Qualcomm: 5G-Smartphones sind kompliziert und kommen 2019
Zum Auftakt des Snapdragon Summit hat Qualcomm mehrfach betont, für den Start von 5G im kommenden Jahr einsatzbereit zu sein. Das Unternehmen bietet vom Prozessor über Modem, Antennen-Modul und bis zum Referenzdesign eine vollständige 5G-Kette an. President Cristiano Amon zeigte vor Ort ein echtes 5G-Smartphone im 5G-Netz.
5G ist laut Qualcomm nicht länger eine Technologie, über die im Futur gesprochen werden müsse. Echtes 5G sei bereits hier, und damit meine Qualcomm-President Cristiano Amon nicht verschiedene Testfelder, sondern echte 5G-Netze der US-Mobilfunkanbieter AT&T und Verizon, die zum Snapdragon Summit auf Maui, Hawaii ihre kürzlich aufgebauten 5G-Netze für verschiedene Demos zur Verfügung stellen.
5G-Smartphone im 5G-Netz gezeigt
Eine davon ist ein Qualcomm Reference Design (QRD) mit dem neuen Snapdragon-Chip 855 und dem optionalen 5G-Modem Snapdragon X50, das Qualcomm erstmals im Sommer 2016 gezeigt hatte. Jetzt ist das Modem bereit für Smartphones und kann unter anderem mit Qualcomms neuer Snapdragon-Plattform gepaart werden. Zum Snapdragon 855 erwartet ComputerBase im Laufe des Summits weitere Informationen, noch ist der Chip nicht offiziell angekündigt worden.
Das neue Referenzdesign hatte Qualcomm erstmals im Rahmen des 4G/5G Summits in Hongkong gezeigt. Das Besondere an diesem Gerät ist der kompakte Formfaktor, der angesichts der Herausforderung bei der Konstruktion eines 5G-Smartphones durchaus bemerkenswert ist. Eine vollständige Unterstützung von 5G mit dem Sub-6-Frequenzbereich und mmWave setzt zahlreiche neue Antennen voraus, die den ohnehin bereits eingeschränkten Platz in einem Smartphone weiter reduzieren.
Qualcomm ist bereit für 5G-Smartphones
Bei 5G-Smartphones steige die Komplexität der Konstruktion exponentiell an, sagte Cristiano Amon. Schließlich erwarte der Kunde bei einem 5G-Smartphone mindestens einen vergleichbaren Formfaktor wie bei einem LTE-Smartphone, wenn nicht sogar einen Fortschritt wie faltbare Geräte. Zu beachten seien Faktoren wie die Qualität jedes Übertragungskanals, Einschränkungen bei Größe und Gewicht, der Energiebedarf, die Temperaturentwicklung bei der Übertragung von mehreren Gigabit pro Sekunde und die Komplexität der Antennen mit 5G, LTE, 3G, 2G, WLAN, Bluetooth, NFC und mehr.
Lange Zeit habe es aus der Presse und Industrie geheißen, Technologien wie 5G via mmWave seien in einem Smartphone nicht realisierbar, sagte Cristiano Amon. Qualcomm habe jedoch jedes Jahr aufs neue technologische Antworten auf diese Kritik gehabt. Unterm Strich stehe nun eine vollständige 5G-Kette, auf deren Basis im kommenden Jahr die ersten 5G-Smartphones auf den Markt kommen können.
Namhafte Smartphone-Hersteller setzen auf Qualcomm
Amon machte dies am Snapdragon X50, dem jüngst noch einmal in der Größe reduzierten Antennen-Modul QTM052 und dem neuen Referenzdesign für ein 5G-Smartphone mit Unterstützung für den Sub-6-Frequenzbereich und mmWave fest. Partner wie Asus, Google, HMD, HTC, LG, Motorola, OnePlus, Samsung, Sony oder auch Xiaomi wollen auf dieser Basis im kommenden Jahr 5G-Geräte auf den Markt bringen. Zur CES im Januar und MWC im Februar ist mit Ankündigungen zu rechnen.