Dirt Rally 2.0 im Test: Solide PC-Grafik und überraschende Benchmarks
2/3Testreihen, Testsystem und Grafik-Einstellungen
Die nachfolgenden Grafikkarten-Benchmarks sind mit einem auf 4,7 GHz übertakteten Core i7-8700K durchgeführt worden, der auf insgesamt 32 Gigabyte Arbeitsspeicher mit einer Geschwindigkeit von DDR4-3200 (16-16-16-38, Dual-Rank) zugreifen kann. „Windows 10 Oktober Update“ (1809) inklusive aller derzeit verfügbaren Patches ist installiert. Als Treiber werden der Adrenalin 19.2.3 beziehungsweise der GeForce 419.17 genutzt. Beide Treiber sind für Dirt Rally 2.0 optimiert.
Die 25 Sekunden lange Testszene zeigt eine Fahrt in einem Original-Mini während des ersten Rallye-Abschnitts in Polen bei gutem Wetter. Es handelt es sich um eine anspruchsvolle Szene, aber nicht um ein Worst-Case-Szenario. Bei Regen ist die Performance zum Beispiel spürbar schlechter.
In den Auflösungen 1.920 × 1.080 sowie 2.560 × 1.440 werden das maximale Sehr-hoch-Preset und TAA als Kantenglättung aktiviert. In 3.840 × 2.160 werden die Schattendetails von „Sehr hoch“ auf „Hoch“ zurückgeschaltet, um die Leistung zu verbessern.
Auflösung | Grafikdetails |
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1.920 × 1.080 | Sehr-hoch-Preset, TAA, MSAA deaktiviert |
2.560 × 1.440 | Sehr-hoch-Preset, TAA, MSAA deaktiviert |
3.840 × 2.160 | Sehr-hoch-Preset, Schatten „Hoch“, TAA, MSAA deaktiviert |
Grafikkarten-Benchmarks von Full HD bis Ultra HD
Dirt Rally 2.0 ist ein ungewöhnliches Spiel, was Benchmarks betrifft – zumindest in niedrigen Auflösungen. Denn dort haben die mittelschnellen und schnellen Nvidia-Grafikkarten Probleme, die GPU auszulasten. Das macht sich vor allem bei den Frametimes bemerkbar. Ein GPU-Limit liegt dennoch nicht vor, denn auch die GeForce RTX 2080 Ti zeigt noch eine ordentliche Skalierung. In WQHD sind dann nur noch die schnellsten Modelle von dem Problem betroffen. In UHD ist alles mehr oder weniger wie gewohnt.
In 1.920 × 1.080 hat das zur Folge, dass die GeForce RTX 2080 Ti zwar am meisten FPS liefert – 18 Prozent mehr als die Radeon VII. AMDs Flaggschiff übernimmt aber bei den Frametimes überraschend die Führung und liegt 7 Prozent vor der Nvidia-Hardware. In 2.560 × 1.440 kann die GeForce RTX 2080 Ti die Führung bei der Framerate auf 26 Prozent und bei den Frametimes um knapp 5 Prozent übernehmen. Und in 3.840 × 2.160 liegt die Nvidia-Grafikkarte dann mit einem Vorsprung von 29 respektive 18 Prozent wieder recht klar vorne.
Die Radeon VII platziert sich entsprechend meist vor der direkten Konkurrenz in Dirt Rally 2.0. In Full HD ist die neueste AMD-Grafikkarte 4 und 20 Prozent schneller als die GeForce RTX 2080 FE. In 2.560 × 1.440 muss sich die Radeon VII dann mit einem Rückstand von 3 Prozent bei den FPS zufriedengeben, die Frametimes sind aber noch um 9 Prozent besser. Und in 3.840 × 2.160 liefert die Nvidia-Hardware 7 Prozent mehr FPS, bei den Frametimes gibt es ein Unentschieden. Die Radeon VII liefert damit in Dirt Rally 2.0 eine gute Leistung ab. Im absoluten GPU-Limit ist die Framerate im Vergleich zur GeForce RTX 2080 auf dem üblichen Niveau, die Frametimes sind aber besser. Die Radeon VII hat die GeForce GTX 1080 Ti im Griff.
