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Im Test vor 15 Jahren: 6 × GeForce FX 5900 (SE/Ultra) von 220 bis 499 Euro

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: 6 × GeForce FX 5900 (SE/Ultra) von 220 bis 499 Euro

tl;dr: Nach Vorstellung der GeForce FX 5950 mit überarbeitetem nV38-Grafikchip sanken die Preise der alten FX 5900 auf Basis des nV35. ComputerBase verglich vor 15 Jahren sechs Partnermodelle (Test). Große Unterschiede gab es nicht nur bei dem Preis, sondern auch bei Leistung und Lautstärke der Grafikkarten.

Preise von 220 bis 499 Euro

Im Test traten insgesamt sechs verschiedene Partnermodelle der GeForce FX 5900 an. Diese setzten sich aus einer FX 5900 SE, zwei FX 5900 mit 128 MByte Grafikspeicher, einer FX 5900 mit 256 MByte Grafikspeicher und zwei FX 5900 Ultra zusammen. Mit dem NV35-Chip der Serie begrub Nvidia den nur wenig Monate zuvor desaströsen Auftritt des NV30 auf der GeForce FX 5800 (Ultra).

Das günstigste Modell stammte mit einem Preis von rund 220 Euro von Leadtek. Die A350TDH LX verbarg unter ihrem mächtigen Kühlkörper mit zwei Lüftern und Metallverkleidung einen nV35-Grafikchip in Kombination mit 128 MByte Speicher. Als „SE“-Variante der FX 5900 verfügte sie über einen geringeren Speichertakt von 350 MHz. Die Leadtek A350TDH MyVIVO verfügte im Vergleich dazu nicht nur über den vollen Speichertakt von 425 MHz, sondern auch über einen Video-Eingang. Der Aufpreis hierfür betrug knapp 60 Euro.

Grafikkarten im Vergleich
Leadtek A350 TDH LX Leadtek A350 TDH MyVIVO Abit Siluro FX 5900
Chip FX 5900 SE FX 5900
Chiptakt 400 MHz
Speicher 128 MByte
Speichertakt 350 MHz 425 MHz
Speicherbus 256 Bit
D-SUB 1
DVI 1
TV-Out Integriert (MV)
Video-In - + -
Software - Winfast DVD, WinFox II, Coloreal, Cult3D, Big Mutha Truckers, Gun Metal Winfast DVD, Winfast PVR, Ulead VideoStudio 7.0 SE, Ulead DVD Movie Factory 2 SE, Cool3D, WinFox II, Coloreal, Cult3D, Big Mutha Truckers, Gun Metal Demo: Soldier Of Fortune 2, Demo: Earthviewer 3D, WindowBlinds NV-Edition, Intervideo SiluroDVD4
Preis 222 Euro 282 Euro 337 Euro

Im Test vor 15 Jahren fasste ComputerBase die hohe Lautstärke der beiden Leadtek-Grafikkarten so zusammen: „Selbst im 2D-Modus macht der Blechkollos einen Lärm, als wäre der Leibhaftige hinter ihm her.“ Bedingt war dies unter anderem durch die massiven Metallstreben, die als Lüftergitter fungierten, aber primär den Luftstrom blockierten und für Verwirbelungen sorgten – ganz abgesehen davon, dass es für die Luft unter der Abdeckung keinen geleiteten Weg nach draußen gab.

Dual-Slot- und Sandwich-Kühler Anno 2003

Das dritte Modell mit 128 MByte Grafikspeicher kam von Abit und hörte auf den Namen Siluro FX 5900. Trotz identischer Leistungsdaten wurden im Vergleich zu der Leadtek A350 TDH MyVIVO nochmals rund 55 Euro mehr fällig. Die Abit-Grafikkarte verfügte dabei über keinen Video-Eingang, aber über einen mächtigen Dual-Slot-Kühler. Dieser sorgte im 2D-Betrieb für eine nahezu unhörbare Kühlung, wurde im 3D-Betrieb aber etwas lauter.

Mit dem gleichen Grafikchip, aber der doppelten Menge Grafikspeicher ausgestattet kam die MSI FX5900 SP VTD256 daher. Dieses Modell verfügte über eine außergewöhnliche Kühllösung: MSI verbaute jeweils auf der Vorder- und Rückseite einen massiven Kühlkörper samt Lüfter. Mit dieser Lösung schaffte es MSI, die leiseste Grafikkarte im Test zu stellen. Gegenüber dem Modell von Abit verzichtete MSI nicht darauf, einen Video-Eingang zu verbauen. Der Preis war mit 325 Euro sogar marginal geringer.

