Chipsatz-Zweiteilung: Mainstream von ASMedia und High-End von AMD
Gerüchte besagten zuletzt, AMD würde neue Chipsätze für Mainboards komplett wieder in Eigenregie entwickeln. Laut taiwanischen Herstellern, die DigiTimes zitiert, ist dem jedoch nicht so, denn ASMedia übernimmt auch in der neuen Generation den Job für die Mainstream-Lösungen. Das Flaggschiff wird aber die Ausnahme bilden.
Der X570-Chipsatz, wie er bisher genannt wird, soll den Gerüchten zufolge von AMD entwickelt worden sein. Die weiteren Lösungen, also die Nachfolger für die B- und A-Serie der Chipsätze, sollen hingegen von ASMedia kommen.
ASMedia ist bisher der einzige Anbieter für Chipsätze, Codename Promontory, auf AMDs Plattform der Zen-Generation, wobei letztlich alle Modelle im Großen und Ganzen auf dem X370 basieren: Die A- und B-Serie sind abgespeckte Varianten davon, der X399 für Threadripper ist abgezweigt, aber letztlich identisch. Auch die 400er Serie entspricht noch dem Stand des X370. AMDs Server-Prozessoren Epyc sind als reine SoC unterwegs und brauchen keinen Chipsatz, die Vielzahl an PCIe-Lanes wird dann je nach Einsatzgebiet entsprechend genutzt.
Zweiteilung: High-End und Mainstream
Eine Zweiteilung kann für die Zukunft durchaus Sinn ergeben, wenn AMD stärker nach Einstieg/Mittelklasse und High-End trennen will oder gar muss. Ein Chipsatz deckt eventuell nicht mehr alle Möglichkeiten ab, die im teureren Marktumfeld gefordert werden; auf der anderen Seite wäre solch ein Chip aber vermutlich viel zu teuer für Einsteigerlösungen.
Was genau aber die Unterscheidungsmerkmale zwischen AMD und ASMedia am Ende sind, ist noch völlig unbekannt und wird für unzählige Gerüchte in den kommenden Wochen und Monaten sorgen. Allen voran wird die Unterstützung für PCIe 4.0 gehen, wobei dort oft die Lanes aus dem Prozessor-I/O-Die kommend mit einem möglichen Chipsatz vermischt oder gar verwechselt werden. Spätestens zum Start Mitte 2019 wird es Gewissheit geben. Die kleineren Chipsätze für AMDs Mainboards sollen laut DigiTimes aber erst zum Ende des Jahres 2019 erscheinen.
Die ersten X570-Boards sind derweil bereits unterwegs respektive werden registriert. Der Vorgang ist aber Normalität und sagt nicht aus, dass es das Produkt auch geben wird: AMDs Z490-Chipsatz wurde so im letzten Jahr angekündigt, kam dann aber nie auf den Markt. Zu einer Listung beim USB-IF auch in Form eines A420 und vielen weiteren mehr erklärte AMD sogar offiziell, dass eine Listung kein Indiz für einen Marktstart ist.
Ryzen braucht eigentlich keinen Chipsatz
Streng genommen ist jeder Ryzen ein System-on-a-Chip, er funktioniert auch ohne einen weiteren Chipsatz. Denn vier PCIe-Lanes der CPU sind für SATA/NVMe gedacht, auch USB bringt der Prozessor mit. Damit ist es möglich, die Modelle auf chipsatzlosen Mainboards der A300-Serie zu betreiben. Die bereits bekannte vollständige Sockel-Kompatibilität der kommenden Prozessoren zu nahezu jedem AM4-Board im Handel impliziert auch bei Ryzen 3000 die Auslegung als echten SoC. Elementare Features sind somit auch zukünftig direkt in der CPU verankert, der daran über PCI Express angebundene Chipsatz / Platform Controller Hub erweitert diese Möglichkeiten dann.