Vega schneidet besser als Turing ab, Turing besser als Pascal
Generell zeigt sich, dass AMDs Vega-Modelle in Dirt Rally 2.0 gut und in für den Beschleuniger üblichen Auflösungen besser als Nvidias Turing-Generation abschneiden. So ist die Radeon RX Vega 64 in WQHD 3 und 5 Prozent schneller als die GeForce RTX 2070. Die Radeon RX Vega 56 liegt gleichauf mit der eigentlich schnelleren GeForce RTX 2060, während die neue GeForce GTX 1660 Ti deutlich geschlagen wird.
Auch wenn Turing schlechter als gewöhnlich abschneidet, ist Nvidias neue Architektur dem Pascal-Vorgänger überlegen. So ist die GeForce RTX 2080 FE normalerweise etwa 6 Prozent schneller als die GeForce GTX 1080 Ti. In Dirt Rally 2.0 sind es im GPU-Limit aber 17 Prozent. Das gilt auch für die kleineren Modelle, wobei die Unterschiede kleiner werden. So sind GeForce RTX 2060 und GeForce GTX 1080 in dem Rallye-Spiel gleich schnell, ansonsten ist der Pascal-Ableger eigentlich 5 Prozent voraus.
AMDs ältere Hawaii-GPU gerät in Dirt Rally 2.0 unter die Räder
Während sich AMDs Vega in dem Rallye-Titel von der guten Seite zeigt, kann der Polaris-Vorgänger damit nicht mithalten. Die Radeon RX 580 ist zwar 3 Prozent schneller als die GeForce GTX 1060, doch liegt das im Bereich des gewöhnlichen. Aus irgendwelchen Gründen schlecht gealtert ist die Hawaii-GPU, die in Dirt Rally 2.0 überhaupt nicht zurechtkommt. Die GeForce GTX 970 ist 18 Prozent schneller – Maxwell schneidet damit gut ab – und auch die Radeon RX 570 ist mit einem Plus von 17 Prozent klar voraus. Offenbar wird die mittlerweile doch ziemlich angestaubte Architektur der Radeon R9 390 in dem Spiel zum Verhängnis.
Die Frametimes auf der RTX 2070, GTX 1080 und RX Vega 64
Dirt Rally 2.0 hat auf dem PC quasi perfekte Frametimes – und zwar unabhängig von der Grafikkarte. Sowohl die Radeon RX Vega 64 als auch die GeForce GTX 1080 und die GeForce RTX 2080 zeigen eine fast schon gerade Linie. Das Ergebnis ist beeindruckend, kaum ein Spiel hat eine derart gute Bildabfolge. Das ist gerade für ein Rennspiel wie Dirt Rally 2.0 im Hinblick auf ein gutes Spielgefühl sehr wichtig.
Zudem zeigt es ein interessantes Verhalten: Zu Beginn der Testsequenz haben beide Nvidia-Grafikkarten deutlich höhere Frametimes und damit eine geringere Framerate als der Radeon-Kollege. Das ist reproduzierbar so, unabhängig von der Grafikkarte. Nach wenigen Sekunden gleichen sich die Frametimes dann wieder an.
Die Texturen sind im Spiel problemlos
Dirt Rally 2.0 hat ordentliche, aber keine guten Texturen. Die braucht das Spiel aber auch gar nicht, da man sie in Bewegung ohnehin nicht erkennt. Und stehen bleiben sollte man in einem Rennspiel sowieso nicht. Da das Auto sowohl in der Außen- als auch in der Cockpit-Sicht gut und detailliert aussieht, sind die ansonsten mäßig detaillierten Oberflächen kein Problem.
Für die maximale Grafikpracht in hohen Auflösungen sollte die Grafikkarte über einen 8 GB großen Speicher verfügen. Für niedrige Auflösungen wie Full HD sind 6 GB ausreichend. Auch mit 4 GB funktioniert das Spiel noch gut, mit zusätzlichen 2.048 MB wiegt man sich aber in Sicherheit.