Foundry-Wechsel: IBMs 7-nm-CPUs kommen in Zukunft von Samsung
Nun also doch Samsung. Hieß es zuletzt, dass TSMC den Zuschlag als Auftragsfertiger für IBMs Prozessoren bekommen habe, wird es nun Samsung, der Globalfoundries ablöst. Dies bestätigte IBM wenige Tage vor dem Jahresende offiziell. Damit bleibt der blaue Chipriese zumindest zum Teil ein wenig im gleichen Hause.
IBM hatte im Jahr 2015 die letzten Fabriken an Globalfoundries abgetreten. Globalfoundries hatte sich zuletzt bereits auf Samsungs Technologien verlassen, nachdem die Anstrengungen für einen eigenen 14-nm-Prozess ein Fehlschlag waren. Die weitere Vermischung des Know-Hows war die Folge, IBMs SOI-Prozesse kamen fortan vom gleichen Anbieter, der auch Samsung 14-nm-Prozess nutzt. Doch die Partnerschaft zwischen Samsung und IBM geht noch viel weiter zurück, denn zusammen arbeiten sie bereits seit über 15 Jahren mit weiteren Herstellern in einer Forschungsallianz.
Ende 2007 zeigte IBM mit Samsung und weiteren Partnern unter anderem die ersten 32-nm-Lösungen mit High-k/Metal Gate, jüngere Forschungsberichte offenbarten bereits 2015 einen 7-nm-Chip mit theoretisch 20 Milliarden Transistoren. IBM hält heute unzählige Patente für neue Halbleitertechnologien und jedes Jahr zählt das Unternehmen zu den Spitzenreitern bei den Neuanmeldungen von Patenten in dem Bereich.
In Zukunft wird Samsung IBMs Know-How auf Silberscheiben unterbringen. Dies schließt die Power-Serie an Prozessoren ein, aber auch viele weitere Bereiche, wie IBM mit dem Verweis auf die z-Reihe und High-Performance-Lösungen explizit erwähnt.
Auswirkungen wird das aber auch auf Samsung haben. Deren Foundry fertigt bisher primär kleinere Chips wie Flash und DRAM sowie SoCs für Smartphones, aber auch bereits Grafikchips mit einer mittelgroßen Fläche. IBMs Prozessoren sind bekannt für riesige Dies, die Herausforderungen liegen dort in der Ausbeute, wenn die Fläche jenseits der 600 oder 700 Quadratmillimeter bei noch 15 Layern angesiedelt ist. Auch will Samsung in Zukunft großflächig EUV-Lithografie nutzen, die noch immer in den Kinderschuhen steckt. Einige Jahre dafür haben sie aber noch Zeit, vor Ende 2021 respektive Anfang 2022 wird IBMs neuer 7-nm-Prozessor nicht verfügbar sein.