Intel-Fabriken: Ausbau an drei Standorten, Custom Foundry ist am Ende
Zum Wochenauftakt verkündet Intel, dass den hochtrabenden Zukunftsplänen der vergangenen Woche auch die entsprechende Rückendeckung gegeben wird. Dies heißt eine Erweiterung der Fertigungskapazitäten an drei Standorten. Kapazität wird vorerst auch durch einen anderen Geschäftsbereich frei: Custom Foundry.
Intel Custom Foundry mit Fragezeichen
Intel Custom Foundry war und ist ein stets beworbenes, aber am Ende doch auf kleiner Flamme gehaltenes Projekt, um die Intel-Fertigung auch anderen Herstellern schmackhaft zu machen. Wie das auf Halbleiter spezialisierte Portal SemiWiki berichtet, ist der Geschäftsbereich nun aber wohl vollständig zum Erliegen gekommen.
Die Gründe dafür sind mannigfaltig. Einige Gerüchte sprechen von zu komplizierten Design-Regeln und Tools für die Entwicklerplattformen, sodass der Prozess vom Reißbrett bis zum finalen Produkt viel zu lange dauert, was Intel unterschätzt habe. Echte Großkunden gibt es nicht, das vor vielen Jahren beworbene Angebot von 10-nm-Chips für Partner existiert durch die hausgemachten Probleme nicht. Ein einziger größerer Kunde für 14 nm war Altera – diese hat Intel später aufgekauft und fertigte so letztlich bereits für sich selbst. Unterm Strich würde die Einstellung des Programms am Ende nicht überraschen, die offizielle Bestätigung dafür steht aber noch aus.
Fabrikerweiterungen an drei Standorten
In Israel, Irland und im US-Bundesstaat Oregon werden bestehende Fabriken für den von Intel erwarteten Aufschwung erweitert. Die drei Standorte sind derzeit primär für 14-nm-Prozessoren ausgelegt. Der Ausbau der Kapazitäten spricht dafür, dass sie auch alle für 10-nm-Produkte und vermutlich noch darüber hinaus genutzt werden. Jahrelang hatte Intel dies versäumt, eine 2011 in Auftrag gegebene Fabrik wurde nicht fertiggestellt und erst im vergangenen Jahr als Projekt wieder aufgenommen. Fab 42 im US-Bundesstaat Arizona wird in diesen Wochen ausgerüstet und könnte ab 2019 erste Produkte fertigen. Die Fabriken in New Mexico werden für Flash und 3D XPoint ausgelegt.
Intel bestätigt aber auch, dass in Zukunft noch mehr auf andere Fertiger zurückgegriffen wird, „wo es Sinn ergibt“. Die Gerüchte hatten zuletzt bereits gesagt, TSMC könnte bei Chipsätzen einspringen, um so die voll ausgelastete Produktion in den Intel-Werken zu entlasten. Mit dem breiteren Portfolio an Produkten inklusive Stacking von komplett unterschiedlichen Chips ist dies auch der logische Weg, denn alle Einzelteile, die auch Modems, Speicherchips und sonstige IP beinhalten, kann Intel nicht alleine fertigen.