MacBook-Patent: Glasplatte und Displays statt Tasten für das Keyboard
Dass Apple Probleme mit dem Butterfly-Mechanismus der letzten und aktuellen MacBook-(Pro)-Generation hat, ist nicht erst seit dem Reparaturprogramm für MacBooks seit Anfang 2015 bekannt. Auf der Suche nach Alternativen hat Apple nun ein Patent zu einer Glas-Tastatur ohne mechanische Bauteile erhalten.
Anstelle herkömmlicher Tasten kommen dabei eine große flexible Glasplatte zum Einsatz, deren oberste Schicht bei einem Tastendruck durch den Nutzer weiterhin nachgibt und so das Gefühl eines Tastendrucks imitieren soll. An den Stellen der einzelnen Tasten ist die Glasplatte etwas erhöht, um diese voneinander zu trennen, was für das blinde Schreiben auf einer Tastatur anders als bei einem Smartphone wichtig sei. Dass Apple durchaus geübt darin ist, einen Tastendruck nur vorzugaukeln, hat das Unternehmen bereits mit dem Touchpad des MacBook (Pro) bewiesen, das dem Benutzer zwar einen Tastendruck vermittelt, selbst aber gar nicht mehr beweglich ist. Gleiches galt auch für den Home Button des iPhone 7 und iPhone 8, bei dem sich Apple ebenfalls dieses Tricks durch Vibration bedient, um das iPhone gegen Wasser zu schützen.
Bildschirme zur Beschriftung – nichts Neues
Für die Beschriftung der Tasten könnten Displays unter den Glasplatten dienen. Damit wären nicht nur individuelle Zeichensätze, sondern auch das Angebot von identischen Varianten für alle Märkte möglich. Auch Nutzer könnten jederzeit zwischen QWERTZ- und QWERTY-Layout wechseln. Neu wäre der Ansatz von Displays zur Tastenbeschriftung nicht, bereits vor mehr als 10 Jahren hat sich Art.Lebedev an einer Tastatur mit OLED-Displays versucht, wobei diese jedoch in herkömmliche Tasten eingebaut wurden. Nach finanziellen Schwierigkeiten fiel das finale Produkt deutlich kleiner aus.
Noch dünner Dank Glas
Ein weiterer Vorteil der Glasplatten soll zudem eine noch dünnere Bauweise sein, die anderen Komponenten im Notebook weiteren Platz schaffen könnte oder aber noch dünnere Formfaktoren ermöglicht.
Krümel machen Butterfly-Mechanismus zu schaffen
Durch den sehr flachen Butterfly-Mechanismus des MacBook (Pro) werden die Tasten der Notebooks bereits durch kleinste Partikel, die sich unter die Tasten setzen, blockiert. Die Probleme äußern sich durch das wiederholte Ausgeben von Zeichen, dem Ausbleiben von Zeichen oder einem Druckwiderstand. Außerdem können Tasten festhängen. Die dritte Generation der Butterfly-Tastatur von Apple hat inzwischen eine Gummimembran, die gegen das Eindringen von Krümeln und Staub schützen soll – gänzlich beseitigt sind die Probleme Nutzerberichten zufolge dadurch jedoch nicht.