Compute Module 3+: Raspberry Pi 3 Model B+ im DDR2-SODIMM-Format
Mit dem neuen Compute Module 3+ veröffentlicht die Raspberry Foundation nach 2014 und 2017 eine weitere CM-Variante ihres Einplatinencomputers. Der Einstieg liegt für interessierte Entwickler bei 25 US-Dollar, dann jedoch ohne Flash-Speicher.
Konsequente Weiterentwicklung
Die technischen Spezifikationen ähneln dem Raspberry Pi 3 Model B+, dessen bereits schmales Äußere noch einmal auf DDR2-SODIMM-Slot-Größe verkleinert wurde. Gegenüber dem 2014 veröffentlichten Erstling ist eine deutliche Evolution zu erkennen: Wurde dieser seinerzeit von einem ARM-11-SoC mit lediglich einem Kern bei einer Taktfrequenz von 700 MHz bei 512 MB RAM angetrieben, kommt nun wie beim großen Bruder ein 64-Bit-ARM-Prozessor vom Typ BCM2837B0 mit vier Kernen und einem Arbeitsspeicher in der Größe von einem Gigabyte zum Einsatz.
Die Taktfrequenz mussten die Entwickler gegenüber dem aktuellen Raspberry Pi 3B+ aufgrund der über den Bus herrschende geringere Energieversorgung von 1,4 GHz auf 1,2 GHz herabsenken.
Computer zum Taschengeldpreis
Die Anschaffungskosten halten sich wie von anderen Veröffentlichungen der Foundation gewohnt in Grenzen: So startet das Compute Module 3+ bei 25 US-Dollar, beim Basismodul muss der Anwender jedoch auf den integrierten eMMC-Speicher verzichten. Für lediglich 5 US-Dollar mehr wird das Modul mit 8 GB Speicher ausgestattet, für 16 GB werden dann 35 US-Dollar fällig, der volle Ausbau wird mit 32 GB bei 40 US-Dollar angeboten.
Entwicklerboard ebenfalls aktualisiert
Prinzipiell bietet das Compute Module 3+ die gleichen Anschlüsse wie ein aktueller Raspberry Pi, diese jedoch über die unteren Kontakte auf der Platine. Zur Nutzung wird ein entsprechendes Entwickler-Board benötigt, welches – je nach Ausführung – WLAN sowie Bluetooth und Anschlüsse wie HDMI und USB mit sich bringt.
Das Foundation-eigene Compute Module Development Kit wurde im Zuge der Entwicklung des CM3+ ebenfalls aktualisiert und beinhaltet unter anderem ein CMIO v3 Breakout Board, ein CM3+ in der Lite- sowie 32-GB-Ausführung, einen HDMI- und USB-Post. Dieses wird in Großbritannien bereits für umgerechnet rund 175 Euro angeboten.
Vielfältige Einsatzszenarien und langer Support
Beim neuen Modell wurde gegenüber dem Vorgänger vor allem der Fokus auf die bessere Ableitung der Wärme vom Prozessor gelegt, so dass das Modul nun bei Temperaturen von -20 Grad Celsius bis 70 Grad Celsius arbeiten kann. Das ermöglicht auch den Einsatz in Steuer- und Industrieanlagen, aber auch kleinere Rechner-Monitor-Kombinationen sind mit dieser Lösung denkbar, wie es NEC bereits Ende 2016 mit der ersten Version des Compute Module gezeigt hatte. Um interessierten Unternehmen längerfristige Sicherheit zu gewährleisten und um einen ebenso langen Support zu ermöglichen, soll das Modul bis mindestens 2026 verkauft werden.