Im Test vor 15 Jahren: Cooler Masters Wavemaster machte Alu-Gehäuse groß
tl;dr: Vor 15 Jahren waren Aluminium-Gehäuse noch rar. Das Cooler Master Wavemaster TAC-T01 (Test) war das erste Aluminium-Gehäuse, das auf ComputerBase getestet wurde. Mit der geschwungenen Frontpartie bot es ein extravagantes Design, das sich Cooler Master auch entsprechend bezahlen ließ.
Laute Lüfter und ein Mainboard-Schlitten
Mit rund 168 Euro im ComputerBase-Preisvergleich Anfang 2004 war das Cooler Master Wavemaster für ein Gehäuse alles andere als ein Schnäppchen. Dafür erhielten Kunden ein 540 × 197 × 455 mm großes Aluminium-Gehäuse, das lediglich 8 kg auf die Waage brachte. Im Lieferumfang waren bereits drei 80-mm-Lüfter enthalten, die im Test aber durch ihre hohe Lautstärke negativ auffielen. Hinter der geschwungenen Frontpartie bot das Wavemaster Platz für vier 5,25-Zoll-Laufwerke und ein 3,5-Zoll-Gerät. Im Inneren konnten fünf weitere 3,5-Zoll-Laufwerke untergebracht werden.
Die Tür des Gehäuses öffnete sich nach rechts um bis zu 120° und gab den Blick auf die dahinter liegenden Laufwerke frei. Wer keine Aluminiumblenden für seine Laufwerke besaß, war besser damit beraten, die Tür geschlossen zu halten, um die saubere Optik des Gehäuses nicht durch beige Blenden zu stören. Hinter dem Aluminium-Steg auf der unteren Hälfte der Frontseite verbargen sich zum einen Lufteinlässe und zum anderen die Power-LED, die das Gehäuse indirekt blau beleuchtete. Auf der Unterseite des Gehäuses befanden sich vier Standfüße, die den Computer mit weichem Kunststoff vom Boden entkoppelten und somit die Geräuschübertragung durch Vibrationen verringerten. Unter einer Klappe auf der Oberseite verbargen sich jeweils zwei Audio- und zwei USB-Anschlüsse sowie ein FireWire-Port.
Im Inneren des Wavemaster befand sich im vorderen Teil der vernietete Laufwerkskäfig, der bis zu zehn 3,5-Zoll-Laufwerken Platz bot. Davor waren zwei der 80-mm-Lüfter montiert, um die Laufwerke mit Frischluft zu versorgen. Das Wavemaster war eines der Gehäuse abseits des Server-Marktes, die einen herausnehmbaren Mainboard-Schlitten besaßen. Letzterer konnte, nachdem vier Schrauben gelöst wurden, samt Rückwand des Gehäuses aus diesem herausgezogen werden. Das erleichterte die Montage der Komponenten, war aber für alle, die nicht ständig die Hardware wechselten, nicht besonders relevant. Unterhalb des vernieteten Netzteilkäfigs, der – wie im Jahr 2004 noch üblich – im oberen Gehäuseteil saß, befand sich der letzte der drei 80-mm-Lüfter. Lediglich dieses Modell erlaubte den Anschluss direkt an ein Mainboard, um die Drehzahl auszulesen oder den Lüfter zu steuern.
Im Test zeigten sich vor allem Probleme bei der Laufwerksmontage. Je nach Länge des eingesetzten Modells kollidierte es mit dem ausladenden Mainboard-Schlitten. Auch die Kabelführung gestaltete sich problematisch. Zudem war der Geräuschpegel unnötig hoch, da die beiden Frontlüfter permanent mit 12 Volt Spannung arbeiteten, weil sie direkt ans Netzteil angeschlossen werden mussten. Im Vergleich zu einem Chieftec CS-601 mit Dämmung kamen so – abhängig von der Richtung – zwischen 6 und 8 dB(A) mehr zustande. Im Gegenzug wurde die verbaute Hardware im Betrieb deutlich kühler gehalten.
Das Cooler Master Wavemaster war keinesfalls ein Gehäuse für jedermann. Schon der hohe Preis von fast 170 Euro sorgte dafür. Das Wavemaster glänzte vor allem durch das Design und das Material, außergewöhnliche Funktionen bot es abseits des Mainboard-Schlittens nicht. Dennoch markierte es den Start der Ära der Aluminium-Gehäuse.
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