MSI GeForce GTX 1060 Armor im Test: Ob GDDR5 oder GDDR5X spielt quasi keine Rolle
tl;dr: Die Nvidia GeForce GTX 1060 gibt es zum Abschluss auch mit GP104 und GDDR5X. Schneller sein soll sie nicht und der Test mit einer MSI GeForce GTX 1060 Armor bestätigt das. Wenn überhaupt, dann ist sogar das GDDR5-Modell in Front. Interessenten sollten daher auf andere Merkmale achten – und auf die Konkurrenz von AMD.
GeForce GTX 1060 mit GP104 und GDDR5X im Test
Zuerst tauchte die Grafikkarte auf Nvidias Website auf. Dann wurden die Gerüchte immer intensiver und schlussendlich haben die Board-Partner die ersten Modelle angekündigt. Die Rede ist von der GeForce GTX 1060 mit GDDR5X-Speicher anstatt des klassischen GDDR5-VRAMs. Aber das ist nicht der einzige Unterschied: Entsprechende Grafikkarten setzen auf die GP104- anstelle der GP106-GPU.
Andere Technik, gleiche Leistung
Damit verfügt die „neue“ Grafikkarte nicht nur über denselben Speicher wie eine GeForce GTX 1080 und eine GeForce GTX 1080 Ti. Auch der Rechenkern gehört eigentlich zu deutlich schnelleren Vertretern ihrer Art und wird normalerweise auf der GeForce GTX 1070 und der GeForce GTX 1080 eingesetzt. Um mehr Leistung geht es Nvidia zum Lebensende der GeForce GTX 1060 allerdings nicht, vielmehr werden Lagerbestände entsprechender GPUs und Speicherchips abgebaut, bevor es keinen Markt mehr für die Technik gibt.
Die potentiell mächtigere GPU und der potentiell mächtiger Speicher sind deshalb eingebremst. Damit die neue GeForce GTX 1060 nicht schneller als das Original ist, wird die GP104-GPU auf das Niveau des GP106 beschnitten und der GDDR5X-Speicher mit einer Ausnahme nur mit dem gewohnten Takt betrieben. Theoretisch ist die neue GeForce GTX 1060 GDDR5X damit genauso schnell wie die alte GeForce GTX 1060 GDDR5. Oder können Käufer der zuletzt deutlich im Preis gefallenen Grafikkarte an anderer Stelle davon profitieren?
Ein Test der MSI GeForce GTX 1060 Armor GDDR5X
Um das herauszufinden, hat ComputerBase die MSI GeForce GTX 1060 Armor GDDR5X zu einem Vergleich eingeladen. Und der geht tatsächlich äußerst knapp aus,. auch wenn es schlussendlich doch einen kleinen Unterschied zur bekannten Variante gibt. Die nächsten Seiten gehen genauer darauf ein.
Die MSI GeForce GTX 1060 Armor GDDR5X hat der Systemintegrator Mifcom leihweise zur Verfügung gestellt.
Die MSI GTX 1060 Armor GDDR5X im Detail
Aktuell gibt es sechs Modelle der GeForce GTX 1060 GDDR5X separat im deutschen Einzelhandel zu kaufen – die getestete MSI-Grafikkarte ist aber nicht dabei. Die verfügbaren Modelle von Gigabyte, KFA², Manli und Zotac unterscheiden sich allerdings kaum von dieser Variante, sie sind primär mit einem anderen Kühler ausgestattet. Ab 220 Euro werden die Grafikkarten verkauft. Dafür bekommt der Käufer dann gleich die AMP! von Zotac, bei der der GDDR5X-Speicher übertaktet ist – um 1.000 MHz auf 5.000 MHz.
Die MSI GeForce GTX 1060 Armor GDDR5X basiert auf der GeForce GTX 1070 Armor. Erst wer den Kühler abnimmt, entdeckt, dass zwei Speicherchips mit in Summe 2 GB weniger verlötet sind. Das PCB wurde ansonsten nur minimal angepasst.
Die Grafikkarte ist leicht übertaktet
MSI gibt für die GeForce GTX 1060 Armor GDDR5X einen Basistakt von 1.544 MHz an, der Turbo soll bei 1.746 MHz liegen. Damit ist die Grafikkarte leicht übertaktet, wobei das Plus noch nicht mal 50 MHz beträgt. Da die GP104-GPU genauso konfiguriert ist wie der eigentlich für die GeForce GTX 1060 gedachte GP106, ist die Rechenleistung damit auch nur minimal höher als beim Original. Der 6.144 MB große GDDR5X-Speicher stammt von Micron und arbeitet gemäß Nvidias Referenzvorgaben mit 4.000 MHz.
Bei der Leistungsaufnahme lässt MSI der Grafikkarte den gleichen Spielraum wie Nvidia: 120 Watt darf sie ziehen. Per manuellem Eingriff kann die Leistungsaufnahme auf 150 Watt erhöht werden. Ein Acht-Pin- und ein Sechs-Pin-Stromstecker werden benötigt. Das ist für diese Leistungsklasse völlig übertrieben und stammt von der GeForce GTX 1080 Armor.
Auf dem Windows-Desktop halten die Lüfter an
Beim Dual-Slot-Kühler setzt MSI auf einen recht simpel gehaltenen Alu-Kühlkörper, der die Wärme mit Hilfe von drei Heatpipes abführt. Für die Frischluft sorgen zwei im Durchmesser 95 mm große Axiallüfter, die bei niedrigen Temperaturen für einen lautlosen Betrieb anhalten.
Die MSI GeForce GTX 1060 Armor GDDR5X kann Monitore mittels eines Dual-Link-DVI- oder HDMI-Anschlusses oder über drei DisplayPorts ansteuern.
Merkmal | MSI GeForce GTX 1060 Armor GDDR5X | |
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Karte | PCB-Design | MSI |
Länge, Breite | 28,0 cm, 14,0 cm | |
Stromversorgung | 1 × 8 Pin 1 × 6 Pin |
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Kühler | Design | 2,0 Slot |
Kühlkörper | Alu-Kern/Radiator 3 Heatpipes |
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Lüfter | 2 × 95 mm (axial) | |
Lüfter abgeschaltet (2D) | Ja | |
Anlaufdrehzahl | 1.800 Umdrehungen | |
Takt (Stromsparmodus) |
GPU-Basis | 1.544 (139) MHz |
GPU-Durchschnitt | 1.759 MHz | |
GPU-Maximum | 1.949 MHz | |
Speicher | 4.000 (810) MHz | |
Speichergröße | 6.144 MB GDDR5X | |
Leistungsaufnahme | Standard-TDP | 120 Watt |
Maximale TDP | 150 Watt | |
Anschlüsse | 3 x DisplayPort 1.4 1 x HDMI 2.0b 1 × Dual-Link-DVI 1 x VirtualLink |