Qualcomms Server-Sparte: Nur 50 von 1.000 Angestellten bleiben
Wenngleich Qualcomm vor einem halben Jahr noch betonte, im Server-Geschäft bleiben zu wollen, sind 95 Prozent der Belegschaft in dieser Sparte bereits versetzt oder entlassen worden. Qualcomms erster großer Ausflug, gegen x86 antreten zu wollen, ist damit nahezu Geschichte.
ARM vs. x86 im Server ein Fehlschlag für Qualcomm
Wie The Information zum Wochenende berichtet, hat Qualcomm noch einmal einen großen Schwung an Mitarbeitern an drei Standorten entlassen, die meisten davon gehörten der Server-Sparte an. Diese Abteilung bei Qualcomm sei damit von 1.000 Mitarbeitern noch zu Beginn des Jahres auf jetzt nur noch 50 Angestellte geschrumpft, heißt es in der Meldung weiter. Qualcomm erklärte dazu, dass die Investitionen in den Bereich weiter zurückgefahren, bestehende Geschäfte aber weitergeführt werden. Der Fokus des Unternehmens liegt nun voll auf 5G, heißt es weiter.
Die Quasi-Einstellung des Bereichs kommt nicht überraschend, wenngleich Qualcomm die unzähligen Gerüchte im Frühjahr und auch offiziellen Verlautbarungen wie dem Abgang des Chefs der Sparte Anfang Mai stets dementierte. Der Konzern hat mehrere Hundert Millionen US-Dollar in dem Bereich investiert, gegen Intels Vorherrschaft im Serverbereich war ein schneller Erfolg aber nicht möglich. Der Börse versprach das Unternehmen zu Jahresbeginn Kosteneinsparungen in Höhe von einer Milliarde US-Dollar, diese kommen nun zu einem großen Teil aus dem Bereich.
ARM versus x86 auch im Notebook
Vor dieser Entscheidung darf mit Spannung erwartet werden, wie sich Qualcomm und Intel auf einem anderen Spielfeld begegnen wird. Die Vorgaben sind für Qualcomm im Notebook-Bereich aber leicht andere, denn dort kann zum überwiegenden Teil die bestehende Smartphone-Technik ohne große Zusatzinvestitionen genutzt werden. Doch einfacher wird es für ARM versus x86 auch da nicht, der erste Versuch seit dem vergangenen Jahr war kein Erfolg. Das einzige Notebook mit Qualcomm-SoC in Deutschland, das Asus NovaGo, gibt es lediglich von einem Anbieter. Die Tests an den weiteren Modellen fielen überwiegend negativ aus, da das Software-Ökosystem fehlt. Die zweite Generation soll das alles besser machen, versprach Qualcomm in dieser Woche. Ab frühestens Mitte 2019 soll es soweit sein.