Studie: 8K-Fernseher sind nicht so beliebt wie erwartet
8K-Fernseher haben immer mehr TV-Hersteller als neuen potenziellen Kaufanreiz für das Premiumsegment erkannt. Die 8K-TVs sollen dem Preisverfall in den niedriger positionierten Klassen entgegenwirken. Dass der Markt die neuen Fernseher aber noch nicht so gut annimmt wie ursprünglich erwartet, zeigen nun Marktforscher auf.
Das Thema 8K war zur Consumer Electronics Show in aller Munde. Samsung zeigte eine Neuauflage der Q900-Serie mit besserer Blickwinkelstabilität, bei LG gab es einen OLED-Fernseher mit 88 Zoll und 8K-Auflösung zu sehen und bei Sony feierte mit der neuen ZG9 Master Series 8K Premiere. Auch Sharp arbeitet an 8K-Fernsehern.
8K steht für eine gegenüber 4K viermal höhere Auflösung, aus 3.840 × 2.160 werden 7.680 × 4.320 Pixel, was knapp 33,2 Megapixeln entspricht. Diese Flut an Pixeln will mit Inhalten gefüllt werden, am besten nativen Inhalten, die entsprechend gefilmt, in der Postproduktion weiter verarbeitet und schließlich in dieser Auflösung ausgeliefert werden, sei es auf einem physischem Speichermedium oder per Streaming.
Weniger 8K-TVs als erwartet verkauft
Derzeit ist natives 8K-Material allerdings nur bei kurzen Democlips zu finden, die von den TV-Herstellern per USB-Stick auf den Fernsehern abgespielt werden. Diesen Mangel an ultrahochauflösenden Inhalten sehen die Marktforscher von IHS Markit als Hauptgrund für die noch geringe Verbreitung der neuen Fernseher. Im vergangenen Jahr seien statt der erwarteten 18.100 Einheiten nur 12.500 Einheiten weltweit abgesetzt worden. Das berichtet der Korea Herald auf Basis einer nicht öffentlichen Studie von IHS Markit. Dieses Jahr sollen nur 338.000 statt der noch im Oktober des letzten Jahres erwarteten 430.000 Fernseher mit 8K-Auflösung abgesetzt werden.
KI soll Bildqualität auf 8K-Niveau bringen
Die TV-Hersteller argumentieren hingegen mit leistungsfähigen Bildprozessoren, dass natives 8K-Material nicht zwangsweise vorliegen müsse, um eine bessere Bildqualität zu erzielen. Samsung, LG und Sony haben in ihren 8K-Fernsehern entsprechende Prozessoren verbaut, die 4K mit KI-Unterstützung auf 8K-Niveau hochrechnen sollen.
Wann mit nativen 8K-Inhalten zu rechnen ist, lässt sich derzeit nur schwer abschätzen. Zwei von ComputerBase noch vor der CES an Amazon und Netflix gestellte Anfragen, wann bei den Streaming-Anbietern mit entsprechenden Inhalten zu rechnen ist, sind bis heute unbeantwortet geblieben. YouTube bietet 8K-Streaming zwar an, zumindest die App für Samsungs Fernseher gibt Videos derzeit aber noch maximal in 4K aus. Für die Ultra HD Blu-ray, die aufgrund der höheren Datenraten die aktuell beste 4K-Qualität liefert, ist kein Wechsel zu neuen Codecs und höheren Auflösungen absehbar.