Steam: Valve senkt Kosten für erfolgreiche Publisher
Bislang passte die Berechnung von Valves Anteil an Verkäufen auf Steam auf einen Bierdeckel. Der US-amerikanische Konzern strich pauschal 30 Prozent jeder Transaktion ein. Dies ändert sich ab sofort für größere Publisher. Je mehr verkauft wird, desto weniger muss abgegeben werden.
Warum Valve unvermittelt die Kosten senkt, wird in relativ unverblümten Worten erklärt. Erfolgreiche Spiele und ihre große Spielerschaft hätten „erheblichen Einfluss“ auf Netzwerke wie Steam. Valve wolle deshalb sicherstellen, „dass Steam auch weiterhin eine attraktive Plattform“ für diese Spiele bleibe.
Diese Anziehungskraft hat in der jüngsten Vergangenheit zu leiden begonnen. Immer mehr Publisher setzen teils parallel, teils vollständig alternativ auf eigene Vertriebsplattformen. Neben EAs Origin und Ubisofts Uplay trat etwa Bethesdas Bethesda Launcher, über den das neue Fallout 76 exklusiv angeboten wird. ActivisionBlizzard hat sich hingegen dazu entschieden, nach Destiny 2 auch Call of Duty: Black Ops IV ausschließlich über die Blizzard App zu vertreiben.
Valve belohnt Erfolg
Die Verteilung der Einnahmen wird deshalb neu geregelt. Bis zu einem Umsatz von zehn Millionen US-Dollar ändert sich für Anbieter nichts. Bis zu dieser Grenze bleibt der Anteil für den Plattforminhaber bei 30 Prozent. Von jedem US-Dollar, den Entwickler und Publisher darüber hinausgehend einnehmen, möchte Valve jedoch nur noch 25 Prozent, von Einnahmen oberhalb von 50 Millionen US-Dollar nur noch 20 Prozent. Einnahmen bezeichnen dabei alle Umsätze eines Anbieters aus „Spielepaketen, Zusatzinhalten, Verkäufen im Spiel und Communitymarktgebühren“.
Davon profitieren werden allerdings nur größere Publisher und Studios. Kleine Indie-Entwickler erzielen selten Umsätze in dieser Höhe. Alleine um 10 Millionen US-Dollar Umsatz zu erreichen, müssten etwa rund 166.000 Spiele zum Preis von 60 US-Dollar oder 500.000 Exemplare zum Preis von 20 US-Dollar abgesetzt werden.
Datenschutz und DSGVO
Im gleichen Zuge gibt Valve gemäß der Datenschutz-Grundverordnung Informationen darüber, wie Kundendaten behandelt werden. Am Umgang mit Daten ändert sich hingegen nichts. In den Vertraulichkeitsbestimmungen wird zudem deutlich gemacht, dass Partner Verkaufsdaten von Spielen nach Belieben weitergeben dürfen.