5G-Infrastruktur: Intel bringt neue Xeon D, SoCs, FPGAs und mehr für 5G
Zum MWC 2019 hat Intel in diesem Jahr kein neues 5G-Modem dabei, vielmehr rückt der Konzern die Infrastruktur dahinter in den Mittelpunkt. Diese ist auf starke und optimierte Hardware angewiesen, weshalb es nicht nur neue Xeon-SP und Xeon D geben wird, sondern auch spezielle SoCs und neue FPGA-Beschleunigerkarten.
Snow Ridge als in 10 nm gefertigtes spezielles SoC für Netzwerke in der 5G-Umgebung hatte Intel zuletzt bereits thematisiert, auch das für das zweite Halbjahr 2019 erwartete erste 5G-Modem XMM 8160 liegt laut Intel im Plan. Lösungen mit dem Modem sind allerdings nicht vor 2020 zu erwarten, gleiches gilt für Snow Ridge, dessen 10-nm-Fertigung noch nicht in der Serienreife angekommen ist. Ericsson und ZTE wollen als erste Partner groß auf die neuen Lösungen von Intel setzen, erklärte das Unternehmen vor dem Start der Messe im Rahmen einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Fibocom wird das XMM 8160 auf ein M.2-Modul schnallen, mit dem bisherige 4G-Lösungen schnell auf 5G umgerüstet werden können sollen.
Etwas mehr Überraschung boten die Ankündigungen an anderer Stelle: Nicht nur wird der reguläre Servermarkt mit neuen Xeon, Codename Cascade Lake-SP, aufgewertet, unter dem Codenamen Hewitt Lake hat Intel auch neue Xeon D angekündigt. Intels Xeon D waren bereits in erster Generation kleine aber potente Ableger in der Server-Familie, die jedoch durch künstliche Limitierungen im Zaum gehalten wurden, beispielsweise beim RAM aber auch beim Takt. Zumindest die Taktschraube will Intel nun etwas lockern und verspricht mehr Leistung im weiterhin gleichen TDP-Budget wie bisher. Welche technische Grundlage die neuen Xeon D haben und welche Fertigungsstufe genutzt wird, ist aber noch völlig unklar.
Abgerundet wird das 5G-Equipment von Intel mit der FPGA Programmable Acceleration Card N3000. Darauf sitzt ein FPGA aus eigenem Hause inklusive DRAM und multiplen Anschlüssen, der anfallende Datenmengen durch spezielle Programmierbarkeit, Flexibilität und sehr geringe Latenzen schneller abarbeiten können soll, als dies beispielsweise ein regulärer Server schaffen würde. Zudem ist die N3000 mit Load Balancing und sehr geringer Leistungsaufnahme auch für ältere Systeme geeignet, die so in der 5G-Zukunft weiter genutzt werden könnten. Lösungen wie diese sollen helfen, den weltweiten Internet-Traffic, der sich in den kommenden fünf Jahren verdreifachen soll, zu lenken – ab dem dritten Quartal 2019 soll die Karte verfügbar sein.
ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von Intel unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der Veröffentlichungszeitpunkt.