Epic Games Store: Indie-Entwickler wollen Steam unter Druck setzen
Eine Anzahl Indie-Entwickler wird kommende Spiele exklusiv auf der neuen Verkaufsplattform von Epic Games anbieten. Ihr Argument: Die deutlich geringere Provision von 12 Prozent statt 30 Prozent auf Steam sei für kleine Entwickler wichtig.
Damit verbindet sich die Hoffnung, dass der Platzhirsch der Branche durch echte Konkurrenz reagieren muss. Bislang hatte Valve in Angesicht von immer mehr Vertriebskanälen der Publisher lediglich auf einen Teil der üblichen Provision bei erfolgreichen Spielen verzichtet. Die Schwelle für dieses Bonusprogramm ist für kleine Studios aber schwer zu erreichen.
Epic Games bietet Hebel
Vom Plattformwechsel und einer zumindest zeitweiligen Exklusivität versprechen sich Entwickler nun und ausdrücklich einen größeren Hebel im Kampf um bessere Konditionen. Der Epic Games Store ist hierbei Mittel zum Zweck. Dies schreibt Double Damage im Rahmen der Ankündigung, Rebel Galaxy Outlaw erst zwölf Monate nach Veröffentlichung auf Steam zu verkaufen, überaus deutlich. Hoffnungen auf größere Gewinne macht sich das Studio indes nicht, Vorteile seien eher langfristig zu erwarten, heißt es nicht ohne Grund: Eine weitere Plattform mit einem weiteren Launcher und noch ohne Kundenstamm ist in der Anfangsphase schwerlich ein Garant für hohe Absatzzahlen.
Ähnliche Gründe äußern laut Kotaku auch andere Entwickler, die ihre Spiele zunächst über Epics neue Plattform vertreiben wollen. Darunter sind derzeit die Coffee Stain Studios (Satisfactory), Team17 (Genesis Alpha One), Supergiant (Hades) und Team Meat (Super Meat Boy Forever). Uneingeschränkt positiv aufgenommen wird dies von Fans nicht; Spieler wünschen sich keine Verteilung ihrer Sammlung über verschiedene Plattformen hinweg. Damit stehen sich ihre Interessen und die der Entwickler gegenüber, die dem neuen Store zur Absicherung ihrer Position unter die Arme greifen wollen.
Noch ganz am Anfang
Dass der Store noch eine junge Plattform ist, macht sich nicht nur in der Anzahl der Spiele bemerkbar. Die Möglichkeit zur Rückgabe gekaufter Titel etwa setzt bislang noch einen umständlichen und vor allem manuellen Prozess zur Verifizierung der eigenen Identität voraus. Ein automatisches System soll erst in der nächsten Zeit eingeführt werden.