Activision Blizzard: Publisher entlässt Hunderte, stockt Entwickler-Team auf
Trotz Rekordumsatz will Activision Blizzard Stellen abbauen. Der Publisher für Videospiele will rund acht Prozent der Belegschaft streichen. Betroffen sind laut einem Bericht circa 800 Mitarbeiter. Im Gegenzug soll aber die Zahl der Entwickler dieses Jahr um 20 Prozent steigen.
Mit rund 7,5 Milliarden US-Dollar hat Activision Blizzard im Jahr 2018 einen neuen Umsatzrekord geschafft. Auch die Einnahmen pro Aktie übertreffen die Erwartungen, die das Unternehmen im November geschürt hatte. Das ist dem Konzern aber augenscheinlich nicht genug, wie die Worte des CEO Bobby Kotick andeuten: „Während unsere Finanzergebnisse für 2018 die besten in unserer Geschichte waren, haben wir unser volles Potenzial nicht verwirklicht.“ Für das Kalenderjahr 2019 erwartet Activision Blizzard zudem einen deutlich geringeren Umsatz von rund 6 Milliarden US-Dollar.
Um „unser volles Potenzial zu erzielen, haben wir eine Reihe an Führungspositionen neu besetzt“, so Kotick. Die Umstrukturierung hat aber auch Entlassungen zur Folge: Wie Kotaku berichtet, werden seit gestern betroffene Mitarbeiter in Nordamerika darüber informiert. Von den insgesamt mehr als 9.600 Mitarbeitern, die Activision Blizzard 2018 weltweit beschäftigte, sollen acht Prozent, also fast 800, ihren Job verlieren.
Von den Stellenstreichungen betroffen seien hauptsächlich Angestellte, die nicht an der Entwicklung von Spielen arbeiten. Wie Blizzard-CEO J. Allen Brack mitteilt, sollen diese unter anderem Abfindungen und Unterstützung für die Suche nach einer neuen Anstellung erhalten: „Wir bieten jedem betroffenen Mitarbeiter ein Abfindungspaket an, das zusätzliches Entgelt, die Fortsetzung der Leistungen sowie Karriere- und Rekrutierungsunterstützung umfasst, damit er seine nächste Chance finden kann.“
Im Gegenzug will Activision Blizzard das Entwicklerteam aufstocken. Demnach soll die Zahl der Entwickler, die an den Serien Call of Duty, CandyCrush, Overwatch, Warcraft, Hearthstone und Diablo arbeiten, in diesem Jahr um rund 20 Prozent aufgestockt werden. Eine genaue Zahl der Neueinstellungen liegt allerdings nicht vor.