Notebooks: Samsung fertigt OLED-Display mit 4K, HDR und 600 cd/m²
Mitte Februar dieses Jahres will Samsungs Display-Sparte mit der Massenproduktion des ersten 15,6 Zoll großen OLED-Displays für Notebooks beginnen. Das Display mit 4K/Ultra-HD-Auflösung ist für den Einsatz in hochpreisigen Premium-Notebooks konzipiert und soll neben perfektem Schwarz eine hohe Maximalhelligkeit erreichen.
Während kleine OLED-Displays in Smartphones sowie große OLED-Displays für Fernseher schon seit längerer Zeit am Markt etabliert sind, ist es um die organischen Leuchtdioden, die keine LED-Hintergrundbeleuchtung benötigen, in Notebooks und PC-Monitoren schlecht bestellt. Ein älteres HP Spectre x360 mit nicht mehr aktueller Hardware wird vereinzelt noch mit OLED-Display (13,3", 1440p) angeboten, auch von Lenovo gab es ThinkPad-X1-Geräte mit OLED-Display (14", 1440p). Im Desktop-Segment gab es von Dell den 30 Zoll großen UP3017Q mit Ultra-HD-Auflösung.
Helligkeit von 0,0005 bis 600 cd/m²
Samsungs Display-Sparte hat nun die Entwicklung einer neuen Generation OLED-Display abgeschlossen, die Mitte Februar in die Massenproduktion gehen soll. OEMs wie Dell oder Razer stehen bereits mit neuen Premium-Notebooks in den Startblöcken. Samsungs neues OLED-Display misst 15,6 Zoll in der Diagonale und kommt auf 3.840 × 2.160, was Consumer-4K respektive Ultra HD entspricht. Samsung nennt einen Helligkeitsbereich zwischen 0,0005 und 600 cd/m² für das Panel. Das soll insbesondere der HDR-Wiedergabe zugutekommen, für die Samsung die volle Kompatibilität zu bekannten Standards verspricht. Der dynamische Kontrast soll bei 120.000:1 liegen.
Das Farbspektrum liege bei 3,4 Millionen Farben [sic] und übertreffe damit vergleichbar große LC-Bildschirme um den Faktor zwei. Das Farbvolumen, bei Samsung eine dreidimensionale Darstellung des Farbraums verteilt auf alle Helligkeitsstufen, liege um den Faktor 1,7 über dem vergleichbar großer LC -Bildschirme, sagt Samsung. Den DCI-P3-Standard soll das neue OLED-Display für Notebooks vollständig erfüllen.
VESA-Standard DisplayHDR True Black erfüllt
Auch beim neuen Standard DisplayHDR True Black will Samsung ganz vorne mitspielen. Der jüngst von der VESA verabschiedete Standard ist speziell für OLED-Displays mit quasi perfektem Schwarz entwickelt worden, die im Regelfall bisher aber nicht so hell leuchten konnten wie LC-Bildschirme. Samsung erklärt, das neue OLED-Panel entspreche den Spezifikationen von DisplayHDR True Black, allerdings wird nicht angegeben, ob damit DisplayHDR 400 True Black oder DisplayHDR 500 True Black gemeint ist. Angesichts der Helligkeitsangabe von 0,0005 bis 600 cd/m² müsste der höchste Standard erfüllt sein.
Dell und Razer stehen in den Startblöcken
Erste Notebooks mit Samsungs OLED-Display könnten schon bald auf den Markt kommen. Dell hatte zur CES ein XPS 15 und Alienware m15 mit 4K-OLED-Display gezeigt, die schon im März auf den Markt kommen könnten. Ebenfalls zur CES gab es von Razer den Prototyp eines Blade 15 mit dem gleichen OLED-Display zu sehen. In allen drei Fällen wurde zwar nicht Samsung als Display-Lieferant genannt, angesichts des exklusiven Status' des neuen Panels kommt aber kein anderer Hersteller infrage.
ComputerBase hat bei Samsung Display nachgefragt, wie die Angabe eines Farbspektrums von 3,4 Millionen Farben zu verstehen ist. Die Frage war neben dem Forum auch innerhalb der Redaktion aufgekommen, da die Angabe als Farbtiefe verstanden wurde, die zum Beispiel bei 24 Bit True Color bereits bei 16,78 Millionen Farben hätte liegen müssen. Ein echtes 30-Bit-Panel ohne FRC hätte zudem bereits die Marke von 1 Milliarde Farben überschreiten müssen.
Wie Samsung Display nun auf Nachfrage erläutert hat, ist die Angabe das Resultat eines 2015 durchgeführten Forschungsprojekts von Samsung Display und Professor Stephen Westland der University of Leeds, in dem ein Vergleich der menschlichen Wahrnehmung von Farben eines OLED- und LCD-Bildschirms unter Berücksichtigung des Farberscheinungsmodells CIECAM02 durchgeführt wurde.
Bei einem Farberscheinungsmodell wird versucht, die Erscheinung einer Farbe unter bestimmten Betrachtungs- und Beleuchtungsbedingungen mit farbmetrischen Methoden zu beschreiben. Dabei wird insbesondere der automatische Weißabgleich des menschlichen Auges berücksichtigt. Mit einbezogen werden auch Wahrnehmungsattribute wie Leuchtdichte, Helligkeit, Buntheit, Sättigung, Farbigkeit und Buntton.