Google Websuche: Bug ermöglicht Austausch von Suchergebnissen
Googles Websuche enthält einen Fehler, mit dem sich durch einfache Manipulationen nahezu beliebige Informationen über den Knowledge Graph oder durch die Oneboxen auf der Ergebnisseite anzeigen lassen – auch wenn diese mit dem Suchbegriff kaum etwas zu tun haben. Falschinformationen können somit noch einfacher verteilt werden.
Google unternimmt bisweilen große Anstrengungen, um Nutzer bei Fragen schnell zu einem Ergebnis zu führen. Die aus den genannten Quellen stammenden Informationen werden dazu durch verschiedene Algorithmen aufbereitet, eine automatische Verifizierung vor der Veröffentlichung soll zudem die Korrektheit der angegebenen Inhalte sicherstellen.
Über den jetzt an die Öffentlichkeit gekommenen Bug ist es jedoch möglich, über lediglich einen einzigen Parameter Suchergebnisse derart zu manipulieren, dass Informationen angezeigt werden, welche mit dem Gesuchten wenig bis gar nichts gemein haben müssen.
Ergebnisanpassung für jedermann
Die Manipulation durchzuführen ist dabei denkbar einfach: Über die Teilen-Funktion der seitlichen Boxen wird eine URL zum Ergebnis des Knowledge Graphen angezeigt. Diese in einem Browser-Fenster eingegeben offenbart die benötigte ID, welche hinter dem Eintrag „kgmid‟ zu finden ist und die lediglich hinter die URL der Ausgabe der Suche angehängt werden muss. Anschließend wird für manchen Fozzie Bär zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika.
Verheerende Wirkung
Natürlich ist diese Manipulation als überspitzt anzusehen, denn es sollte davon ausgegangen werden, dass jeder die falsche Darstellung sofort erkennt. Es dürfte aber Situationen geben, bei denen eine Differenzierung für den Laien weitaus schwieriger wird – und hier wird die Gefahr zu suchen sein. Viele Nutzer vertrauen Suchmaschinen blind und werden nicht immer das Ergebnis verifizieren.
Seit drei Jahren ungepatcht
Hinzu kommt, dass der Bug Google seit mehr als drei Jahren bekannt ist, aber jetzt erst mediale Aufmerksamkeit erregt. Daher stellt sich die berechtigte Frage, inwieweit dieser bereits in der Vergangenheit zur Veränderung von Suchergebnissen herangezogen wurde. Es bleibt zu hoffen, dass Google sich diesem Fehler annimmt. Kaum etwas könnte dem Unternehmen mehr schaden, als wenn die Glaubwürdigkeit in die Ergebnisse seiner Suchmaschine bei den Nutzern abnehmen würde.