Grafikkarten im Vergleich
MSI FX 5900SP VTD 256 Inno3D FX 5900 Ultra Asus V9950 Ultra
Chip FX 5900 FX 5900 Ultra
Chiptakt 400 MHz 450 MHz
Speicher 256 MByte
Speichertakt 425 MHz
Speicherbus 256 Bit
D-SUB 1
DVI 1
TV-Out Philips 7108A Integriert (MV)
Video-In + -
Software 21 Spiele und Applikationen auf 11 CDs Intervideo WinDVD4, Intervideo WinDVD Creator, Commanche4, 3DMark03, 5 Spieledemos AsusDVD XP, GunMetal, Black Hawk Down, Battle Engine Aquila, 6 Spieledemos
Preis 325 Euro 499 Euro 470 Euro

Die letzten beiden Grafikkarten im Test stammten von Asus und Inno3D. Beide Modelle waren Vertreter der GeForce FX 5900 Ultra, deren nV35-Grafikchip mit 450 statt mit 400 MHz getaktet wurde. Mit 470 (Asus) respektive 499 (Inno3D) Euro lagen beide Grafikkarten aber nahezu auf dem Preisniveau der neueren FX-5950-Modelle mit modernerem nV38-Grafikchip. Das Modell von Inno3D verfügte über einen ausladenden Dual-Slot-Kühler, der für eine moderate Lautstärke im Betrieb sorgte. Asus schaffte es hingegen, die V9950 Ultra genannte Grafikkarte mit einem Single-Slot-Kühler auszustatten, der in etwa den gleichen Geräuschpegel erreichte. Beide Modelle verfügten über 256 MByte Grafikspeicher.

In den Benchmarks setzten sich erwartungsgemäß die Ultra-Modelle an die Spitze. Die rund 12 Prozent höhere Chiptaktrate sorgten im besten Fall für bis zu 12 Prozent mehr Leistung. Ein deutlicher Geschwindigkeitsunterschied zeigte sich zwischen den Modellen mit 128 MByte und 256 MByte Grafikspeicher. Die MSI FX 5900 SP VTD256 war in den Benchmarks teilweise deutlich langsamer – zum Teil fast auf Niveau der FX 5900 SE – als die Konkurrenz. Selbst in höheren Auflösungen sorgte das Plus an Grafikspeicher oft für keinen erkennbaren Vorteil.

Diagramme
3DMark03
    • Inno3D FX5900 Ultra
      5.525
    • Asus V9950 Ultra
      5.525
    • ABIT Siluro 5900
      5.085
    • Leadtek A350 TDH MyVIVO
      5.082
    • MSI VTD256
      4.944
    • Leadtek A350 TDH LX
      4.803
    • Gainward 5700 Ultra/960
      3.747
Einheit: Punkte

Aufgrund der großen Preisspanne der Testkandidaten war eine eindeutige Empfehlung auszusprechen schwierig. Das Modell von MSI bot in der Theorie einen guten Kompromiss aus Preis, Lautstärke und Leistung. Für Sparfüchse mit tolerantem Gehör war hingegen die FX 5900 SE von Leadtek eine Überlegung wert. Wer absolutes High-End wollte, der war bei Asus gut aufgehoben, allerdings gab es für ähnliches Geld bereits die neuere GeForce FX 5950.

Die GeForce RTX im Vergleich

Gleiche GPU, quasi gleiches Tempo: Dieses Credo gilt nicht nur für aktuelle Custom Designs der Nvidia GeForce RTX 2080 (Test), auch vor 15 Jahren war es Abnehmern der Grafikchips quasi nicht möglich, den Modellen signifikant mehr Leistung zu entlocken – Unterschiede bezogen sich im Wesentlichen auf die Lautstärke, die Optik, die Garantie sowie den Lieferumfang. Bei der GeForce RTX 2080 liegt die Spanne zwischen schnellen und langsamen Partnerkarten aktuell bei fünf Prozent. Bei Maxwell waren es im Jahr 2015 zwischenzeitig aber auch einmal 20 Prozent.

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In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf: