Quartalszahlen: Apple macht das China-Geschäft zu schaffen
Apples Chef hatte die Umsatzwarnung bereits zu Beginn des Monats ausgesprochen, sodass die ganz große Überraschung am heutigen Abend dann doch ausblieb. Wie erwartet lief Apples erstes Finanzquartal 2019 weniger gut als noch im November 2018 antizipiert, daran Schuld ist primär das Geschäft in China und mit teuren iPhones.
Statt der noch im November 2018 angekündigten 89 bis 93 Milliarden US-Dollar musste Tim Cook Anfang Januar den prognostizierten Umsatz auf etwa 84 Milliarden US-Dollar korrigieren. Tatsächlich beläuft sich der Umsatz im ersten Finanzquartal 2019 nun auf 84,31 Milliarden US-Dollar (73,76 Milliarden Euro). Damit ist es mit Ausnahme des gleichen Quartals aus dem Vorjahr immer noch eines von Apples stärksten Quartalsergebnissen. Apples Gewinn der letzten drei Monate liegt bei 19,97 Milliarden US-Dollar (17,47 Milliarden Euro), ein Minus von 0,5 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Bruttomarge liegt bei den zuvor erwarteten 37,99 Prozent. Die Marge für Hardware beträgt 34,3 Prozent, bei Services sind es 62,8 Prozent.
Chinesischer Markt bricht um 27 Prozent ein
Mit Blick auf die einzelnen Regionen, in denen Apple aktiv ist, zeigt sich, wo das Unternehmen gute Geschäfte gemacht hat und wo es weniger gut lief. Dabei ist insbesondere der Blick auf China wichtig, dessen Markt sich laut Tim Cooks Umsatzwarnung von Anfang Januar weniger gut als erwartet entwickelt habe. Die heute vorgelegten Zahlen bestätigen das.
In China ist der Umsatz von 17,96 Milliarden US-Dollar auf 13,17 Milliarden US-Dollar gesunken, ein Minus von 26,66 Prozent. Auch in Europa und in Japan sind die Umsätze mit einem Minus von 3,28 Prozent respektive 4,52 Prozent leicht zurückgegangen. In Nord-, Mittel- und Südamerika sowie Asien-Pazifik gibt es jeweils marginale Zuwächse.
Apple gibt Verkaufszahlen nicht mehr bekannt
Wie von Apples Chief Financial Officer Luca Maestri zur Bekanntgabe der Quartalszahlen im November 2018 angekündigt, gibt Apple keine Verkaufszahlen von Geräten wie iPhone, iPad oder Mac mehr an. Lediglich die Umsätze der einzelnen Sparten sind dem aktuellen Quartalsbericht noch zu entnehmen. Aus diesem Grund ist es nicht mehr möglich, den durchschnittlichen Verkaufspreis (Average Selling Price, ASP) eines iPhones, iPads oder Macs zu ermitteln. Der ASP machte es bisher eingeschränkt möglich, Aussagen dazu zu treffen, ob Apple tendenziell mehr hochpreisige Geräte wie das iPhone Xs (Max) oder iPad Pro verkaufen konnte.
Immerhin lässt sich an Apples Zahlen ablesen, welche Sparte besser oder schlechter als zuvor sowie allgemein betrachtet lief. 51,98 Milliarden US-Dollar des Umsatzes entfallen auf das iPhone, ein sattes Minus von 14,93 Prozent. Zuwächse von 16,92 Prozent respektive 8,68 Prozent gibt es hingegen beim iPad und Mac zu verzeichnen. Apples Services-Sparte ist weiterhin sehr stark: Das Plus liegt hier bei 19,13 Prozent.
Apple gibt zwar keine Verkaufszahlen mehr an, führt Wearables, Home und Accessoires nun aber erstmals in einer eigenen Kategorie, die zuvor Other Products hieß. Hier ist der Umsatz von 5,48 auf 7,3 Milliarden US-Dollar gestiegen, ein Plus von 33,33 Prozent.
Apple rechnet mit erneutem Umsatzverlust
Für das zweite Finanzquartal 2019 rechnet Apple mit einem Umsatz in Höhe von 55 bis 59 Milliarden US-Dollar. Demnach geht Apple von einem weiteren Umsatzverlust aus, denn im zweiten Finanzquartal 2018 lag der Umsatz noch bei 61,13 Milliarden US-Dollar.