Die Testkandidaten verhalten sich bei der Untersuchung der Leistungsaufnahme wie erwartet. Im Leerlauf liegen sie auf gut ausgestatteten Mainboards mit viel Arbeitsspeicher nahezu gleichauf, gleiches gilt auch für Anwendungen mit wenig Last.
Bei Prime95 mit AVX2 greift Intels bereits angesprochene Taktumgebung, die direkt für AVX2 ausgelegt ist und deutlich geringere Frequenzen zur Verfügung stellt. Dies kann auch der Basistakt sein, der im Normalfall nie anliegt. Threadripper hingegen werden keine Fesseln angelegt, weshalb der Abstand nun deutlich größer ist. Im Vergleich zum Vorgänger sind alle Neulinge von Intel im Durchschnitt minimal sparsamer.
Intel hat die erneute Verlötung des Heatspreaders mit dem CPU-Die als große Neuerung der CPUs beworben, doch der Nutzen hält sich in Grenzen. Einerseits wird damit erst der zusätzliche Takt möglich, andererseits bleibt Skylake-X auch als Refresh ein heißes Eisen ohne viel zusätzlichen Spielraum. Der Acht-Kerner Core i7-9800X zeigt nach drei Durchgängen in POV-ray eine maximale Temperatur von 91 Grad für das Package bei einer Leistungsaufnahme von rund 152 Watt nur für die CPU, gekühlt mit einem Noctua NH-U12S mit zwei 120-mm-Lüftern.
Overclocking: Nur wenn die Hardware stimmt
Die bereits im Abschnitt der Leistungsaufnahme gezeigten hohen Temperaturen verhindern größere Overclockingversuche. Mit einer großen All-in-one-Wasserkühlung oder einer richtigen Wasserkühlung können den Skylake-X Refresh aber noch einige zusätzliche Megahertz abgewonnen werden. Mit Luftkühlung ist die Chance auf einen stabilen Betrieb bei erträglichen Temperaturen je nach CPU-Sample gering.
Der Intel Core i9-9900X konnte ohne Veränderung der Spannung auf 4,7 GHz gebracht werden – über alle zehn Kerne. Doch auch so kratzt die CPU dann je nach Anwendungsfall bereits an der 100-Grad-Marke, eine leichte Erhöhung der Spannung lässt diese sofort reißen und die CPU taktet herunter. Im vergangenen Jahr kam bei diesen Versuchen erstmals in einem ComputerBase-Test die Sicherung und schaltete beim Overclocking des Core i9-7980XE den gesamten Raum ab. Mit dem Nachfolger 9980XE war der gleiche Takt möglich, dieses Mal ohne Abschaltung.
Der RAM hingegen ist wie bei allen Intel-CPUs nicht das Problem, schnellerer Speicher funktioniert erwartungsgemäß problemlos. Unterm Strich ist das OC-Verhalten der neuen Skylake-X Refresh ähnlich wie beim Vorgänger.