Gen11: Intel bohrt die iGPU mit Ice Lake deutlich auf
Im Fokus des Architecture Day von Intel stand nicht die in zwei Jahren erwartete diskrete Grafik Arctic Sound, sondern erst einmal das, was 2019 auf dem Plan steht. Die neue, erstmals in den Ice-Lake-Client-Prozessoren integrierte Lösung nennt sich Gen11 und macht gegenüber der aktuellen Gen9.5 einen großen Schritt nach vorn.
Die Gen11-Grafik wird deutlich aufgebohrt
In den Gerüchten ist die zukünftige integrierte Grafikeinheit von Ice Lake mit der internen Bezeichnung Gen11 bereits seit einiger Zeit vertreten, jetzt hat Intel sie bestätigt. Und damit auch einige technische Details: 64 statt aktuell 24 Execution Units (EU) sollen dann die Regel sein, die Leistung dementsprechend deutlich ansteigen. Intel verspricht, dass die 1-TFLOPS-Marke fallen soll – wie üblich sind derartige Angaben aber mit Vorsicht zu genießen.
Mit Tile-based Rendering, Coarse Pixel Shading und einem überarbeiteten Speicher-Subsystem sowie dem neu designten FPU-Interface dürfte die Leistung aber in der Tat deutlich zulegen, ohne den Energieverbrauch zu erhöhen. Das darf aller Voraussicht nach angesichts des strengen TDP-Korsetts, insbesondere bei den CPUs der 15-Watt-Klasse für Notebooks, aber auch nicht der Fall sein. Die Effizienz wird, wie von Intel in Aussicht gestellt, also steigen.
Mit HDR und Adaptive Sync
Teil der neuen GPU werden auch ein verbesserter Media Encoder und Decoder. Auch die bereits mehrfach bestätigte Unterstützung für HDR und Adaptive Sync ist mit von der Partie. Die ersten Produkte mit der Gen11-Grafik erscheinen in 10-nm-Prozessoren und sollen noch 2019 im Handel stehen – dies deckt sich mit den bisherigen Angaben zum Marktstart von Ice Lake zur US-amerikanischen Holiday Season 2019.
Inwiefern es Abstufungen wie bei aktuellen Generationen gibt, ist noch nicht offiziell benannt. Die aktuelle Gen9.5, die seit Kaby Lake und auch in allen Coffee-Lake-Prozessoren genutzt wird, gibt es bekanntlich nicht nur mit 24 EUs (GT2), sondern auch mit 48 EUs (GT3) sowie als GT1-Lösung mit 12 EUs und als GT1.5 mit 18 EUs. Bisherige Gerüchte deuten daraufhin, dass 64 EUs bei Ice Lake die GT2-Lösung werden, GT1 wird aber immer noch 48 EUs erhalten.
Diskrete Grafikkarte kommt 2020 als „Xe“
Über die diskrete Grafiklösung Arctic Sound verlor Intel kaum ein Wort. Knapp zwei Jahre vor dem erwarteten Starttermin im Jahr 2020 ist es aber vermutlich auch noch zu früh, um handfeste Details der Öffentlichkeit präsentieren zu wollen oder gar zu können. Deshalb bestätigte Intel einmal mehr nur den bereits mehrfach genannten Termin. Intels Roadmap für Grafikkarten führt ab dem Jahr 2020 passend ein großes übergreifendes Projekt, welches für alle Bereiche geeignet sein soll. Uns sie verrät auch, dass der Codename „Xe“ lautet.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Intel unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der Veröffentlichungszeitpunkt.