Deutsche Telekom: Die Ausbaupläne für 2019 im Überblick
Die Deutsche Telekom hat heute einen Ausblick auf ihre Ausbaupläne für 2019 gegeben. Das Unternehmen setzt die Ausbau-Schwerpunkte auf Autobahnen, Bundesstraßen und Zugstrecken. Geplant sind zudem mehrere Tausend neue Mobilfunkstandorte, etwa 60.000 Kilometer Glasfaser und weitere Testfelder für den neuen Mobilfunkstandard 5G.
2019 soll das Mobilfunknetz der Deutschen Telekom um 2.000 Mobilfunkstandorte erweitert werden. Die Verdichtung des LTE-Netzes bilde die Basis für den neuen Mobilfunkstandard 5G, erklärt die Deutsche Telekom. Einer der Schwerpunkte beim Ausbau sind ländliche Räume. Etwa die Hälfte der neuen Masten sollen in ländlichen Gebieten errichtet werden, besonders davon profitieren sollen Kunden in Bayern, wo über 300 Standorte geplant sind, sowie Kunden in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, wo jeweils über 250 neue Standorte geplant sind.
Sprachdienste auf allen Verkehrswegen
Ein anderer Schwerpunkt liegt in der besseren Abdeckung von Verkehrswegen. Autobahnen, Bundesstraßen und Zugstrecken sollen 2019 eine bessere Abdeckung als bisher erhalten. Zum Jahresbeginn will die Deutsche Telekom den Empfang auf der A3 am Elsterberg und auf der A27 nahe Hamwiede bei Bremen verbessern. Bis Ende 2019 sollen alle deutschen Autobahnen vollständig und lückenlos mit Sprachdiensten abgedeckt werden – Daten explizit ausgenommen. Für Zugfahrer sollen mit zwei neuen Standorten bei Hamm für die Bahnstrecke zwischen Dortmund und Hannover bessere Zeiten anbrechen. Noch im Januar soll ein neuer Standort auf der Bahnstrecke zwischen Berlin und Rostock errichtet werden.
Small Cells für die Innenstädte
In den Städten plant die Deutsche Telekom hingegen mit sogenannten „Small Cells“, die die Netzkapazität bedarfsgerecht genau dort erweitert sollen, wo Kunden sie benötigen. Hierfür hat die Deutsche Telekom Großstädte wie Hamburg, Berlin und München im Fokus. Den Start für die Small Cells macht im Januar ein öffentliches Telefon in der Düsseldorfer Altstadt, das um eine solche „Verstärker-Antenne“ erweitert werden soll. Auch Laternenmaste und Stadtmöbel sollen als alternative Installationsoptionen ausprobiert werden. In Bad Honnef soll die erste Small Cell an einem Laternenmast entstehen.
Für den kommenden Mobilfunkstandard 5G ist 2019 ein weiteres Testjahr. Aus dem im Mai 2018 gestartete Pilotprojekt in Berlin sind zwischenzeitlich mehr als 50 Antennen geworden, die in das Live-Netz der Deutschen Telekom integriert arbeiten. Weitere Testfelder sind für den Verlauf des Jahres geplant, davon eines im ersten Quartal 2019 in Darmstadt. Das Pilotprojekt im Hamburger Hafen, wo die Deutsche Telekom gemeinsam mit Nokia Network Slicing testet, liefere bereits vielversprechende Ergebnisse.
Besseres Internet für den ländlichen Raum
Die Deutsche Telekom betreibt aktuell ein Glasfasernetz mit einer Länge von mehr als 500.000 Kilometern. Dieses Jahr soll das Netz um weitere 60.000 Kilometer ausgebaut werden, damit weitere „Millionen von Haushalten eine zeitgemäße und adäquate Breitbandanbindung“ erhalten. Diese Aussage ist allerdings nicht gleichbedeutend mit einem flächendeckenden Ausbau von FTTB oder FTTH (Fibre to the Building/Home), sondern umfasst vornehmlich die Anbindung der eigenen Infrastruktur mit Glasfaser, um dann VDSL mit Vectoring oder Supervectoring zu ermöglichen. Der Ausbau soll nicht nur in Großstädten und Ballungsgebieten, sondern auch insbesondere in ländlichen Gebieten stattfinden.
FTTH spielt durchaus eine Rolle
FTTH ist für die Deutsche Telekom aber dennoch ein Thema. So habe der Konzern für 2019 zum Beispiel in Bautzen für circa 61.000 Haushalte, im Märkischen Kreis für etwa 47.000 Haushalte oder in der Region Nordsachsen mit rund 45.000 Haushalten Glasfaser bis ins Haus vorgesehen. Außerdem sollen in und im Umkreis von Stuttgart im Rahmen eines Digitalisierungsprojekts 30.000 Haushalte mit Glasfaser angebunden werden. Die ersten Spatenstiche seien hier für das zweite Quartal geplant, erklärt das Unternehmen.
Als Jahresziel gibt die Deutsche Telekom an, rund fünf Millionen Haushalte von unter 50 Mbit/s auf über 50 MBit/s zu modernisieren. Das allgemeine Ziel ist es, die Geschwindigkeit der bestehenden Anschlüsse weiter zu erhöhen.
Gewerbegebiete werden per Vorvermarktung erschlossen
Ein weiterer Schwerpunkt beim Ausbau von Glasfaser sind Gewerbegebiete. Hier arbeitete die Deutsche Telekom 2018 mit der sogenannten Vorvermarktung und war in 140 Fällen erfolgreich damit. Bei der Vorvermarktung wird erst eine gewisse Anzahl von verbindlichen Zusagen eingeholt, bevor mit dem Ausbau begonnen wird. 2019 soll mit einem Gewerbegebiet in Egelsbach bei Frankfurt das erste dieser Projekte abgeschlossen werden.
Erweiterung des Maschinen- und Sensorennetzes
Auch das schmalbandige Netz der Deutschen Telekom soll 2019 ausgebaut werden. Narrowband-IoT, kurz NB-IoT, arbeitet mit niedriger Bandbreite im LTE-Spektrum oder wieder freigewordenen GSM-Kapazitäten. Der Dienst ist dank seiner besonders großen Reichweite und dem besonders niedrigen Energieverbrauch, der lange Batterielaufzeiten gewährleistet, für die massenhafte Vernetzung von IoT-Geräten wie Sensoren geeignet. Damit lassen sich zum Beispiel Parkplätze vernetzen. Über die Smartphone-App „Park & Joy“ werden laut Deutscher Telekom derzeit 35.000 Parkplätze erfasst, 2019 soll diese Zahl verdoppelt bis verdreifacht werden.