wie bei der Konkurrenz von Noctua und be quiet! benötigt wird. Mit einem Threadripper im Standardtakt wird der Silver Arrow aber auch fertig, ohne laut zu werden, und im Zweifelsfall kann der Kühler mit weiteren Lüftern ausgestattet werden.
- Hervorragende Verarbeitung
- Gute Kühlleistung
- Lauter Serienlüfter
Cooler Master geht beim Wraith Ripper denselben Kompromiss ein wie Thermalright beim Silver Arrow: Es wird nur ein Ventilator für zwei Kühltürme zur Verfügung gestellt. Beim Wraith Ripper ist dieser aber zusätzlich auch nur als verhältnismäßig kleiner 120-mm-Lüfter ausgeführt, was hohe Drehzahlen für eine gute Kühlleistung voraussetzt. Punkten kann der Kühler dafür mit seinem extrem einfach gehaltenen Montagesystem sowie je nach persönlichem Geschmack durch seine RGB-Beleuchtung. Bei einem Marktpreis von 120 Euro und damit 40 bis 50 Euro mehr als die Konkurrenz ist der Kühler für die gebotene Kühlleistung aber zu teuer.
- Sehr einfache Erstmontage
- Gute Verarbeitung
- Sehr teuer
- Wenige Reserven für Übertaktungsversuche
Wasserkühler für Threadripper in Kürze im Test
Während Mainstream-CPU-Plattformen problemlos per Luftkühlung beherrscht werden können, zeigt sich Threadripper bei Luftkühlern sehr anspruchsvoll. Die TR4-Plattform „unter Wasser“ zu setzen, ist also nicht nur eine Spielerei, sondern kann sich spürbar positiv auf die Temperaturen und damit die unter Last möglichen Taktraten auswirken. Wie groß der Unterschied zwischen Luft- und Wasserkühlung ist, zeigt der kommende Test mehrerer AiO-Wasserkühlungen sowie einer Custom-Wasserkühlung auf dem Sockel TR4.
ComputerBase hat den be quiet! Dark Rock Pro TR4, den Noctua NH-U14S TR4-SP3 und den Thermalright Silver Arrow TR4 vom jeweiligen Hersteller zum Testen erhalten. Der Cooler Master Wraith Ripper war Bestandteil des Review-Kits zu den Threadripper-2000-Prozessoren von AMD. Eine Einflussnahme der Hersteller auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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