Huawei Balong 5000: Kleineres 5G-Modem ist für faltbares Smartphone gedacht
Im Vorfeld des MWC hat Huawei in China die zweite Generation eines eigenen 5G-Modems vorgestellt. Das neue Balong 5000 baut deutlich kompakter als der Vorgänger Balong 5G01 und ist damit nicht mehr nur für den Einsatz in 5G-Routern, sondern auch in Smartphones geeignet. Zum MWC 2019 ist ein faltbares 5G-Smartphone geplant.
Der Mobile World Congress zeichnet sich nach mehreren Ankündigungen als Messe zahlreicher 5G-Smartphones der ersten Generation ab. Auch Huawei will in Barcelona ein erstes 5G-Smartphone zeigen, allerdings nicht irgendeines, sondern gleich mit Faltmechanik und faltbarem Display. Das hat Richard Yu, CEO der Consumer Business Group, im Rahmen einer in China abgehaltenen MWC-Vorveranstaltung angekündigt. Huaweis MWC-Pressekonferenz ist für Sonntag, den 24. Februar angesetzt.
Das zum MWC 2018 angekündigte 5G-Modem Balong 5G01 ist aufgrund seiner Abmessungen allerdings ungeeignet für Smartphones. Deshalb hatte Yu gleich noch eine neue Generation mit der Bezeichnung Balong 5000 im Gepäck.
Neues 5G-Modem ist klein genug für Smartphones
Huaweis neues 5G-Modem ist in erster Linie deutlich kleiner als das Balong 5G01 und hat etwa die Größe eines Daumennagels. Damit hat es ungefähr die gleichen Abmessungen wie Qualcomms erstes 5G-Modem Snapdragon X50, das 11 × 10,8 mm misst. Das war es dann allerdings auch schon mit den Parallelen zum Snapdragon X50 – zumindest, wenn es nach Richard Yu geht, der das eigene Produkt natürlich weit vor der 5G-Lösung von Qualcomm sieht.
Das macht Huawei zum einen an der Multi-Mode-Fähigkeit fest. Das bedeutet, das Modem unterstützt nicht nur 5G, sondern zusätzlich LTE, 3G und 2G. So argumentierte zuletzt zum Beispiel auch Samsung bei der Vorstellung des Exynos Modem 5100. Der „weltweit erste“ Multi-Mode-Anbieter kann Huawei damit schon einmal nicht sein.
Ob sich dadurch die Energieeffizienz des gesamten Smartphones verbessert, sei allerdings infrage gestellt. Denn die 5G-Modems von Huawei und Samsung sind nach wie vor eigenständige Chips, die an ein System-on-a-Chip gekoppelt werden müssen. Unterm Strich steht somit in allen drei Fällen eine Zwei-Chip-Lösung. Zudem kann argumentiert werden, dass bei Huawei und Samsung unnötigerweise das Modem für LTE, 3G und 2G doppelt verbaut ist – im SoC und Multi-Mode-Modem.
Snapdragon X50 soll 5G SA nicht beherrschen
Laut Huawei sei das Snapdragon X50 zudem nicht für die zweite 5G-Phase (Standalone/SA) geeignet, wobei das eine eigene Interpretation ist und Qualcomm bisher stets den Betrieb mit 5G NSA (Non-Standalone) und SA zugesichert hat. Huawei hebt außerdem den Vorteil der Unterstützung von TDD- und FDD-Spektrum hervor. Zu guter Letzt sei das Balong 5000 beim Down- und Uplink durch die Nutzung von bis zu 200 statt 100 MHz Spektrum auch noch deutlich schneller als das Snapdragon X50.
Das Balong 5000 lässt sich laut Yu mit dem Kirin 980 für ein 5G-fähiges Smartphones koppeln. Vermutlich nutzt Huawei dafür wie Qualcomm eine PCI-Express-Anbindung.