Beuteboxen: EA kapituliert in Belgien und entfernt Punkte aus FIFA
EA wird zum Monatsende den Verkauf von FIFA-Punkten in Belgien und damit von Beuteboxen einstellen. Der Publisher kommt so nach anfänglichem Widerstand Forderungen der Glücksspiel-Behörde nach, die die Lootkisten als Glücksspiel eingestuft hatte.
Die Glücksspiel-Kommission hatte Beuteboxen auf Basis einer umfangreichen Analyse als Glücksspiel eingestuft und Anbieter auf dieser Basis aufgefordert, den gesetzlichen Bestimmungen für das Anbieten von Glücksspiel Rechnung zu tragen. Anbieter hatten dabei die Wahl, Beuteboxen aus Spielen zu entfernen oder den Regularien etwa durch Beantragen der entsprechenden Lizenz zu genügen.
EA sah dennoch im Gegensatz zu Valve, 2K Games und Blizzard zunächst keinen Handlungsbedarf. Der Publisher verwies auf (minimale) Unterschiede zu herkömmlichem Glücksspiel. Dass diese Argumentation nur geringfügig stichhaltig war, weil sie wesentliche Gemeinsamkeiten unter den Teppich kehrte, war schon im September des vergangenen Jahres offenkundig.
EA gibt nach
Erwartungsgemäß hat EA nun nachgegeben. „Nach weiteren Diskussionen mit belgischen Behörden“ habe sich das Unternehmen „entschieden“, den Verkauf von FIFA-Punkten einzustellen. Die Formulierung kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass in dieser Frage wenig Freiraum bestanden haben wird und die zuständigen Stellen den Argumentationen nicht folgen wollten.
Ab dem 31. Januar können lediglich bestehende FIFA-Punkte ausgegeben, aber keine weiteren mehr erworben werden. Der Zugriff auf den Ultimate-Team-Modus sowie den Transfermarkt bleiben erhalten. EA weist darauf hin, dass der „gesamte Inhalt“ des Spiels durch Gameplay freigeschaltet werden kann. Dies bleibt allerdings eine rein theoretische Aussage; die Chancen, gute Spieler zu erhalten, gehen gegen Null.
We seek to bring choice, fairness, value and fun to our players in all our games.
EA
EA gibt als Ziel allerdings ungerührt aus, „Wahlfreiheit, Fairness, Gegenwert und Spaß“ für alle Spieler liefern zu wollen. Dass darüber hinaus Dropraten für die Kartenpakete in FIFA offen gelegt wurden, stimmt aber nur, wenn man eine grobe Angabe für transparent hält. Betont wird im Gleichklang mit Valve, Blizzard und Co, dass „wir der Interpretation des Gesetzes durch belgische Behörden nicht zustimmen“. Das Unternehmen möchte daher dazu beitragen, „größere Klarheit in dieser Sache“ zu schaffen. Argumente oder gar stichhaltige Belege für die Legalität oder Unbedenklichkeit der Boxen werden indes nicht vorgebracht.