Medienbericht: 1&1 will viertes 5G-Netz aufbauen
Der 1&1-Mutterkonzern United Internet will einem Bericht der WirtschaftsWoche zufolge an der Versteigerung der 5G-Frequenzen teilnehmen. Das Unternehmen könnte damit zum vierten großen Netzbetreiber neben der Deutschen Telekom, Telefónica und Vodafone aufsteigen.
Die WirtschaftsWoche beruft sich auf Kooperationspartner, die 1&1 beim Aufbau des 5G-Netzes in Großstädten unterstützen sollen. Mehrere Vorverträge für Kooperationen wurden demnach schon abgeschlossen. Zudem würden „die Führungskräfte sehr entschlossen“ wirken, sagte einer der Partner laut dem Bericht.
Einer der bislang kolportierten Kooperationspartner ist ZTE. So berichtete das Handelsblatt im Dezember von Geheimgesprächen. Demnach soll der chinesische Netzwerkausrüster das potentielle 5G-Netz von 1&1 nicht nur warten, sondern komplett aufbauen.
Finale Entscheidung erst Ende Januar
Die 1&1-Mutter United Internet kokettiert schon seit geraumer Zeit mit dem Aufbau eines vierten 5G-Netzes. In einem Interview im November erklärte der Vorstandsvorsitzende Ralph Dommermuth allerdings, eine Voraussetzung für die Teilnahme an der Frequenz-Versteigerung wäre das national Roaming. Das hat es allerdings nicht in die finalen Vergaberegeln geschafft.
Ob 1&1 nun tatsächlich um Frequenzen mitbietet, soll in der zweiten Januarhälfte entschieden werden. Am 25. Januar ist der Bewerbungsschluss für die 5G-Auktion. Kurz davor will United Internet den offiziellen Beschluss mitteilen. Der Aufsichtsrat soll die Pläne bis dahin noch ein letztes Mal anschauen und final absegnen, heißt es im Bericht der WirtschaftsWoche.
1&1 klagt ebenfalls gegen Vergaberegeln
Als Neueinsteiger würde 1&1 von den erleichterten Auflagen profitieren. So müssen etwa bis Ende 2023 nur 25 Prozent der Haushalte je Bundesland mit mindestens 100 Mbit/s versorgt werden. Bis Ende 2025 sind dann 50 Prozent der Haushalte je Bundesland fällig. Bei den etablierten Netzbetreibern liegt die Auflage bei 98 Prozent der Haushalte je Bundesland bis Ende 2022.
1&1 zählt derweil auch zu den Unternehmen, die gegen die Vergaberegeln klagen. Ausschlaggebend für diesen Schritt ist unter anderem, dass in den Auflagen das national Roaming sowie eine Dienstanbieter-Verpflichtung fehlt.
Klagen haben indes auch die etablierten Netzbetreiber Deutsche Telekom, Telefónica und Vodafone eingereicht. Sie bemängeln „rechtliche Unklarheiten und Investitionshemmnisse“ in den Vergaberegeln. Dazu zählt auch das Verhandlungsgebot mit anderen Netzbetreibern über die Nutzung der Infrastruktur.