MSI-Flaggschiff: GeForce RTX 2080 Ti Lightning Z startet für 1.550 Euro

Michael Günsch
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MSI-Flaggschiff: GeForce RTX 2080 Ti Lightning Z startet für 1.550 Euro

Auf der CES 2019 in Las Vegas hatte MSI mit der GeForce RTX 2080 Ti Lightning Z sein neues Grafikkarten-Flaggschiff schon gezeigt. Jetzt ist die offizielle Vorstellung mit allen Spezifikationen und dem Preis erfolgt. Der GPU-Takt ist mit 1.770 MHz beim Boost sehr hoch, aber nicht der höchste auf dem Markt.

Hoher Boost-Takt, aber nicht der höchste

Einen Boost-Takt von 1.770 MHz verspricht auch Gigabyte bei den High-End-Modellen der Aorus-Serie. MSI und EVGA gehen es mit bis zu 1.755 MHz etwas langsamer an. Der amtierende Spitzenreiter bei den Herstellerangaben bleibt aber die GeForce RTX 2080 Ti AMP Extreme mit 1.815 MHz.

MSI GeForce RTX 2080 Ti Lightning Z (Bild: MSI)

Riesen-Kühler für 700 Watt führt zu 1,85 kg Gewicht

Den „Tri-Frozr“-Kühler im angepassten und laut MSI verbesserten Lightning-Design mit goldenen Akzenten konnte ComputerBase schon in Las Vegas in Augenschein nehmen. Die beiden äußeren Lüfter messen 10 cm im Durchmesser, der zentrale Ventilator ist mit 9 cm etwas kleiner. Insgesamt acht Heatpipes leiten die Wärme zum massigen Kühlkörper, zwei der Wärmerohre sind dabei mit 8 mm Durchmesser relativ dick geraten, die restlichen sechs messen eher übliche 6 mm im Querschnitt. Der schwere Kühler sorgt aber auch für ein Gesamtgewicht der knapp 33 cm langen Grafikkarte von gut 1,85 kg.

Die drei PCIe-Slots belegende Kühllösung soll laut MSI „eine Abwärme von bis zu 700 Watt“ verkraften. Bei einer Leistungsaufnahme von 350 Watt für die Lightning Z laut MSI sollte die Kühlung also auch für hohe Übertaktungen ausreichend Reserven bieten.

LN2-BIOS und 19 Phasen für extreme Übertaktung

Genau für diesen Einsatzzweck der (extremen) Übertaktung ist die Lightning-Serie vorwiegend bestimmt. Dabei sollen die auf drei 8-Pin-Buchsen erweiterte Stromversorgung und auch die Spannungsregler mit 16 Phasen für die GPU und drei Phasen für den GDDR6-Speicher helfen.

MSI GeForce RTX 2080 Ti Lightning Z
MSI GeForce RTX 2080 Ti Lightning Z (Bild: MSI)

Per DIP-Schalter lässt sich der LN2-Modus aktivieren, der dem Namen nach vor allem für extremes Übertakten mit flüssigem Stickstoff als Kühlmittel bestimmt ist. Mit dem LN2-BIOS werden sonst aktive Limits für Stromversorgung, Spannung und Temperaturen entsperrt. Dies erfordere bei manch anderen Grafikkarten hingegen mit Risiko verbundene Lötarbeiten oder andere Hardware-Modifikationen.

Zur externen Überwachung der anliegenden Spannungen bei GPU, Speicher und PLL sind Messpunkte vorhanden.

Carbon-Backplate und RGB-Spektakel

Eine auffällige Optik darf bei aktuellen High-End-Grafikkarten für Privatanwender nicht fehlen. Auf der Oberseite tragen sowohl die Kühlerblende als auch die Lüfter goldene Elemente. Die Backplate ist etwas schlichter gehalten und laut MSI aus Kohlenstofffaser (Carbon) gefertigt. Die Platte hat aber nicht nur eine optische Funktion, denn via Wärmeleitpads und einer Heatpipe wird Wärme vom PCB übertragen, was die Kühlung unterstützt. Die Slotblende ist passend zum restlichen Design schwarz gefärbt und bietet mit dreimal DisplayPort 1.4, einmal HDMI 2.0b und einmal USB-C (VirtualLink) die für die Serie typischen Anschlüsse.

MSI GeForce RTX 2080 Ti Lightning Z (Bild: MSI)

Die bei Bedarf abschaltbare RGB-Beleuchtung erstreckt sich über Front, obere Flanke und einen kleinen Teil der Backplate. Per Software regelbare Leuchteffekte gehören inzwischen zum Standard. Die Lüfter werden von darunter liegenden LEDs angestrahlt, was den Anschein erweckt, als würden diese selbst leuchten. Dabei lässt sich individuell bestimmen, wie viele der Rotorblätter in welchen Farben beleuchtet werden sollen. Den diversen Möglichkeiten hat MSI sogar eine eigene Website gewidmet.

OLED-Display für Systemparameter oder animierte Logos

Galax hat es salonfähig gemacht: Immer mehr Grafikkarten der Oberklasse sind mit einem OLED-Display an der Flanke bestückt, das Parameter wie Temperatur oder Takt oder auch Herstellerlogo und andere Bilder darstellt. Bei der GeForce RTX 2080 Ti Lightning Z greift auch MSI auf ein OLED-Display zurück. Per Software lässt sich einstellen, ob Taktrate oder Temperatur der GPU, die Speicherauslastung, die Lüfterdrehzahl oder (eigene) animierte Logos im GIF-Format dargestellt werden sollen.

Der Preis passt zur extravaganten Ausstattung

Erste Händler listen die MSI GeForce RTX 2080 Ti Lightning Z zu Preisen ab 1.549 Euro. Damit gehört die Grafikkarte zu den teuersten GeForce RTX 2080 Ti. Allerdings verlangen Händler für die Zotac RTX 2080 Ti AMP Extreme mit dem höchsten Boost-Takt sowie die EVGA RTX 2080 Ti FTW3 Hydro Copper Gaming mit Full-Cover-Wasserkühler noch mehr Geld.

Günstigere Versionen der RTX 2080 Ti mit weniger Ausstattung und niedrigerem Takt sind schon ab rund 1.100 Euro zu haben.

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